Benutzer lss-online schrieb:
...hast du wenn du im Wald spazieren gehst Angst von einem Baum erschlagen zu werden nur weil da mehr Bäume stehen?
Nein, denn die Bäume im Wald stellen im Gegensatz zu VoIP via DSL eine ausgereifte, stabile Lösung dar ;-) Nichtsdestotrotz ist die Wahrscheinlichkeit, von einem Baum erschlagen zu werden, im Wald deutlich größer als in der Wüste. Ich gehe aber trotzdem lieber im Wald spazieren als in der Wüste ;-)
Aber bei mir als Privatmann ist es nicht tragisch wenn einmal im Jahr für 2 Stunden das Telefon nicht geht weil VoIP ausgefallen ist
2 Stunden Ausfall im Jahr würden mich auch nicht weiter stören. Viel lästiger fände ich andere Nebenerscheinungen von VoIP-Anschlüssen wie z. B. Echos, verschluckte Silben, Rauschen, Verzerrungen oder auch Beeinträchtigungen von Sprachverbindungen durch parallele Downloads. Sicher sind derartige Störungen nicht die Regel, aber wer aufmerksam die Beiträge in den Anbieterforen studiert, stellt schnell fest, dass sich überwiegend Inhaber von VoIP-Anschlüssen über derartige Probleme beklagen, während sie bei Inhabern von konventionellen Festnetzanschlüssen nahezu unbekannt sind (und das obwohl es wesentlich mehr davon gibt). Man muss also davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit, mit seinem Anschluss Probleme zu bekommen, bei VoIP-Anschüssen sehr viel höher ist als bei Festnetzanschlüssen (sie ist auch höher, als im Wald vom Baum erschlagen zu werden ;-)). Und wenn solche Probleme auftreten, dann in der Regel nicht nur vorübergehend. Ursache dafür ist aber nicht VoIP, sondern die Art der Umsetzung. In Unternehmensnetzen mit Bandbreiten von 100 MBit/s oder mehr und Latenzzeiten von unter 10 msec funktioniert VoIP in der Regel prima. Leider lassen sich vergleichbar günstige Bedingungen über eine DSL-Verbindung und einen Internet-Backbone nur sehr schwer realisieren, deswegen funktioniert VoIP bei 1&1 und Konsorten weit weniger gut.
Von den 4 deutschlandweiten Netzanbietern verwenden 3 ADSL2+ (QSC, Telefonica, Vodafone) und einer noch bei den meisten Anschlüssen alten ADSL Standart. Scheinbar muß die mehrzahl der Netzanbieter auf dem Holzweg sein!?
Auf dem Holzweg nicht unbedingt, aber auch hier gilt: Gejammer über instabile Verbindungen kommt in der Regel von Kunden der Telekom-Konkurrenten. Von Kunden mit Telekom-DSL liest man derartige Beschwerden wesentlich seltener, obwohl die viel zahlreicher sind als die Kunden aller anderen DSL-Anbieter zusammen. Telekom-Kunden jammern dafür häufiger über zu langsame DSL-Anschlüsse. Aber man kann eben nicht alles auf einmal haben ;-)
Und mal noch zum Schluss angemerkt, was passiert bei T-Com ADSL 3000 wenn durch vorrübergehene Störung nur 2999 kb möglich sind?
Richtig, es läuft gar nichts mehr und nach einem Hotline Anruf darfst du dich auf DSL 2000 freuen ;-)
Wenn die Telekom feststellt, dass die Störung nur vorübergehend ist, dann wird man nicht zurückgestuft. Störungen, die einen T-DSL-Anschluss aus der Ruhe bringen, müssen auch so gravierend sein, dass sie jeder T-echniker sofort als außergewöhnliches Ereignis ansieht und zuerst nach den Ursachen forscht, bevor er den Anschluss drosselt. Es sei denn, man hat das Pech, nicht direkt bei der Telekom Kunde zu sein, sondern Kunde eines Telekom-Resellers. Die werden schon mal kurzerhand runtergestuft, damit man dafür einem eigenen Kunden schnelleres DSL schalten kann.
Davon abgesehen sind in vielen Gebieten, in denen die Telekom maximal DSL 3000 oder gar nur 2000 schaltet, in der Regel gar keine Konkurrenzanbieter verfügbar oder es gibt auch die Konkurrenzanschlüsse nur auf Basis von Telekom-DSL. Da stellt sich dann die Frage überhaupt nicht, was die Telekom für Anschlüsse schaltet, denn Alternativen sind sowieso nicht verfügbar.
Gruß
niknuk
P.S.: ich habe übrigens einen echten, konventionellen ISDN-Anschluss, der in den letzten 10 Jahren noch nie ausgefallen ist und der auch keines der anderen VoIP-typischen Wehwehchen kennt. Dazu habe ich das "moderne" rate adaptive ADSL2+ mit (realen) 16000 kbit/s. Seit ca. 4 Jahren kommt das alles aber nicht mehr von der Telekom. Daher zahle ich auch keine Telekom-Preise mehr, sondern nur noch ungefähr so viel wie ein 1&1-Kunde für einen vergleichbaren NGN-Anschluss. Wenn echtes Festnetz deutlich teurer ist als NGN, dann kann ich verstehen, wenn die Leute sparen wollen und zu NGN greifen. Sobald echtes Festnetz aber zum gleichen Preis zu haben ist wie NGN, dann muss ich nicht mehr lange überlegen.