Besser

Platz sparend: Corning verkleinert Glasfaser-Terminals

Die Firma Corning liefert nicht nur stabile Smart­phone Display-Gläser, sondern auch Glas­fasern. Zur platz­spa­renden und unsicht­baren Instal­lation haben sie sich einiges einfallen lassen.
Von

Das Unter­nehmen Corning kennen viele Smart­phone-Nutzer, weil es die robusten Display­gläser ("Gorilla Glas") für viele Smart­phones liefert. Daneben ist Corning einer der wich­tigsten Liefe­ranten von Glas­fasern (englisch "Fiber"), die im Moment landauf, landab als FTTC, FTTB oder FTTH frisch verlegt werden.

Glas­faser bietet viele Vorteile wie geringste Dämp­fung, hohe Band­breiten und Kapa­zitäten. Beim Verlegen muss aber ein biss­chen Sorg­falt gewähr­leistet sein, damit die empfind­liche Faser nicht genickt oder abge­bro­chen wird. Deswegen werden Glas­fasern in Schutz­röhren und diese in Garten­schlauch ähnli­chen Kunst­stoff­rohren verlegt.

Einfa­cher geneh­migen, schneller bauen

Stöpsel raus, Glasfaserkabel mit Pushlok-Stecker rein. Stöpsel raus, Glasfaserkabel mit Pushlok-Stecker rein.
Foto: Corning
Corning möchte die Geneh­migungs­ver­fahren für den Netz­aufbau effi­zienter gestalten, beschleu­nigen und Instal­lationen vor Ort opti­mieren und Über­wachung und Wartung des gesamten Netzes verein­fachen, denn die Bautä­tig­keit ist stark ange­stiegen. Die dazu notwen­digen Geräte hat Corning auf den Namen "Evolv" getauft.

Klei­nere Termi­nals

Das ist kein Smartphone, sondern ein Verteilergehäuse für Glasfaserkabel Das ist kein Smartphone, sondern ein Verteilergehäuse für Glasfaserkabel
Foto: Corning
Für die Verschal­tung und Montage der Glas­faser­kabel hat Corning entspre­chende "Termi­nals" (eine Art von schlauem Gehäuse) entwi­ckelt, worin die Glas­faser­kabel verschaltet, also die Licht­signale verbunden und verteilt werden. Diese Termi­nals haben außen lackier­bare Abde­ckungen, um sich der Umge­bung möglichst unauf­fällig anzu­passen.

Wie auf den Bildern zu erkennen ist, sind am Termi­nal­gehäuse "unten" zahl­reiche Stöpsel zu finden: Diese werden geöffnet und der Glas­faser­ste­cker mit dem schönen Namen "Pushlok" (ohne "c" im Namen) einge­klipst. Diese speziell geschützten Pushlok-Steck­ver­binder seien nur halb so groß wie die bishe­rigen Stecker und können an bis zu viermal klei­neren Termi­nals ange­schlossen werden, betont Corning. Die redu­zierte Größe ermög­liche es Netz­betrei­bern, ihre Kosten zu senken und der "Nach­frage nach Hoch­geschwin­dig­keits­ver­bin­dungen stets einen Schritt voraus" zu sein.

Aufbau: Vor der Montage anschauen

Bevor vor Löcher gebohrt oder gegraben oder Wände "verun­staltet" werden, möchten Haus­besitzer und Kunden erst einmal sehen, wie das später aussehen könnte. Das macht die Augmented-Reality (AR) möglich. Eine passende App wurde auf den Namen "Evolv AR Visua­lizer" getauft. Damit können die aufbau­enden Unter­nehmen noch vor der Instal­lation die Plat­zie­rung der Endge­räte veran­schau­lichen, wie das werden wird, bevor Löcher gebohrt oder histo­rische Substanz unwie­der­bring­lich zerstört oder beschä­digt ist. Das ist beispiels­weise bei Fassaden in histo­rischen Vier­teln wichtig, wo die Zustim­mung des Gebäu­deei­gen­tümers notwendig ist.

Über­wachung und Prüfung der Fasern

Wenn dann alles fertig ist, soll möglichst schnell geprüft werden, ob es auch passt: Hat die Faser opti­schen Durch­gang? Stimmen die Grenz­werte? Dabei geht es gar nicht um die Details in dB, sondern schlicht um die Frage "geht" oder "geht nicht". Dafür kommen einfache Test­geräte zum Einsatz. Ein opti­sches Signal oder ein Piepston am Tester signa­lisieren dem Tech­niker, "passt" oder "funk­tio­niert nicht". 8 Glasfaserkabel mit Pushlok-Stecker können an diesem Terminal anegschlossen werden. 8 Glasfaserkabel mit Pushlok-Stecker können an diesem Terminal anegschlossen werden.
Foto: Corning
In den Evolv-Termi­nals sind soge­nannte "Port-Reflek­toren" einge­baut, welche die Test­signale vorde­finiert zurück­spie­geln. Tritt eine Störung auf oder wurde bei der Verle­gung nicht sauber gear­beitet, können die Tech­niker bestimmte Kabel­seg­mente für die vorbeu­gende Wartung und Fehler­suche isolieren (also heraus­nehmen) und prüfen, ohne das gesamte Netz oder die gesamte Instal­lation zu blockieren.

Mit Stolz gibt Corning bekannt, dass seine Technik bereits in 70 Millionen Haus­halten welt­weit verbaut wurde. Auf seiner Webseite erläu­tert Corning die Technik noch genauer.

Hier erklären wir Ihnen, wie das Internet über Glas­faser funk­tio­niert.

Mehr zum Thema Corning Gorilla Glass