Megapixel(-Wahn)

Bild-Prozessor CE143 von NEC macht Fotohandys leistungsfähiger

Unterstützung von HD-Video und 12 Megapixel
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Der japanische IT- und Telekommunikationskonzern NEC [Link entfernt] hat auf dem heute in Barcelona zu Ende gehenden Mobile World Congress (MWC) eine neue Version seiner Bildbearbeitungstechnologie für Handys vorgestellt. Mit Hilfe des CE143 genannten Bild-Prozessors können nun auch Bilder in einer Größe von bis zu 12 Megapixel und Videos in Full-HD-Auflösung (1 080p) verarbeitet und über das Handy auf einem HD-fähigen Bildschirm abgespielt werden.

CE143 soll bereits im April lieferbar sein und für andere Handyhersteller etwa 40 US-Dollar pro Stück kosten. NEC will ab Sommer hier Produktionschargen von einer Million Stück pro Monat erreichen und hofft auf einen stark steigenden Markt im Bereich der Fotohandys mit höchster Auflösung.

Grenzen der Physik sollen mit Prozessortechnik und Software verschoben werden

NEC: Bildprozessor CE 143
Bild: teltarif.de
Zu den wichtigsten Funktionen des CE143 zählen die Bildstabilisation, der Ausgleich optischer Schwächen der Linse und des Aufnahmesensors (ähnlich den Funktionen in Kompakt-Digitalkameras des oberen Preissegmentes) sowie eine Gesichtserkennung binnen 1/25 Sekunde. Darüber hinaus soll der CE143 das Bildrauschen weiter reduzieren, im Vergleich zur Vorgängergeneration um weitere 6 dB.

NEC bedient mit dem CE143 sicherlich den derzeit tobenden "Megapixel"-Wahn, in dem immer mehr Hersteller mit ins Handy integrierten Digitalkameras von acht, zehn oder gar zwölf Megapixel punkten wollen. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass mit einer kleinen oder häufig sehr kleinen Linse und einem ebenso winzigen Bildsensor (CMOS) einfach nicht die gleichen Ergebnisse wie mit einer Digital-Spiegelreflex, eventuell sogar mit Vollformat-Sensor, erzielt werden können. Je kleiner Objektiv, Blendenöffnung und Sensor sind, desto weniger Licht steht für die Aufnahme zur Verfügung, und desto ungenauer ist das Abbild der Wirklichkeit, das die Kamera erzielen kann.

Für die Farbwiedergabe und weitere Features wie die Gesichtserkennung sind die Entwicklungen hilfreich, beides wirkt sich vor allem bei geringen Auflösungen oder eben bei Darstellung der Bilder auf kleinen Displays und Ausdrucken positiv aus. Bei Ausschnittsvergrößerungen oder großformatigen Ausdrucken werden die Handykameras aber weiter an ihre Grenzen stoßen.

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Artikel aus dem Themenmonat "Handy & Co."