Drillisch schaltet strittige simply-SIM-Karten in anderem Netz
Neue Richtung bei Drillisch: Strittige SIM-Karten werden in anderem Netz geschaltet.
Foto: dpa
Der Drillisch-Ableger simply wird als
Reaktion auf den aus ihrer Sicht
unberechtigten Vorwurf der Telekom, simply rechne Scheinkunden ab,
die Übertragung eben dieser Kunden auf einen anderen Netzpartner vornehmen.
Die Art und Weise der Abrechnung der betreffenden Kunden verläuft nach denselben
Modalitäten, wie sie zuvor mit der Deutsche Telekom vereinbart worden waren. Nach
Angaben aus der Pressemitteilung des Unternehmens zu diesem Vorgang handelt es sich
dabei um die "Verlagerung von attraktiven Geschäftskunden".
Neue Richtung bei Drillisch: Strittige SIM-Karten werden in anderem Netz geschaltet.
Foto: dpa
Offenbar hat es sich also bei den von der Telekom monierten immerhin 30 000 SIM-Karten
bei simply um einen oder mehrere Geschäftskunden gehandelt. Diese strittigen SIM-Karten werden
nun in einem anderen Netz geschaltet. Ob es sich dabei um Vodafone oder o2 - mit diesen beiden Netzbetreibern
arbeitet Drillisch weiterhin zusammen - handelt, ist nicht bekannt. "Wir freuen uns über die unmittelbare Fortsetzung
dieses Geschäfts
mit einem anderen Netzpartner", teilt Paschalis Choulidis, Geschäftsführer von simply und Vorstandsprecher
der Drillisch AG, mit.
"Gerne hätten
wir dieses Geschäft auch mit der Deutschen Telekom fortgeführt, was nun aufgrund des sonderbaren
Verhaltens der Telekom leider nicht mehr möglich
ist".
Offenbar keine Änderungen für Privatkunden
Dass es für reguläre Kunden zunächst zu keiner Änderung kommen wird, sehen auch Kunden der Rewe-Marken auf den jeweiligen Webseiten. Dort heißt es, die juristische Auseinandersetzung zwischen dem Provider und der Telekom habe weder auf Bestands- noch auf Neukunden Auswirkungen und vereinbarte Leistungen würden weiterhin im Telekom-Netz erbracht. Aufgrund dessen, dass diese Regelung für die Rewe-Karten gilt, die ebenfalls von Drillisch realisiert werden, ist auch davon auszugehen, dass bestehende SIM-Karten von Endkunden anderer Marken wie simply oder maXXim bis auf Weiteres im Telekom-Netz geschaltet bleiben und auch weiterhin neu geschaltet werden.
Der Provider betonte in seiner Mitteilung, dass er sich gegen die von der Deutsche Telekom "völlig überraschend eingeleiteten rechtlichen Schritte entschieden zu Wehr setzen wird". Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb seien damit aber nicht verbunden. Drillisch hatte sich in der Vergangenheit bereits auf die beiden anderen Netze in Portfolio konzentriert und die Kunden verstärkt in diesen Netzen geschaltet. Grund dafür dürften nach Angaben von Analysten von Warburg Research die Konditionen sein. Bei der Telekom habe Drillisch demnach deutlich schlechtere Einkaufskonditionen bekommen und hier vor allem über die Provisionen Geld verdient. Den Angaben zu Folge sind noch etwa 20 Prozent der Drillisch-Karten im Telekom-Netz geschaltet.