iPhone-Hack: FBI zahlte mehr als 1,3 Millionen Dollar
FBI-Chef James Comey
Bild: dpa
Das FBI hat sich die Methode, mit der das iPhone in
einem vielbeachteten Verfahren in Kalifornien entsperrt wurde, mehr
als 1,3 Millionen Dollar (1,15 Millionen Euro) kosten lassen.
FBI-Chef James Comey nannte zwar keinen konkreten Preis -
gab aber einen Hinweis auf die Größenordnung als eine Art
Rechenaufgabe. Es sei mehr gewesen, als er in seiner verbliebenen
Amtszeit von sieben Jahren und vier Monaten verdienen werde, sagte
Comey bei einem Auftritt in London.
FBI-Chef James Comey
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Da bekannt ist, dass das Gehalt des FBI-Direktors bei rund 180 000
Dollar pro Jahr liegt, ließ sich daraus ein Wert von über 1,3 Millionen Dollar ausrechnen. Comey hatte zuvor gesagt, das Verfahren
funktioniere nicht auf Modellen der neueren 6er-Serie und auch nicht
auf dem iPhone 5S.
War es das wert?
Das geknackte iPhone 5C wurde von einem der beiden Attentäter benutzt, die im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen umgebracht hatten und dann von der Polizei getötet worden waren. Die Ermittler wollten Zugriff auf die Daten im iPhone haben, unter anderem weil sie sich Aufschluss über Verbindungen der Täter zu islamistischen Terrornetzwerken versprachen. "Meiner Ansicht nach war es das wert", sagte Comey.
In Medienberichten hieß es zuletzt, das FBI habe keine neuen Informationen auf dem Telefon entdeckt. Damit gebe es aber auch weiterhin keine Hinweise darauf, dass die Attentäter Kontakt zu einem Komplizen gehabt hätten, erklärten anonyme Vertreter der Ermittlungsbehörden dem Sender CNN.
Weitere Fälle bekannt
Der Fall in Kalifornien, in dem es um das iPhone eines toten Attentäters ging, hat zu einem Zerwürfnis zwischen der US-Regierung und der Tech-Branche geführt. Das FBI wollte, dass Apple ihm beim Entsperren des Geräts hilft. Der Konzern weigerte sich jedoch auch nach einer richterlichen Anordnung, den Passcode des Geräts auszuhebeln.
Apple argumentierte, die Software, die dafür geschrieben werden müsste, würde die Sicherheit für alle Nutzer senken. Der Konzern bekam Rückendeckung von anderen Branchen-Schwergewichten wie Google, Microsoft oder Facebook. Schließlich erklärte das FBI, man sei dank einer gekauften Lösung auch ohne Hilfe von Apple an Daten in dem iPhone gekommen. Das Verfahren in Kalifornien wurde eingestellt - es gibt aber noch andere Fälle um für Ermittler nicht zugängliche Daten auf iPhones vor US-Gerichten. Erst kürzlich wurde ein Fall in Massachusetts bekannt, in dem Apple beim Entsperren des iPhones eines mutmaßlichen Drogendealers helfen soll.