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Fake


04.11.2007 23:51 - Gestartet von norfolk
An meinem Heimatbahnhof, der auf dieser Teststrecke liegt,
sind solche "Touchpoints" installiert.
Wenn die Miniaturisierung von Bauteilen aber nicht irre Fortschritte gemacht hat, sind das nur Attrappen.
Die Teile haben keine Stromzufuhr und ich weiß nicht, mit welchem Protokoll ein Handy zu einem Plastikrechteck Kontakt aufnehmen sollte.
Induktion?
Mehdornsche Magie?
???
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[1] tneuhetzki antwortet auf norfolk
05.11.2007 12:43
Benutzer norfolk schrieb:
An meinem Heimatbahnhof, der auf dieser Teststrecke liegt, sind solche "Touchpoints" installiert.
Wenn die Miniaturisierung von Bauteilen aber nicht irre Fortschritte gemacht hat, sind das nur Attrappen. Die Teile haben keine Stromzufuhr und ich weiß nicht, mit welchem Protokoll ein Handy zu einem Plastikrechteck Kontakt aufnehmen sollte.
Induktion?
Mehdornsche Magie?
???

Nein, über NFC - Near Field Communication

Thorsten
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[1.1] norfolk antwortet auf tneuhetzki
05.11.2007 22:00
Benutzer tneuhetzki schrieb:

Nein, über NFC - Near Field Communication

Das ist ja ein Funkstandard,
aber wie soll das ohne Stromzufuhr auch bei einem Abstand von nur 10cm gehen?
Die "Touchpoints" sind hier Tafeln aus Plastik, die zum Teil einfach auf Glasscheiben geklebt sind.
Wo soll da das Field herkommen?
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[1.1.1] Antinoos antwortet auf norfolk
13.11.2007 15:08
Benutzer norfolk schrieb:

Die "Touchpoints" sind hier Tafeln aus Plastik, die zum Teil einfach auf Glasscheiben geklebt sind. Wo soll da das Field herkommen?

RFID

Der Sender ist im Handy - die Tafeln sind nur die passiven Transponder.

-Antinoos
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[1.1.1.1] norfolk antwortet auf Antinoos
16.11.2007 11:24
Benutzer Antinoos schrieb:
Der Sender ist im Handy - die Tafeln sind nur die passiven Transponder.

OK, das habe ich dann auch verstanden.
Aber - die Tafeln sind hier zum Teil so angebracht, dass man gegen die Sonne durch sie durch schauen kann.
Und im Zentrum dieser Tafeln sollte man doch zumindest den Schatten eines Chips sehen können, oder?
Da ist aber nix.
???
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[1.1.1.1.1] Antinoos antwortet auf norfolk
26.11.2007 13:30
Der Chip sitzt - nebst der Antenne - am Rand.

Der Punkt ist nur dazu da, daß Du das Handy ungefähr in die Mitte der Antenne hältst.

-Antinoos
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[1.1.1.1.1.1] norfolk antwortet auf Antinoos
26.11.2007 23:33
Benutzer Antinoos schrieb:
Der Chip sitzt - nebst der Antenne - am Rand.

Der Punkt ist nur dazu da, daß Du das Handy ungefähr in die Mitte der Antenne hältst.

Danke für die Erhellung,
wenn ich diese NFC-Sache richtig verstehe, beträgt die Reichweite nur 10cm???
Der Rand ist allerdings weiter weg.
Und dass da nun auch noch eine Antenne mit im Spiel sein soll, bei einer passiven Technologie, ich krame da in meinem E-Technik-Grundwissen und werde nicht fündig.
(Induktionsschleife?)

(und kann da auch weiterhin nix sehen, gut, ich kann nicht durch Metallrahmen gucken)

Von den BahnmitarbeiterInnen hier erfährt man, dass auch die Testkunden nicht nur mit den Touchpoints fahren dürfen, sondern auch noch zusätzlich normale Fahrkarten lösen müssen.

Mein Zweifel hält sich hartnäckig.

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[1.1.1.1.1.1.1] Antinoos antwortet auf norfolk
29.11.2007 11:42
Benutzer norfolk schrieb:

Danke für die Erhellung, wenn ich diese NFC-Sache richtig verstehe, beträgt die Reichweite nur 10cm???

Jein ... so ca. 30 cm - und zwar ÜBER der Antenne(nspule). Der "Gag" IST doch gerade, daß die Antennte so groß ist - dadurch ist sie insgesamt empfindlicher! :-)

Der Rand ist allerdings weiter weg. Und dass da nun auch noch eine Antenne mit im Spiel sein soll, bei einer passiven Technologie, ich krame da in meinem E-Technik-Grundwissen und werde nicht fündig.
(Induktionsschleife?)

BINGO!

Das Touchpad ist nur ein passiver Transmitter, der seine Energie für das bißchen Krypto-Prozessor-Funktion und seine "Rückantwort" (im Mikrowatt-Bereich!) aus dem vom Fahrgast daran gehaltenen Handy bezieht.

(und kann da auch weiterhin nix sehen, gut, ich kann nicht durch Metallrahmen gucken)

Eben"d". :-)

Von den BahnmitarbeiterInnen hier erfährt man, dass auch die Testkunden nicht nur mit den Touchpoints fahren dürfen, sondern auch noch zusätzlich normale Fahrkarten lösen müssen.

Klar: Testbetrieb (aka "FUT" - "Friendly User Test").

Mein Zweifel hält sich hartnäckig.

www.touchandtravel.de ist Dein Freund. :-)

z.I.: Es gibt auch www.ringandride.de - ich(!) halte DAS System sogar für DEUTLICH zukunftsfähiger!

-Antinoos
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[1.1.1.1.1.1.1.1] norfolk antwortet auf Antinoos
30.11.2007 22:54
Benutzer Antinoos schrieb:

www.touchandtravel.de ist Dein Freund. :-)

ok, dann glaube ich das mal.

BTW, bist du irgendwie ein Insider, der mit dem System etwas zu tun hat?

Das "Hintergrundsystem" muss dann ja wohl über das Handy laufen.
Die Touchpoints haben ja keinen Anschluss.

Wie auch immer die Alternativen wären,
ich halte dieses für eine Totgeburt,
weil man an deutschen Bahnhöfen nicht gezwungen sein wird, einen Touchpoint zu benutzen.

Ähnliche Systeme wie die Londoner Oyster Card funktionieren ja nur, weil man sich da immer durch diese turnstiles quetschen muss.

Ich selbst kann von mir sagen, dass ich als Bahnnutzer in Eile es regelmäßig versäumen würde, mein Handy da irgendwo dran zu halten.
Oder ich würde ein billigere Fahrt vortäuschen, indem ich erst einkaufen ginge und danach am Bahnhof auschecken würde.

Good Luck , Mehdorn!

- norfolk
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1] Antinoos antwortet auf norfolk
03.12.2007 10:18
Benutzer norfolk schrieb:

www.touchandtravel.de ist Dein Freund. :-)

ok, dann glaube ich das mal.

BTW, bist du irgendwie ein Insider, der mit dem System etwas zu tun hat?

Darauf ein entschiedenes "JEIN!" :-)

Vielleicht habe ich eher mit dem anderen Produkt zu tun, und kenne deshalb auch die "Konkurrenz"? ;-)

Das "Hintergrundsystem" muss dann ja wohl über das Handy laufen.

Jein; das Hintergrundsystem ist ein Server bei der Bahn.

Die Touchpoints haben ja keinen Anschluss.

Eben; mal gaaaanz populärwissenschaftlich-vereinfachend formuliert: Die Touchpoints sind sozusagen nur "bessere Barcode-Etiketten", und das Handy ist deren Scanner. Die (krytologisch natürlich entsprechend aufbereitete: Fälschungs- bzw. Manipulationssicherheit!!) Information aus Touchpoint-Standort, Datum und Uhrzeit sowie Kundenidentifikation wird dann als SMS aufs Handy zurückgeschickt. Diesen SMS-Code kann dann der Zub prüfen, wenn das System aus dem Testbetrieb raus ist (derzeit muß man, wie von Dir schon richtig rausgelesen, als Testkunde auch noch 'nen "echten" Fahrschein haben).

Wie auch immer die Alternativen wären, ich halte dieses für eine Totgeburt, weil man an deutschen Bahnhöfen nicht gezwungen sein wird, einen Touchpoint zu benutzen.

Ähnliche Systeme wie die Londoner Oyster Card funktionieren ja nur, weil man sich da immer durch diese turnstiles quetschen muss.

Ich selbst kann von mir sagen, dass ich als Bahnnutzer in Eile es regelmäßig versäumen würde, mein Handy da irgendwo dran zu halten.

Wenn das vor dem Einsteigen ist: Dann biste eben ein Reisender ohne gültigen Fahrausweis und mußt im Zug nachlösen. ;-(

Oder ich würde ein billigere Fahrt vortäuschen, indem ich erst einkaufen ginge und danach am Bahnhof auschecken würde.

Hihi, so einfach geht das nicht. :-) Oder nur, wenn Du unterwegs gar keine Kontrolle gehabt hast (dann könnteste aber auch das Ticket gleich komplett stornieren lassen).

Denn der Zub liest die Info aus der SMS in sein Terminal ein - und dann ist dem "Hintergrundsystem" schon bekannt, daß Du in dem und dem Zug zwischen dem und dem Bahnhof kontrolliert worden bist. Wie mit jedem Papierfahrschein auch: nur daß hier der "Zangenabdruck" für Dich(!) unsichtbar auf dem Server der Bahn erfolgt.

Good Luck , Mehdorn!

- norfolk

Wie schon gesagt: www.ringandride.de macht das via GSM-Tracking (Auswertung der Position des Handys, das während der Zugfahrt eingeschaltet sein sollte - Stichwort: Location Based Services); dann ist dem Hintergrundsystem GENAU bekannt, in welchem Zug Du warst (oder zumindest, welchem Zug Du im Auto immer genau parallel nebenher gefahren bist, wenn das geht... ;-))))), inklusive Verpätungen etc. (die werden bei der Abrechnung natürlich genau berücksichtigt).

Aber zu solchen Interna möchte ich hier nicht mehr verraten, als auf der genannten Website für alle nachlesbar veröffentlicht steht; das wist Du sicher verstehen, hmmm?! :-)

-Antinoos
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] norfolk antwortet auf Antinoos
06.12.2007 23:49
Benutzer Antinoos schrieb:

Wie schon gesagt: www.ringandride.de macht das via GSM-Tracking (Auswertung der Position des Handys, das während der Zugfahrt eingeschaltet sein sollte - Stichwort: Location Based Services); dann ist dem Hintergrundsystem GENAU bekannt, in welchem Zug Du warst (oder zumindest, welchem Zug Du im Auto immer genau parallel nebenher gefahren bist, wenn das geht... ;-))))), inklusive Verpätungen etc. (die werden bei der Abrechnung natürlich genau berücksichtigt).

Moin,
Tatsächlich kann ich als reger, derzeit etwas gebeutelter Bahnkunde sagen, dass ich diesem System noch skeptischer gegenüber stehen würde als den dämlichen Touchpoints.
Ich möchte schlicht ganz grundsätzlich nicht, dass Mehdorns Schergen genau wissen, wo ich mich aktuell gerade befinde.
Da jagt eine Totgeburt die andere.
Sorry!

Mit den Touchpoints würden mir ohne große Mühen diverse Manipulationsmöglichkeiten meiner Fahrtkosten einfallen, solange ich nicht im Zug kontrolliert werde.
Welcher Zugbegleiter soll wissen, dass mein Handy das kann, wenn ich auf halber Strecke noch eine einfache Fahrt bräuchte?
Welcher Touchpoint könnte mir Gegenteiliges nachweisen?

Dazu kommt der riesige Aufwand des Handlings der nicht registrierten oder falsch ermittelten Fahrten.
Wie gesagt, wenn ich in Eile auf einen Termin fixiert bin und mich auf das nächste Taxi konzentriere, würde ich in ca 20 % der Fälle den Touchpoint einfach links (oder rechts) liegen lassen, in deutschen Bahnhöfen.
Ich stürme auch relativ oft in Züge, bei denen ich froh bin, sie wider Erwarten noch gekriegt zu haben, wobei ein Touchpoint allerdings nur aufhalten würde.
Dabei halte ich mich eigentlich für einen relativ ehrlichen, technikaffinen Menschen.
Dummdreisten fällt da sicher noch Dolleres ein.
Naja.

Bis denn
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] Antinoos antwortet auf norfolk
10.12.2007 12:33
Benutzer norfolk schrieb:

Tatsächlich kann ich als reger, derzeit etwas gebeutelter Bahnkunde sagen, dass ich diesem System noch skeptischer gegenüber stehen würde als den dämlichen Touchpoints. Ich möchte schlicht ganz grundsätzlich nicht, dass Mehdorns Schergen genau wissen, wo ich mich aktuell gerade befinde.

Dann kannst Du das auch nicht machen, denn natürlich mußt Du dazu zuvor schriftlich Deine datenschutzrechtliche Zustimmung geben. Das ist übrigens der Part, mit dem ich dabei zu tun habe. ;-)

Ansonsten weiß "Mehdorn" eh schon verdammt viel von Deinem Reiseverhalten, wenn Du eine BahnCard hast, Deine Tickets am Automaten kaufst, und erst recht, wenn Du bei "bahn.bonus" bist.

Das Problem bei dem o.g. Verfahren ist allenfalls, daß auch der Mobilfunkbetreiber zunächst mal(!) Deine Location-Daten kennt (das tut er eh ;-} - und bald MUSZ er sie sogar speichern :-(, was ja bisher nicht erforderlich war) und diese anschließend (vorselektiert...) an "Mehdorn's Schienen-Airline" weitergibt.

Da jagt eine Totgeburt die andere. Sorry!

Wenn Du meinst...

-Antinoos