Verfassungsschutz: Firmen sollen Cyberangriffe melden
Firmen sollen Cyberangriffe zum Eigenschutz melden
Bild: dpa
Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hat an
Unternehmen appelliert, schwerwiegende Cyberangriffe auf ihre Netze
zu melden. "Nur so lassen sich Lehren aus einzelnen Schadensfällen
ziehen", sagte Maaßen heute bei einer Konferenz des Bundes
Deutscher Kriminalbeamter in Berlin.
So peinlich eine solche erfolgreiche Attacke auch sei, Firmen müssten offener damit umgehen. Erst dann könnten die Strategien der Angreifer besser analysiert und potenzielle weitere Opfer besser geschützt werden. Bislang würden Polizei und Verfassungsschutz lediglich bei 20 Prozent der erkannten Fälle in die Aufklärung einbezogen, beklagte Maaßen. Das sei zu wenig.
Deutschland sei ein bevorzugtes Aufklärungsziel
Firmen sollen Cyberangriffe zum Eigenschutz melden
Bild: dpa
Der oberste Verfassungsschützer erklärte, Deutschland sei wegen
seiner politischen und wirtschaftlichen Bedeutung seit langem ein
"bevorzugtes Aufklärungsziel von ausländischen Nachrichtendiensten".
Täglich gebe es 2 000 bis 3 000 Angriffe allein auf das Netz der
Bundesregierung. Fünf davon seien auf so hohem technischem Niveau,
dass ein nachrichtendienstlicher Hintergrund zu unterstellen sei.
Hauptakteure seien China und Russland. Die Spionagevorwürfe gegen die USA zeigten aber auch, dass der Verfassungsschutz nicht nur "die üblichen Verdächtigen" beobachten müsse, sondern ebenso Partner und Verbündete. "Wir brauchen einen 360-Grad-Blick."
Letztes Jahr gerieten unter anderem Adobe und Vodafone ins Visier von Cyberkriminellen. Von diesen Firmen wurden vermehrt Kunden-Daten geklaut.