Flaggschiff

Sony Xperia Z5 Test: 36 Grad und es wird noch heißer

Das Sony Xperia Z5 will im Test unter anderem mit der besten Handy-Kamera überzeugen, aber schafft es das auch? Wir haben das neue Vorzeige-Smartphone auf Herz und Nieren geprüft. Dabei wurden wir zum Teil überrascht, aber manchmal auch enttäuscht.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Das Sony Xperia Z5 wurde im Rahmen der IFA in Berlin zusammen mit dem Xperia Z5 Compact und dem Xperia Z5 Premium präsentiert. In einem Hands-On haben wir bereits einen ersten Vorgeschmack auf das neue Vorzeige-Modell der Japaner erhalten. Nun prüfen wir das Smartphone und schauen, ob es uns auch im Test überzeugen kann.

Sony Xperia Z5

Sony erweckt mit dem Slogan "Die weltweit beste Kamera in einem Smartphone" hohe Erwartungen. Daher werden wir besonders auf die Handy-Kamera ein Auge werfen, aber natürlich auch auf die Leistung, Verarbeitung und weitere Eigenschaften.

Sony verkauft das Xperia Z5 für 699 Euro (UVP) in den Farbvarianten Graphitschwarz, Weiß, Gold und Grün. Wir haben die Graphitfarbene Version als Testgerät erhalten.

Design und Verarbeitung: Feine Änderungen

Auf den ersten Blick sieht das Sony Xperia Z5 genauso aus, wie das Xperia Z3 oder Z3+ - hier bleibt der Hersteller seiner typischen, kantigen Bauform treu. Das Gerät misst 146 mal 72 mal 7,3 Millimeter bei einem Gewicht von 154 Gramm. Die Unterschiede zeigen sich aber im Detail. So besteht die Rückseite nun aus robustem Mattglas - auch "frosted Glass" genannt. Bisher hatten die Sony-Flaggschiffe eine stark reflektierende Glasrückseite. Der Rahmen besteht wieder aus Metall (Aluminium) und besitzt ebenfalls eine matte Oberfläche. In den Rahmen hat Sony auf der linken langen Seite im unteren Bereich (mit Blick auf das Display) den Schriftzug Xperia eingraviert - das ist neu. Neu sind auch die leicht überstehenden Kanten auf der Vorder- und Rückseite des Xperia Z5. Im Test hat uns das nicht gefallen. Da die Kanten in puncto Ergonomie nicht überzeugen können. Das Smartphone liegt dadurch weniger gut in der Hand als die bisherigen Flaggschiffe. Xperia-Gravur beim Sony Xperia Z5 Xperia-Gravur beim Sony Xperia Z5
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Ansonsten können wir im Test nicht über die Verarbeitung meckern. So existieren keine Lücken und die Übergänge zwischen den einzelnen Bauteilen sind tadellos - bis auf die leicht überstehenden Kanten. Doch warum hat Sony das Smartphone so gestaltet? In der Vergangenheit haben wir uns insbesondere beim Sony Xperia Z3 darüber mokiert, dass das Gerät durch die äußerst glatte Rückseite auf anderen glatten Oberflächen massiv rutscht. Sony will damit Abhilfe schaffen - aber wie heißt es so schön "gut gemeint ist nicht gut gemacht". Insgesamt wirkt das Sony Xperia Z5 aber sehr hochwertig - für den Preis muss das aber auch sein. Die Rückseite und das Design des Sony Xperia Z5 im Test Die Rückseite und das Design des Sony Xperia Z5
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Tasten und Anschlüsse im Test

Sony hält auch beim Xperia Z5 an seinem Omnibalance-Design fest. So befinden sich auf der rechten langen Rahmenseite alle wichtigen Tasten. In der Mitte ist die Power-Taste samt integriertem Fingerabdruckscanner vorhanden. Den neuen Fingerabdruckmanager haben wir bereits ausführlich beim Test des Sony Xperia Z5 Compact ausprobiert. Der Fingerabdruckscanner samt Technik ist gleich. Darunter folgen die Lautstärkewippe und die physische Kamera-Taste. Alle Tasten haben einen guten Druckpunkt und knarzen nicht. Der SIM-Karten-Schacht beim Xperia Z5 im Test Der SIM-Karten-Schacht beim Xperia Z5
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Der Micro-USB-2.0-Anschluss befindet sich auf der unteren kurzen Seite. Wünschenswert wäre zumindest in dieser Preisklasse ein USB-3.0-Port gewesen. Auf der oberen schmalen Seite ist die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse vorhanden, die wie der USB-Port eine gute Verarbeitung hat. Die linke lange Rahmenseite beherbergt nur noch einen Slot. In diesem befindet sich der Nano-SIM-Kartenschlitten, hinter der SIM-Karte ist auch ein Platz für die microSD-Karte vorhanden. Der Schacht wird von einer zusätzlichen Klappe geschützt. Grund dafür ist, dass das Sony Xperia Z5 nach den Schutzklassen IP65 und IP68 gegen Staub und Wasser geschützt ist. Allerdings hat Sony für seine neue Xperia-Reihe die Regeln geändert. Bisher konnte man mit den Vorgänger-Modellen auch einen Tauchgang im Süßwasser bis zu einer Tiefe von 1,5 Metern für 30 Minuten wagen. Nun darf man das mit dem Smartphone nicht mehr machen, es soll eher gegen Regen oder beim Abspülen unter einem Wasserhahn geschützt sein. Wer sich nicht daran hält, der läuft Gefahr, dass die Garantie erlischt. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Hintergrundbericht. Das Sony Xperia Z5 im Wasser-Test Das Sony Xperia Z5 im Wasser-Test
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In unserem kleinen Wasser-Test hat das Sony Xperia Z5 zumindest bewiesen, dass es wasserfest ist. So haben wir das Smartphone für ein paar Minuten unter einen Wasserhahn gehalten. Auch Stunden danach haben wir keinen Schaden am Smartphone festgestellt. Außerdem noch ein Hinweis: Bevor man den Akku des Xperia Z5 nach einem "Wasserbad" lädt, muss der USB-Port trocken sein. Im Inneren ist der Port zwar derart ausgekleidet, dass kein Wasser in des Xperia Z5 gelangt, aber beim Laden des Akkus kann es so unter Umständen zu einem Kurzschluss kommen.

Leistung im Test

Der Prozessor des Sony Xperia Z5 besteht aus acht Kernen mit 64 Bit. Dabei handelt es sich um den Snapdragon 810 (besteht aus zwei Quad-Core-CPUs, vier Kerne mit 2 GHz und vier Kerne mit 1,5 GHz getaktet). Dem Prozessor stehen 3 GB RAM und eine Adreno-430-GPU zur Seite. Videos laufen auf dem Smartphone flüssig und bei der Navigation im Menü oder dem Aufruf von Apps haben wir im Test keine Verzögerungen festgestellt. 3D-Games lassen sich auf dem Sony Xperia Z5 ebenfalls problemlos spielen. Der Fingerabdruckscanner beim Xperia Z5 im Test Der Fingerabdruckscanner beim Xperia Z5 im Test
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Unseren ersten Eindruck bestätigen auch die beiden Benchmark-Tests mit AnTuTu und 3DMark: Im AnTuTu-Benchmark hat das Sony Xperia Z5 insgesamt 59 508 Zähler erreicht. Die Konkurrenz schläft aber nicht und so schlägt das Samsung Galaxy S6 Edge+ (65 507 Punkte) das Sony Xperia Z5. Im Vergleich zum Vorgänger - dem Xperia Z3+ mit 47 910 Zählern - ist im AnTuTu-Test aber ein deutlicher Fortschritt zu verzeichnen. Im Ice-Storm-Unlimited-Test von 3DMark hat das Sony Xperia Z5 28 140 Zähler erreicht. Zum Vergleich: Das Sony Xperia Z3+ hat beim 3DMark-Test 27 256 Punkte erreicht, beim Samsung Galaxy S6 sind es 21 576 Punkte.

Speicher und System

Von dem 32 GB großen internen Speicher stehen dem Nutzer 26,3 GB zur Verfügung. Der Rest der Kapazität wird vom vorinstallierten System belegt. Über den microSD-Slot lässt sich eine Speicherkarte mit bis zu 200 GB einstecken. Laut Sony ist der microSD-Slot bereits für Speicherkarten mit höheren Kapazitäten ausgelegt. Bisher sind diese aber noch sehr teuer. Vorinstallierte Apps auf dem Xperia Z5 im Test Vorinstallierte Apps auf dem Xperia Z5
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Es läuft Android 5.1.1 alias Lollipop auf dem Sony Xperia Z5 - ein Update auf Android 6.0 (Marshmallow) ist fest eingeplant. Sony bietet gegenüber Samsung und HTC eine etwas bessere Update-Politik. Generell ist die Benutzeroberfläche Xperia UI einfach und elegant gestaltet. Die Einstellungen sind übersichtlich und der Nutzer findet sich hier schnell zurecht. Die Anzahl der vorinstallierten Apps geht in zwar Ordnung, nach unserem Empfinden könnten es aber noch ein paar Apps weniger sein. So sind beispielsweise die Apps für Spotify, Dropbox, Vine, AVG Protection und Playstation-Store ab Werk vorinstalliert - diese lassen sich aber auch deinstallieren, bis auf den Playstation-Store.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum das Sony Xperia Z5 in puncto Akku schwächelt und warum das Smartphone nicht die beste Handy-Kamera hat.

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