Benutzer Dr. B. schrieb:
Hallo!
Ich bin der Meinung, dass die Verbindungsentgelte VOR dem Gespräch verfügbar sein müssen. Solange ich eine Datenbank befragen kann, bei welchem Anbieter ein Anschluss geschaltet wird und der Verbindungsnetzbetreiber seine Tarife veröffnetlicht hat, ist das auch gegeben, aber vielleicht nicht in zufriedenstellendem Umfang.
Eine Lösung könnte es sein, wenn man nur noch Verbindungsnetzbetreiber auswählte, die eine Gebührenansage haben. Diese Anbieter könnten sich durchsetzen und irgendwann hätte jeder eine Ansage - ohne, dass man eine neue Vorschrift braucht, was auch nicht schlecht wäre.
Die Ansage kann auch umgangen werden. Einerseits klingelt es schon, wenn sie angesagt wird und insbesondere wenn man eine Firma anruft, wird oftmals beim ersten RING (z.B. durch die Warteschleife) abgehoben. Dies wäre technisch lösbar, denke ich. Andererseits gibt es das Problem der verschiedenen Tarifzeiten. Besonders günstige Anbieter lassen auf die beworbenen supergünstigen Stunden teure Stunden folgen - wie sollte das durch eine Ansage erfasst werden?
Hindert denn jemand die Anbieter daran, die Tarifwechsel z.B. um 13:15, 20:15 und 23:45 zu machen? Wer dann um 20:05 eine Ansage hört, könnte nicht sicher sein, dass er fast eine Stunde zum angesagten Preis telefonieren kann.
Nun ja, vielleicht ällt jetzt ja jemandem eine kundenfreundliche Lösung ein, mit dem die (fairen - wollen sie doch alle sein, oder?) Anbieter leben können.
Ciao Dr. B.
Das Schalten einer Ansage vor dem Zustandekommen der Verbindung wird als besonders kundenfreundlich verkauft.
In Wirklichkeit steht ein völlig anderes Motiv dahinter:
Erst die Tarifansage ermöglicht es den TK-Anbietern, beliebig viele Zeitfenster aufzubauen. Beworben wird der billigste Tarif. Und genau der bringt auch die Meldung - zum Beispiel und gerade auch bei Teltarif.de
Gäbe es die Tarifansage nicht, hätten wir folgende rechtliche Situation:
Der Kunde muss vor dem Zustandekommen der Verbindung zwingend über den gültigen Tarif informiert sein.
TK-Anbieter ohne Ansage machen das z.B. über eine Veröffentlichung bei der RegTP. Oder über einen Hinweis auf ihrer Web-Seite. Oder über eine Email an ihre Kunden.
Erhöht ein TK-Anbieter die Tarife, so MUSS er die Kunden informieren.
Senkt er die Tarife, so WILL er die Kunden informieren.
In beiden Fällen jedoch sind diese TK-Anbieter sehr viel stabilier in ihrer Tarifpolitik als TK-Anbieter mit Ansage.
Denn:
Die vorgeschaltete Ansage genügt vor dem Gesetz.
Und genau diesen Umstand nutzen diverse dieser Anbieter.
Und schaffen dadurch:
Einen mittlerweile völlig unübersichtlichen Markt, indem sich die günstigsten Anbieter mehrmals täglich ablösen.
Einen Markt, der - ausserhalb der TK-Branche und auch ausserhalb der TK-Freaks, die aus unterschiedlichen Motiven täglich mehrmals z.B. bei Teltarif.de vorbeischauen - von den Normalbürgern nicht verstanden wird und die ihn deshalb ablehnen, weil sie verwirrt und verunsichert sind.
Eine grundsätzlich positive Auslegung einer Tarifansage würde ich noch einmal überdenken. Sie wäre nicht richtig.
GKr