Ausblick

ARD Mediathek: Personalisierung und Drittsender-Integration

Die aktuelle ARD-Planung sieht für die Mediathek eine Personalisierung des Programms auf den Nutzer wie etwa bei Netflix vor. Und der Programmchef hat noch ein weiteres Ass im Ärmel.
Von Daniel Rottinger

Nutzer können sich auf eine stärkere Personalisierung einstellen Nutzer können sich auf eine stärkere Personalisierung einstellen
Bild: teltarif/Screenshot-ARD
Die ARD bietet ihr Programm zum nachträglichen Abruf über eine Online-Mediathek an, die Nutzer direkt über die Webseite oder via App auf dem Smartphone, Tablet oder Smart-TV verwenden können. Künftig soll eine stärkere Personalisierung bei dem Angebot Einzug erhalten.

Nutzer können sich auf eine stärkere Personalisierung einstellen Nutzer können sich auf eine stärkere Personalisierung einstellen
Bild: teltarif/Screenshot-ARD
Die Nutzung von Mediatheken am Smart-TV ist bei deutschen Verbraucher besonders beliebt, wie aus einer gfu-Studie hervorgeht. Demnach sind die Online-Videokataloge bei 58 Prozent der Anwender besonders gefragt, dicht gefolgt von Videoclips (YouTube und Co.) mit einem Anteil von 56 Prozent. Mit etwas Abstand folgen die Angebote der VoD-Dienste wie Netflix und Amazon Video, die rund 48 Prozent auf sich vereinen. Doch während Netflix & Co. auf eine starke Personalisierung des Angebots - aufgrund der vom Nutzer angesehenen Inhalte - setzen, ist die Individualisierung bei der ARD Mediathek nur schwach ausgeprägt. So können VoD-Zuschauer bei dem ARD-Angebot interessante Inhalte derzeit nur über eine Merkliste vormerken, einen tiefgreifenden Algorithmus zur Auswertung der Sehgewohnheiten des Nutzers gibt es hingegen nicht. Doch künftig könnte sich daran etwas ändern.

Stärkere Personalisierung und Zusammenführung aller ARD-Sender in einer Mediathek

In einem Interview mit dem Magazin rotary.de gibt ARD-Programmdirektor Volker Herres einen Ausblick auf künftige Änderungen bei der ARD Mediathek. Unter anderem können sich Nutzer auf eine Personalisierung des Angebots einstellen. Denkbar ist, dass Zuschauer die etwa häufig Krimis online abrufen, gezielt Hinweise auf ähnliche Filme erhalten. Fans politischer Inhalte würden entsprechende Sendungen mit dieser thematischen Ausrichtung vorgeschlagen bekommen. Doch abseits der Individualisierung gibt es ein weiteres Zukunftsprojekt bei der ARD, wie im Rahmen des Interviews bekannt wurde.

Demnach denke die ARD über eine Bündelung aller Angebote in einer Mediathek nach, wie Programmdirektor Herres informiert. So könnten etwa Spartenkanäle und die Angebote der Dritten (BR Mediathek, HR Mediathek etc.) in einem Portal zusammen­geführt werden. Gerade im Zusammenspiel mit der stärkeren Individualisierung dürften Nutzer dann wesentlich besser abgestimmte Inhalte aufgrund des größeren Fundus erhalten. Ab wann ARD-Mediathek-Nutzer Binge-Watching mit den neuen Funktionen betreiben können, ist derzeit noch unklar.

In einem weiteren Artikel haben wir darüber berichtet, ob sich die Anschaffung eines 4K-TVs lohnt.

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