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unfassbar


23.04.2008 18:07 - Gestartet von koelli
"...will die EU für das Projekt nach heutiger Veranschlagung 3,4 Milliarden Euro zur Verfügung stellen."

In doppelter Hinsicht einfach unfassbar:
3,4 Millarden Euro für ein reines Prestigeobjekt zum Fenster rauszuschmeissen und es auch noch mit der "irgendwann mal möglicherweise vielleicht" erfolgenden Sperrung von GPS begründen...Andere Leute haben nichts zu Essen, aber wir leisten uns ein System, dass absolut nicht nötig ist, oder rechtnet ernsthaft jemand mit der Sperrung von GPS durch die Amerikaner? Die können schon jetzt das System so steuern, dass es nur soweit genau ist, dass keine "Schurken" damit was anstellen können.

Und was durch diese 30 Satelliten zusätzlich für ein Weltraumschrott anfällt, daran darf man gar nicht denken.
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[1] Monika Penthouse antwortet auf koelli
23.04.2008 18:15

einmal geändert am 23.04.2008 18:18
Benutzer koelli schrieb:
In doppelter Hinsicht einfach unfassbar: 3,4 Millarden Euro für ein reines Prestigeobjekt zum Fenster rauszuschmeissen

Rausgeschmissen ist das Geld ja nicht.
Ein großer Teil wird bei den korruptionserfahrenen Managern der o.g. Unternehmen hängenbleiben.


Und was durch diese 30 Satelliten zusätzlich für ein Weltraumschrott anfällt, daran darf man gar nicht denken.


Du kannst eins ganz sicher denken:

Die verantwortlichen Politiker machen sich bei diesem Projekt nur Gedanken um die Auftragserteiliung an "nahestehende" Personen.

Danach erst an den tatsächlichen Nutzen und ganz zum Schluß bei einem Gläschen Wein wird erörtert, ob die bereits für 500.000 Euro gebuchte erste private Weltraumreise, durch den Schrott eventuell doch zu gefährlich werden könnte.

EADS und Artverwandte, haben sich hier bestimmt auch schon um Gutscheine gekümmert, so daß die 500.000 bereits als "Business Seats" in die nächste Bilanz einfließen und steuermindernd geltend gemacht werden.
;-)

Monika
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[2] stefan_BS antwortet auf koelli
23.04.2008 19:56
Benutzer koelli schrieb:
[...] oder rechtnet ernsthaft jemand mit der Sperrung von GPS durch die Amerikaner? Die können schon jetzt das System so steuern, dass es nur soweit genau ist, dass keine "Schurken" damit was anstellen können.

Ja, du schreibst es doch selbst, die Amerikaner können die Sateliten so steuern wie sie möchten. Dem US-Militär ist es dann auch egal, ob Schweizer Ingenieure zum Tunnelbau genau zu diesem Zeitpunkt eine genauer Positionsbestimmung brauchen, oder Notrettungssysteme nicht funktionieren, weil die US-Amerikaner in einen von ihnen selbsternannten "Schurkenstaat" einfallen, und aus taktischen Gründen, die Genauigkeit zurückfahren.

Ich meine gelesen zu haben, dass die zivile Schifffahrt im Irakkrieg Nr. 1 erhebliche Navigationsprobleme hatte, weil die Genauigkeit der Satelittenordnung drastisch und ohne Vorwarnung reduziert wurde, es bestand Kollisionsgefahr in Meerengen, etc...
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[2.1] rainbow antwortet auf stefan_BS
24.04.2008 00:25
Benutzer stefan_BS schrieb:
Benutzer koelli schrieb:
[...] oder rechtnet ernsthaft jemand mit der Sperrung von GPS durch die Amerikaner? Die können schon jetzt das System so steuern, dass es nur soweit genau ist, dass keine "Schurken" damit was anstellen können.

Ja, du schreibst es doch selbst, die Amerikaner können die Sateliten so steuern wie sie möchten. Dem US-Militär ist es dann auch egal, ob Schweizer Ingenieure zum Tunnelbau genau zu diesem Zeitpunkt eine genauer Positionsbestimmung brauchen, oder Notrettungssysteme nicht funktionieren, weil die US-Amerikaner in einen von ihnen selbsternannten "Schurkenstaat" einfallen, und aus taktischen
Gründen, die Genauigkeit zurückfahren.

Ich meine gelesen zu haben, dass die zivile Schifffahrt im Irakkrieg Nr. 1 erhebliche Navigationsprobleme hatte, weil die Genauigkeit der Satelittenordnung drastisch und ohne Vorwarnung reduziert wurde, es bestand Kollisionsgefahr in Meerengen, etc...

Was ich kaum fassen kann, ist die Meldung, dass wir Galileo nur bauen und betreiben dürfen, wenn die USA jederzeit das Recht haben, dieses System zu stören oder gänzlich zu deaktivieren.
Müssen wir uns das gefallen lassen, liegt hier Verrat an den Interessen Europas vor oder ist das Ganze eine 'Ente'?
Kann sich jemand dazu sachlich fundiert äußern?
mfg
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[2.1.1] dancer antwortet auf rainbow
27.05.2008 20:45
Hmm,

ich bin nicht die angeforderte Fachkraft. Aber baut man nicht gerade Galileo, um vom GPS System der Amerikaner UNabhängig zu sein, weil disee das nach Gutdünken ungenauer schalten? Da erscheint mir diese FOrderung eher als Ente..aber warten wir mal die fundierten Kommentare ab

Guido
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[2.1.2] m_maier antwortet auf rainbow
27.05.2008 20:56

einmal geändert am 27.05.2008 20:58
Benutzer rainbow schrieb:
Was ich kaum fassen kann, ist die Meldung, dass wir Galileo nur bauen und betreiben dürfen, wenn die USA jederzeit das Recht haben, dieses System zu stören oder gänzlich zu deaktivieren. Müssen wir uns das gefallen lassen, liegt hier Verrat an den Interessen Europas vor oder ist das Ganze eine 'Ente'? Kann sich jemand dazu sachlich fundiert äußern?

Ich habe das auch schon gehört, kann es aber nicht mit Quellen belegen.

Nur eine nicht fundierte, unsachliche Äußerung kann ich dazu beitragen:

Angenommen, die Europäer würden Galileo ohne das Einverständnis der Amerikaner in Betrieb nehmen. Was würden die Amerikaner mit den Galileo-Satelliten im Star-Wars-Zeitalter machen? Da die Satelliten immer schön ihre Kennung von sich geben, ist es ein leichtes, sie "anzusteuern".

Galileo hat aber dennoch seine Berechtigung. Gegenueber GPS sind die Satellitenbahnen so vorgesehen, dass tiefe Straßenschluchten besser ausgeleuchtet werden können. Außerdem könnten Dual-Mode-Geräte sowohl ein paar GPS-Satelliten als auch ein paar Galileo-Satelliten zur Positionsbestimmung verwenden und daher insbesondere in einer schlechten Empfangssituation eine genauere Positionsermittlung durchführen.

... und da das ganze Galileo-System mit ein paar Milliarden EUR gerade mal soviel kostet, wie eine einzige UMTS-Lizenz damals gekostet hat, ist es auch recht preisgünstig :-)

(OK, zum Schluss wird's so teuer wie zwei oder drei UMTS-Lizenzen gewesen sein.)

Marcus
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[2.1.3] RE: unfassbar!
MGrotegut antwortet auf rainbow
28.05.2008 23:50
Benutzer rainbow schrieb:
Benutzer stefan_BS schrieb:
Benutzer koelli schrieb:
[...] oder rechtnet ernsthaft jemand mit der Sperrung von GPS durch die Amerikaner? Die können schon jetzt das System so steuern, dass es nur soweit genau ist, dass keine "Schurken" damit was anstellen können.

Ja, du schreibst es doch selbst, die Amerikaner können die Sateliten so steuern wie sie möchten. Dem US-Militär ist es dann auch egal, ob Schweizer Ingenieure zum Tunnelbau genau zu diesem Zeitpunkt eine genauer Positionsbestimmung brauchen, oder Notrettungssysteme nicht funktionieren, weil die US-Amerikaner in einen von ihnen selbsternannten "Schurkenstaat" einfallen, und aus taktischen Gründen, die Genauigkeit zurückfahren.

Ich meine gelesen zu haben, dass die zivile Schifffahrt im Irakkrieg Nr. 1 erhebliche Navigationsprobleme hatte, weil die Genauigkeit der Satelittenordnung drastisch und ohne Vorwarnung reduziert wurde, es bestand Kollisionsgefahr in Meerengen, etc...


Für die Schiffsnavigation gibt es in Küstennähe zusätzliche, landgestützte Korrekturdatensender.

Was ich kaum fassen kann, ist die Meldung, dass wir Galileo nur bauen und betreiben dürfen, wenn die USA jederzeit das Recht haben, dieses System zu stören oder gänzlich zu deaktivieren.

Ja, das habe ich auch gelesen (auf Heise.de meine ich). Der Hintergrund ist der, dass die Amis verhindern möchten, dass die jeweiligen Schurkenstaaten des Monats das Galileo-System benutzen, um zielgenau Flugkörper auf amerikanisches Territorium (im In- und Ausland) zu lenken.
(Andere Staaten haben diese Befürchtung nicht. Warum wohl?)

Müssen wir uns das gefallen lassen, liegt hier Verrat an den Interessen Europas vor oder ist das Ganze eine 'Ente'?

Das sehe ich genauso: Es ist jämmerlich mit anzusehen, wie deutsche Regierungspolitiker sowie europäische den Amis immer wieder in den Hintern kriechen!!!
Amerika muss mal begreifen, dass sie schließlich nur _ein_ Land auf diesem Planeten sind, nicht das einzige.
Mehr Rückrat beim Vertreten der deutschen und europäischen Interessen ist wirklich angebracht!

Kann sich jemand dazu sachlich fundiert äußern?
mfg