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Eee PC 900A vs. Acer Aspire One A110L

Von Johannes Haupt

Linux-Freunde auf der Suche nach einem preiswerten mobilen Begleiter haben in der "Neun-Zoll-Klasse" momentan die Wahl zwischen zwei Netbooks, die sich erstaunlich ähnlich sind.

Asus Eee PC 900A

Aber obwohl Eee PC 900A und Acer Aspire One A110 nahezu dieselbe technische Ausstattung haben, gibt es doch wichtige Unterschiede im Detail, welche die beiden Netbooks für verschiedene Nutzergruppen interessant machen.

Acer Aspire One A110L

Anfang Juli für EUR 329 in den Handel gekommen, hat sich das erste Netbook des viertgrößten PC-Herstellers schon jetzt auf EUR 299 verbilligt (amazon.de).

Im Vergleich zur genauso teuren Konkurrenz des Platzhirschen kann das Acer Aspire One A110L mit einem cleveren Speicher-Managment punkten. Der 8 Gbyte große Flash-Speicher lässt sich über einen zweiten SDHC-Slot dauerhaft erweitern: Die darin verstaute Karte wird wie interner Speicher behandelt.

Auch optisch braucht sich der Aspire One gegenüber dem eher bieder wirkenden 900Aer nicht zu verstecken - wobei der Hochglanzlook auch Nachteile birgt. In Reviews wurde die für Fingerabdrücke empfindliche Oberfläche ebenso bemängelt wie das stark spiegelnde Display, welches einen Outdoor-Einsatz des Acer Aspire One A110L problematisch macht.

Ein zweischneidiges Schwert ist die im Vergleich zum Eee PC deutlich größere Tastatur. Was das Tippen langer Texte deutlich vereinfacht und beschleunigt, ist naturgemäß mit einem Minus bei der Mobilität verbunden. Immerhin ist es Acer trotzdem gelungen, mit dem Aspire One A110L unter der 1kg Marke zu bleiben.

Eee PC 900A

Der Eee PC 900A kommt mit einem ausgereiften Betriebssystem daher, um das sich in den vergangenen Monaten eine große Community gebildet hat. Das angepasste Linpus Linux von Acer dagegen harkt noch an vielen Stellen, Hilfe von anderen Anwendern ist aufgrund einer bislang geringen Verbreitung des Netbooks in Deutschland vergleichsweise schwer zu bekommen.

Bei ansonsten gleichen technischen Spezifikationen hat der Eee PC 900A doppelt soviel RAM an Bord - nicht zwingend nötig für eine zügige Arbeit unter Linux, aber bereits spürbar bei der parallelen Nutzung mehrerer Programme.

Dank mattem (allerdings recht dunklen) Display ist der Eee PC 900A auch zur Mitnahme in den Biergarten geeignet, wo ihm aber leider ohne Netzteil schnell die Puste ausgeht. Aufgrund eines inkompatiblen Akkusteckplatzes ist ein Upgrade hier nicht ohne weiteres möglich (was beim Aspire One momentan nicht anders aussieht).

Fazit

Kompakte Maße, robustes Gehäuse und mattes Display prädestinieren den Eee PC 900A als "Überall-Netbook". Schade, dass ASUS dem Linux-Gerät nicht einen ähnlich starken Akku beigelegt hat wie dem Eee PC 901, welches sich wahrlich als ultramobil bezeichnen lassen kann.

Den Kauf eines Acer Aspire One A110L kann in Betracht ziehen, wer sein Netbook regelmäßig für Schreibarbeit nutzen möchte - und bestenfalls über erweitere Linux-Kenntnisse verfügt. Wer sich mit dem freien Betriebssystem nicht intensiver auseinander setzen möchte und über das nötige Kleingeld verfügt, kann alternativ zum Acer Aspire One A150X (Windows XP, mechanische Festplatte, mehr RAM; EUR 100+) greifen.