Benutzer mirdochegal schrieb:
Benutzer spezi10 schrieb:
Wenn Du mit 10000 Euro ein Unternehmen gründest, dass dann Dir gehört, würdest Du sagen Du hättest Dir selbst (bzw. Deinem Unternehmen) 10000 Euro geschenkt?
Der Unterschied ist, dass das neu gegründete Unternehmen Deutsche Telekom direkt mit den "10000 Euro" loslegen konnte, diese aber nicht selber einbringen musste.
Ein Unternehmen bringt nichts "selber ein" zu seiner Gründung, woher soll das denn kommen? Ein Unternehmen wird gegründet mit dem Startkapital der Gründer und Besitzer, sei es Deiner 10000 Euro, oder, im Fall der DTAG, dem Vermögen der Vorläuferorganisation Deutsche Bundespost Telekom.
Klar, die Deutsche Telekom AG wurde direkt als sehr grosses Unternehmen gegründet, und war deswegen von vornherein sehr viel Wert. Deswegen
(a) wird sie reguliert (wegen ihrer althergebrachten Marktmacht)
und
(b) war die Deutsche Telekom AG von vorne herein Milliarden wert.
Aber was hat das mit dem "verschenken" zu tun?
Der Staat hat der Deutschen Bundespost Telekom (nach 1. Januar 1995 Deutsche Telekom AG) kein (oder wenig) Geld für den Aufbau aus dem Steuersack gegeben.
Es ging um die Modernisierung des Telefonnetzes im Osten oder? Und die war schon fast abgeschlossen, als die Deutsche Telekom anfing, als eigenes Unternehmen zu existieren.
Das ist richtig. Aber die Deutsche Telekom wurde eben am 1.1.1995 aus dem Vermögen der Deutschen Bundespost Telekom gegründet, und der Staat hat nicht nur das positive Vermögen dieser Vorgängerorganisation eingebracht, sondern eben auch deren Schulden. Das führte dazu, dass die Telekom hoch verschuldet gegründet und letztlich (teil)privatisiert wurde. Siehe z.B. Spiegel 44/1996:
"Das Problem: Die Telekom paßt in keine der verschiedenen Analysemethoden, mit denen die Bankexperten Firmen bewerten. Einerseits sind hohe Dividenden und wachsende Gewinne zu erwarten, andererseits ist die Telekom mit 100 Milliarden Mark höher verschuldet als jedes andere Unternehmen in Europa."
http://www.spiegel.de/
spiegel/print/d-9109294.html