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RegTP mißt mit zweierlei Maß


26.09.2004 16:33 - Gestartet von Hightower
Der erste Absatz ist irgendwie verdreht formuliert.

Aber zum Thema.

Im Prinzip kann ich die RegTP auch nicht verstehen aber nehmen wir doch mal den Mobilfunk zum Vergleich: Dort darf jeder Netzbetreiber selbst festlegen wie hoch das IC-Entgelt ist. Dadurch sind die IC-Kosten für die E-Netze höher als für die D-Netze und die D-Netz-Betreiber, T-COM und andere Festnetzanbieter gegen diese höheren Kosten auch an die Kunden weiter. Trotzdem verzeichnen die E-Netzbetreiber einen großen Kundenzuwachs und jeder E-Netz-Kunde gibt seinem D-Netz-Kumpel den Rat doch zu den E-Netzen zu wechseln, weil diese nicht nach dem Netz (außer vielleicht die Netzinternen-Gespräche) unterscheiden.

Um auf Festnetz zurück zu kommen:
Interessanterweise werden die IC-Gebühren auch für die Stadtnetzbetreiber reguliert obwohl keiner über eine Marktbeherschende Stellung verfügt. Aber jeder Stadtnetzbetreiber hat wie beim Mobilfunk das Monopol für seinen Netzzugang.

Hier mißt in meinen Augen die RegTP mit zweierlei Maß und Fazit steht im 1. Satz den Postings: "Ich kann die RegTP nicht verstehen."

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[1] kasajo antwortet auf Hightower
27.09.2004 11:29
Benutzer Hightower schrieb:
Mobilfunk zum Vergleich: Dort darf jeder Netzbetreiber selbst festlegen wie hoch das IC-Entgelt ist.

Im Prinzip darf das jeder City-Carrier auch. Nur die DTAG als Marktbeherrscher muss sich ihre Entgelte genehmigen lassen. Aber als City-Carrier (wie jeder Netzbetreiber in Deutschland) bist Du auf eine Zusammenschaltung mit der DTAG angewiesen. Jetzt kannst Du ja mal in die Verhandlungen mit denen gehen und sagen: "Ich zahle Dir, DTAG, Dein genehmigtes Entgelt, aber ich will von Dir ein höheres Entgelt haben." Und das dann mit Deiner Verhandlungsmacht durchsetzen... wird wohl nicht klappen. Die DTAG bietet Dir reziproke Preise an, die wirst Du annehmen müssen oder auf eine Zusammenschaltung verzichten. Also: Jeder City-Carrier kann eigene Preise festlegen, aber er wird sie nicht durchsetzen können.

Um auf Festnetz zurück zu kommen: Interessanterweise werden die IC-Gebühren auch für die Stadtnetzbetreiber reguliert obwohl keiner über eine Marktbeherschende Stellung verfügt.

Das ist genau die Alternative, die Du hast: Du kannst zur RegTP gehen und Deine Preise anordnen lassen. Genau das ist der Grund, warum jetzt auch City-Carrier reguliert werden: Nicht, weil sie marktbeherrschend sind, sondern weil sie reguliert werden wollen. Sie konnten ihre Preise nicht durchsetzen, also haben sie Entgeltgenehmigungsanträge bei der RegTP gestellt und sich ihre Entgelte anordnen lassen.

Grüße, kasajo
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[2] hrgajek antwortet auf Hightower
27.09.2004 11:45
Hallo,

Benutzer Hightower schrieb:

Im Prinzip kann ich die RegTP auch nicht verstehen aber nehmen wir doch mal den Mobilfunk zum Vergleich: Dort darf jeder Netzbetreiber selbst festlegen wie hoch das IC-Entgelt ist.

Auch da möchte RegTP gerne regulieren, muß sich aber von den Mobilfunkern das Totschlag-Argument anhören, daß sie 50.000.000.000 Euro für ein paar Blätter Papier (= UMTS-Lizenz) bezahlt haben und das Geld dringend zurückverdienen wollen.
Dennoch soll es wohl zum Jahreswechsel eine Senkung des Interconnects Fest -> Funk geben.

Wenn ich T-Com wäre, würde ich jetzt beantragen, daß XXL nur noch für Ziele im T-Com Netz gilt :-) Dazu müßte dann eine kostenfreie 0800-Nummer geschaltet werden, wo man vorher abprüfen kann, in welchem "Netz" der Kunde angeschlossen ist.

Was wäre die Folge:
Die netten Spiele wie "kostenloses" Surfen am Wochenende über noch nicht geblacklistete Einwahlnummern, oder Rufnummern, über die man "kostenlos" Audiobooks am Sonntag hören kann oder auch das allseits beliebte "Aufloopen", wären über Nacht vorbei.

Wie Kai richtig schrieb: Der soziale Druck auf die Kunden alternativer Carrier würde steigen und am Ende gäbe es nur einen Gewinner :-)

Private Anbieter müssen durch faire und überschaubare Angebote und superguten Kundenservice vor Ort überzeugen. Alles andere klappt auf die Dauer nicht.

Bei den derzeitigen Minutenpreisen von 0,9 Cent für Ferngespräche (z.B. mit 01071) frag ich mich allerdings wie das noch gehen soll.

Bestimmte Billig-CbC-Carrier würden dann Verbindungen zu privaten Ortsnetzen inkl. Genion "blockieren" oder vielleicht extra tarifieren. Die Erreichbarkeit aus dem Ausland würde zum Glückspiel, weil deutsche Übernahme-Carrier keine Lust hat, den Aufpreis zu bezahlen und der ausländischen TelCo nicht zu vermitteln ist, daß das jetzt extra Geld kostet (es soll ja Ausländische TelCos geben, die heute noch zum Einheitspreis auch zu Mobilfunk durchschalten können)

Telefonieren für Null wird und kann es nicht geben, aber klare und verständliche Preise sind absolut notwendig. Sonst bleiben am Ende nur noch 2-3 große Anbieter übrig und dann werden die Preise wieder steigen.

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[2.1] Hadraniel antwortet auf hrgajek
27.09.2004 15:52
Private Anbieter müssen durch faire und überschaubare Angebote und superguten Kundenservice vor Ort überzeugen.
Das mit dem "superguten Kundenservice" klappt nicht.
99% der Kunden richtigen sich nach genau einem - dem Preis!

Ist auch nicht weiter verwunderlich, schliesslich ist rund um einen Telefonanschluß nicht viel Service notwendig oder überhaupt möglich. Saubere, transparente Rechnung. Billig telefonieren (und surfen). Mehr will der normale Privatkunde doch gar nicht.

Wenn man es heutzutage schon als "superguten Service" würdigen muß, bei Rechnungen, Inkasso und Tarifumstellungen (T-Com) nicht geleimt zu werden, dann gute Nacht ...
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[2.1.1] Ed antwortet auf Hadraniel
31.10.2004 02:51
Benutzer Hadraniel schrieb:
Private Anbieter müssen durch faire und überschaubare Angebote und superguten Kundenservice vor Ort überzeugen.
Das mit dem "superguten Kundenservice" klappt nicht. 99% der Kunden richtigen sich nach genau einem - dem Preis!

Genau. Zum einen liegt das an dem Geiz ist geil (das man halt alles selbermachen will, z.B. Baumarkt statt Handwerker) oder eben etwas Ärger riskiert, schließlich können die kleinen Panne die der T bei mir passiert sind genausogut bei einer anderen Firma passieren.

Aber das dürfte der Hauptgrund sein:
Ist auch nicht weiter verwunderlich, schliesslich ist rund um einen Telefonanschluß nicht viel Service notwendig oder überhaupt möglich. Saubere, transparente Rechnung. Billig telefonieren (und surfen). Mehr will der normale Privatkunde doch gar nicht.

Genau so schaut es aus. Die Preise sind schon soweit im Keller das da gar kein Service mehr machbar ist. Und wenn ich billig CbC nutze welchen Service soll ich da schon nutzen? Höchstens wenn Gassenbesetzt ist dann nervt es, aber da versucht doch jeder erstmal den billigsten und wenn der dann nichtfunktioniert dann geht man halt zu einem Qualitätsanbieter und ärgert sich das man mehr bezahlt als beim billigsten Angebot.

Grüße

Ed