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Preise müssen erkennbar sein


27.09.2004 21:02 - Gestartet von Dr. B.
Hallo!

Ich bin der Meinung, dass die Verbindungsentgelte VOR dem Gespräch verfügbar sein müssen. Solange ich eine Datenbank befragen kann, bei welchem Anbieter ein Anschluss geschaltet wird und der Verbindungsnetzbetreiber seine Tarife veröffnetlicht hat, ist das auch gegeben, aber vielleicht nicht in zufriedenstellendem Umfang.

Eine Lösung könnte es sein, wenn man nur noch Verbindungsnetzbetreiber auswählte, die eine Gebührenansage haben. Diese Anbieter könnten sich durchsetzen und irgendwann hätte jeder eine Ansage - ohne, dass man eine neue Vorschrift braucht, was auch nicht schlecht wäre.

Die Ansage kann auch umgangen werden. Einerseits klingelt es schon, wenn sie angesagt wird und insbesondere wenn man eine Firma anruft, wird oftmals beim ersten RING (z.B. durch die Warteschleife) abgehoben. Dies wäre technisch lösbar, denke ich.
Andererseits gibt es das Problem der verschiedenen Tarifzeiten. Besonders günstige Anbieter lassen auf die beworbenen supergünstigen Stunden teure Stunden folgen - wie sollte das durch eine Ansage erfasst werden?
Hindert denn jemand die Anbieter daran, die Tarifwechsel z.B. um 13:15, 20:15 und 23:45 zu machen? Wer dann um 20:05 eine Ansage hört, könnte nicht sicher sein, dass er fast eine Stunde zum angesagten Preis telefonieren kann.

Nun ja, vielleicht ällt jetzt ja jemandem eine kundenfreundliche Lösung ein, mit dem die (fairen - wollen sie doch alle sein, oder?) Anbieter leben können.

Ciao
Dr. B.
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[1] GKr antwortet auf Dr. B.
27.09.2004 22:23
Benutzer Dr. B. schrieb:
Hallo!

Ich bin der Meinung, dass die Verbindungsentgelte VOR dem Gespräch verfügbar sein müssen. Solange ich eine Datenbank befragen kann, bei welchem Anbieter ein Anschluss geschaltet wird und der Verbindungsnetzbetreiber seine Tarife veröffnetlicht hat, ist das auch gegeben, aber vielleicht nicht in zufriedenstellendem Umfang.

Eine Lösung könnte es sein, wenn man nur noch Verbindungsnetzbetreiber auswählte, die eine Gebührenansage haben. Diese Anbieter könnten sich durchsetzen und irgendwann hätte jeder eine Ansage - ohne, dass man eine neue Vorschrift braucht, was auch nicht schlecht wäre.

Die Ansage kann auch umgangen werden. Einerseits klingelt es schon, wenn sie angesagt wird und insbesondere wenn man eine Firma anruft, wird oftmals beim ersten RING (z.B. durch die Warteschleife) abgehoben. Dies wäre technisch lösbar, denke ich. Andererseits gibt es das Problem der verschiedenen Tarifzeiten. Besonders günstige Anbieter lassen auf die beworbenen supergünstigen Stunden teure Stunden folgen - wie sollte das durch eine Ansage erfasst werden?
Hindert denn jemand die Anbieter daran, die Tarifwechsel z.B. um 13:15, 20:15 und 23:45 zu machen? Wer dann um 20:05 eine Ansage hört, könnte nicht sicher sein, dass er fast eine Stunde zum angesagten Preis telefonieren kann.

Nun ja, vielleicht ällt jetzt ja jemandem eine kundenfreundliche Lösung ein, mit dem die (fairen - wollen sie doch alle sein, oder?) Anbieter leben können.

Ciao Dr. B.

Das Schalten einer Ansage vor dem Zustandekommen der Verbindung wird als besonders kundenfreundlich verkauft.

In Wirklichkeit steht ein völlig anderes Motiv dahinter:

Erst die Tarifansage ermöglicht es den TK-Anbietern, beliebig viele Zeitfenster aufzubauen. Beworben wird der billigste Tarif. Und genau der bringt auch die Meldung - zum Beispiel und gerade auch bei Teltarif.de

Gäbe es die Tarifansage nicht, hätten wir folgende rechtliche Situation:
Der Kunde muss vor dem Zustandekommen der Verbindung zwingend über den gültigen Tarif informiert sein.
TK-Anbieter ohne Ansage machen das z.B. über eine Veröffentlichung bei der RegTP. Oder über einen Hinweis auf ihrer Web-Seite. Oder über eine Email an ihre Kunden.
Erhöht ein TK-Anbieter die Tarife, so MUSS er die Kunden informieren.
Senkt er die Tarife, so WILL er die Kunden informieren.
In beiden Fällen jedoch sind diese TK-Anbieter sehr viel stabilier in ihrer Tarifpolitik als TK-Anbieter mit Ansage.

Denn:
Die vorgeschaltete Ansage genügt vor dem Gesetz.
Und genau diesen Umstand nutzen diverse dieser Anbieter.

Und schaffen dadurch:
Einen mittlerweile völlig unübersichtlichen Markt, indem sich die günstigsten Anbieter mehrmals täglich ablösen.
Einen Markt, der - ausserhalb der TK-Branche und auch ausserhalb der TK-Freaks, die aus unterschiedlichen Motiven täglich mehrmals z.B. bei Teltarif.de vorbeischauen - von den Normalbürgern nicht verstanden wird und die ihn deshalb ablehnen, weil sie verwirrt und verunsichert sind.

Eine grundsätzlich positive Auslegung einer Tarifansage würde ich noch einmal überdenken. Sie wäre nicht richtig.

GKr
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[1.1] Dr. B. antwortet auf GKr
28.09.2004 20:32
Benutzer GKr schrieb:
Gäbe es die Tarifansage nicht, hätten wir folgende rechtliche Situation:
Der Kunde muss vor dem Zustandekommen der Verbindung zwingend über den gültigen Tarif informiert sein.
TK-Anbieter ohne Ansage machen das z.B. über eine Veröffentlichung bei der RegTP.
Ich wüsste gerne, wo genau bei der RegTP ich das nachlesen könnte. Im WWW hab ichs nämlich bisher nicht gefunden. Außderdem dachte ich, alle Tarife müssten bei der RegTP angezeigt werden, ob nun mit oder ohne Ansage.
Oder über einen Hinweis auf ihrer Web-Seite.
Das ist grundsätzlich eine elegante Lösung, aber wenn ich gerade keine Verbindung habe löst es nicht das Kernproblem. Außerdem können Internetseiten genauso schnell geändert werden, wie die Ansage vom 'Band'.
Oder über eine Email an ihre Kunden.
Ich bevorzuge Call-by-Call; die Anbieter kennen meine Mail-Adresse nicht (gerade auch wegen Spam).
Erhöht ein TK-Anbieter die Tarife, so MUSS er die Kunden informieren. Senkt er die Tarife, so WILL er die Kunden informieren. In beiden Fällen jedoch sind diese TK-Anbieter sehr viel stabilier in ihrer Tarifpolitik als TK-Anbieter mit Ansage.
Das klingt einleuchtend. Stabile Preise, die weder von einem Tag auf den anderen, noch zwischen den Stunden schwanken wären schließlich das Beste. Ich denke ja auch übereine Lösung nach, welche durch die aktuelle Art der Gebührenansage nicht gegeben ist.

Wie du sagst, es soll für Telefonkunden gemacht sein, nicht für Freaks.
Eine Möglichkeit könnte sein: Pflichtansage, die vor dem ersten RING vollständig abgespielt wird und einen 'Haltbarkeitshinweis enthält'.
Beispiel:
'Zu diesem Anschluss telefonieren Sie mit der 010xy bis 21:00 Uhr für 1 cent pro Minute. Weitere Tarife erfahren Sie unter 010xy0310.'
Das hält die Kunden aber auf und würde insbesondere von Geschäftskunden vermutlich nicht akzeptiert.

Die Telekom-Anbieter werden sich die häufigen Tarifwechsel (leider) kaum verbieten lassen und ich habe niemals eine Garantie, dass eine Vor-Vorwahl, die heute noch nur 2 Tarife am Tag bietet nicht morgen 24 verschiedene hat. Dafür könnte es eine Vorschrift geben. Fraglich ist es, ob man den deutschen Vorschriftenwust immer größer machen muss, schließlich muss man das nicht nur mit den Profis in den Telekommunikationsunternehmen ausmachen, sondern auch dem Verbraucher vermitteln.

Vielleicht hat ja jemand noch ne andere Idee, ich habe wie gesagt nichts brauchbares anzubieten.

Ciao
Euer Dr. B.
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[1.1.1] GKr antwortet auf Dr. B.
28.09.2004 21:14
Benutzer Dr. B. schrieb:
Die Telekom-Anbieter werden sich die häufigen Tarifwechsel (leider) kaum verbieten lassen und ich habe niemals eine Garantie, dass eine Vor-Vorwahl, die heute noch nur 2 Tarife am Tag bietet nicht morgen 24 verschiedene hat.

Wirklich:
Ich glaube, das reguliert langfristig der Markt von selbst.
Die Endkunden klagen schon jetzt immer mehr über Tarifunsicherheit und belohnen die Anbieter, die langfristig stabile und günstige Tarife genau ohne diese verschiednen Tarif-Zeitzonen, indem sie sich bei diesen preselecten.
Das beweisen die Zuwachszahlen eindeutig.

Übrigens: Tarifansagen sind AIRTIME. Ein ganz hässlicher Begriff für jeden TK-Anbieter, denn diese Airtime kostet. Und muss bezahlt werden. Rate mal, von wem.

Du kannst Tarifsicherheit über saubere Verträge mit den Kunden ganz eindeutig festlegen. Mit Rechten und Pflichten für TK-Anbieter und Endkunden. Das ist gar kein Problem.

Ciao Euer Dr. B.

GKr
www.alleswirdgut.tk
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[1.1.1.1] koelli antwortet auf GKr
01.10.2004 16:53
Benutzer GKr schrieb:
Übrigens: Tarifansagen sind AIRTIME. Ein ganz hässlicher Begriff für jeden TK-Anbieter, denn diese Airtime kostet. Und muss bezahlt werden. Rate mal, von wem.

Wieso sind Tarifansagen Airtime? Die Kostendurchsage ertönt doch nach dem ersten Klingeln, aber bevor jemand abhebt. Also dürften doch bis dahin noch keine Kosten entstanden sein, oder?