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Dirks' PR-Glaskugel


30.10.2010 06:24 - Gestartet von spaghettimonster
3x geändert, zuletzt am 30.10.2010 06:39
"Bis Ende 2012 wollen wir das beste Datennetz für den Massenmarkt bieten."

Bezahlen will Dirks das wahrscheinlich mit seinen neuen Prepaid-Kunden, die keinen Umsatz bringen (7 EUR ARPU). Realisieren wird er es sicher auf den reichweitenstarken 800-er-Frequenzen, die er nicht hat. Wahrscheinlich mit der LTE-Technik, die er nicht testet. Dank Netzinvestitionen von "550 bis 750 Millionen Euro jährlich", während O2 schon seit 2008 das Doppelte investiert. Nicht zu vergessen auch die ja im Vergleich zu LTE viel ausgereiftere HSPA-Technik, deren Ausgereiftheit sich bei E-Plus vor allem in Spitzenplätzen in den Disziplinen Störung, Langsamkeit, Verbindungsabbrüche und Katastrophenlatenz zeigt, so dass man sich nicht selten Telekom-EDGE zurückwünscht. Das Ganze firmiert dann unter "Demokratisierung des Markts" (https://www.teltarif.de/e-plus-bestes-daten-...): Endlich bekommt jeder nichts.
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[1] Hallenser antwortet auf spaghettimonster
30.10.2010 11:00
Nur das o2 auch sein GSM Netz ausbauen musste,was E+ ja schon in grösseren Teilen hinter sich hatte.Zudem gingen die 3,5 Milliarden Euro die Telefonica investiert hatte nicht nur ins UMTS Netz.Das Geld wurde für GSM,UMTS und DSL genommen.Also Vergleich mal nicht Äpfel und Birnen.Zudem macht E+ in jedem Quartal einen Gewinn von über 40%,davon träumen die Spanier nur.Abgesehen davon läuft der UMTS Ausbau auf Hochtouren,also erstmal informieren bevor hier Halbwahrheiten oder gar Schwachsinn verbreitet wird.
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[1.1] spaghettimonster antwortet auf Hallenser
30.10.2010 20:59
Benutzer Hallenser schrieb:
Nur das o2 auch sein GSM Netz ausbauen musste,was E+ ja schon in grösseren Teilen hinter sich hatte.

Schade, dass die Kunden davon wenig merken.

Zudem gingen die 3,5 Milliarden Euro die Telefonica investiert hatte nicht nur ins UMTS Netz.Das Geld wurde für GSM,UMTS und DSL genommen.Also Vergleich mal nicht Äpfel und Birnen.

Ok.

Zudem macht E+ in jedem Quartal einen Gewinn von über 40%,davon träumen die Spanier nur.

40% von was? Von deinem Obstsalat? Oder vom ARPU, der von allen der niedrigste ist? Davon abgesehen bringt es den Kunden und dem Markt natürlich enorm was, wenn sich die Geschäftsleitung die Taschen vollstopft.

Abgesehen davon läuft der UMTS Ausbau auf Hochtouren,

Vielleicht E-Plus' 20-KByte/s-HSDPA. Laut Dirks' Presseerklärungen läuft der Netzausbau immer auf Hochtouren, nachdem Dirks kurz vorher behauptet hat, schnelle Datennetze bräuchte man nicht, weil sie eh kein Kunde nachfragt (https://www.teltarif.de/arch/2008/kw44/...), und es vor einer Woche hieß, man "sehe keinen Kunden, der sagt: 'Ich will LTE haben'". Und nachdem Dirks vor 3 Monaten über seine Datenperformance zu RP-Online sagte: "Wir dagegen vermarkten vor allem unsere Flatrate für Smartphones für zehn Euro im Monat: Deren Datenverkehr können wir locker bewältigen", ein klares Merkmal für das "beste Datennetz". Trotzdem weint der Kunde beim Surfen.
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[1.1.1] 123fred antwortet auf spaghettimonster
31.10.2010 10:27
Benutzer spaghettimonster schrieb:
40% von was? Von deinem Obstsalat? Oder vom ARPU, der von allen der niedrigste ist?

Weder noch. E-Plus hat eine EBITDA-Marge von deutlich über 40%. Dazu kann man stehen wie man will, aber es untermauert die Aussagen von Herrn Dirks, E-Plus sei finanziell in der Lage einen umfangreichen Netzausbau zu stemmen. Solche Margen können die anderen Anbieter m.W. nicht vorweisen.
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[1.1.1.1] spaghettimonster antwortet auf 123fred
31.10.2010 20:06
Benutzer 123fred schrieb:
E-Plus hat eine EBITDA-Marge von deutlich über 40%. Dazu kann man stehen wie man will, aber es untermauert die Aussagen von Herrn Dirks, E-Plus sei finanziell in der Lage einen umfangreichen Netzausbau zu stemmen. Solche Margen können die anderen Anbieter m.W. nicht vorweisen.

Erstens stimmt das nicht, zweitens zeigt es nur einmal mehr, dass E-Plus kaum was investiert, drittens setzt die sog. EBITDA-Marge nur die EBITDA-Zahl ins Verhältnis zum Umsatz und sagt nichts über die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Wenn ich 10 EUR umsetze und davon nur 1 EUR in mein Netz investiere, habe ich auch eine EBITDA-Marge von 90%. Wenn die Telekom 20 EUR umsetzt und davon 5 EUR investiert, hat sie nur eine EBITDA-Marge von 75%, trotzdem sind hinterher a) ihr Netz besser, b) ihr Umsatz höher, c) ihr EBITDA höher und d) ihr Gewinn höher.

Nach den realen Zahlen hat E-Plus 2009 3 Mrd. umgesetzt bei einem EBITDA von 1,3 Mrd. (EBITDA-Marge 43%). Die deutsche Mobilfunksparte der Telekom hat laut Geschäftsbericht 8,1 Mrd. umgesetzt bei einem EBITDA von 3,3 Mrd. (EBITDA-Marge 41%). T-Mobile standen trotz der leicht niedrigeren EBITDA-Marge ca. doppelt so viele Investitonsgelder zur Verfügung. Auch die LTE-Frequenzauktion fällt nicht wirklich ins Gewicht, die ausgegebenen 1,3 Mrd. verdient die deutsche Telekom-Mobilfunksparte in 4 Monaten. Die finanzschwache E-Plus hätte das dagegen trotz höherer EBITDA-Marge auch nach 1 Jahr nicht stemmen können.

Die EBITDA-Marge ist außer für Dirks' hilflose PR-Luftnummern maximal für Aktionäre relevant - und auch das nicht wirklich, weil es eine rein relative und selbstbezogene Zahl ist, die Markt und Steuern ignoriert. Wobei es von E-Plus nicht mal Aktien gibt, weil es eine Kommanditgesellschaft ist. Vielleicht setzt man hier auch auf die Smart-follower-Strategie und gibt erst Aktien aus, wenn sie billiger sind. :)
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[1.1.1.1.1] Kai Petzke antwortet auf spaghettimonster
01.11.2010 10:59
Benutzer spaghettimonster schrieb:
drittens setzt die sog. EBITDA-Marge nur die EBITDA-Zahl ins Verhältnis zum Umsatz und sagt nichts über die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Wenn ich 10 EUR umsetze und davon nur 1 EUR in mein Netz investiere, habe ich auch eine EBITDA-Marge von 90%.

Falsch. EBITDA sagt NICHTS über die Investitionen aus. Eine EBITDA-Marge von 90% besagt nicht, dass ein Unternehmen 10% vom Umsatz investiert, sondern dass es 10% vom Umsatz als sonstige Kosten (außer Abschreibung, Zinsen, Steuern; also z.B. Kosten für Wareneinkauf, Miete, Löhne, Marketing etc.) hat.

Aussagen über die Investitionstätigkeit eines Unternehmens kann man nur anhand der Bilanz treffen, indem man z.B. die Werte der Sachanlagen der Vorjahresbilanz mit denen der aktuellen Bilanz vergleicht. Alternativ kann man sich auch den Cash Flow anschauen, da sind die Investitionen meist direkt ausgewiesen.

Über die üblichen Kennzahlen EBIT und EBITDA lässt sich allenfalls eine indirekte - und sehr ungenaue - Aussage über die Investitionen treffen: Die Differenz zwischen den beiden entspricht nämlich der Abschreibung, also dem Teil der vergangenen Investitionen, den man inzwischen für entwertet erachtet. Da die Abschreibungszeiträume sich aber abhängig vom Wirtschaftsgut sehr stark unterscheiden (bei Spezial-Software unter Umständen nur ein bis zwei Jahre; allgemeine IT-Technik ca. vier Jahre; Büromöbel zehn Jahre, Immobilien wie Funktürme etliche Jahrzehnte; bei Grundstücken sogar gar keine Abschreibung, es sei denn, deren aktuellen Marktwert fällt unter den damaligen Kaufpreis) kann man meist nicht einmal bei Unternehmen, die derselben Branche angehören, aus den Abschreibungen auf die ursprüngliche Investitionshöhe zurückschließen.


Kai
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[1.1.1.1.1.1] spaghettimonster antwortet auf Kai Petzke
01.11.2010 15:55
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Aussagen über die Investitionstätigkeit eines Unternehmens kann man nur anhand der Bilanz treffen

Ich sprach auch nicht von der Investitionstätigkeit, sondern von der theoretischen Investitionsfähigkeit. Genauere Zahlen habe zumindest ich von E-Plus nicht gefunden und kann sie folglich auch nicht vergleichen.
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[1.1.1.1.2] 123fred antwortet auf spaghettimonster
01.11.2010 14:23

2x geändert, zuletzt am 01.11.2010 14:28
Benutzer spaghettimonster schrieb:
Erstens stimmt das nicht, zweitens zeigt es nur einmal mehr, dass E-Plus kaum was investiert, drittens setzt die sog. EBITDA-Marge nur die EBITDA-Zahl ins Verhältnis zum Umsatz und sagt nichts über die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.

Über die Leistungsfähigkeit sagt die Kennzahl tatsächlich eher wenig. Sie wurde auch eher als Rentabilitätskennzahl entworfen um Unternehmer unterschiedlicher Länder und Branchen vergleichen zu können.


Wenn ich 10 EUR umsetze und davon nur 1 EUR in mein Netz investiere, habe ich auch eine EBITDA-Marge von 90%.

Wenn du 10 Euro umsetzt und 1 Euro ins Netz investierst (also in dein Anlagevermögen) und sonst gar nichts passiert, hättest du doch eigentlich eine EBITDA-Marge von 100%.


Nach den realen Zahlen hat E-Plus 2009 3 Mrd. umgesetzt bei einem EBITDA von 1,3 Mrd. (EBITDA-Marge 43%). Die deutsche Mobilfunksparte der Telekom hat laut Geschäftsbericht 8,1 Mrd. umgesetzt bei einem EBITDA von 3,3 Mrd. (EBITDA-Marge 41%).
T-Mobile standen trotz der leicht niedrigeren EBITDA-Marge ca. doppelt so viele Investitonsgelder zur Verfügung.

Zur Verfügung stehen heißt ja nicht automatisch, dass das Geld tatsächlich investiert wird. Außerdem ist das EBITDA ja nicht der Betrag, der dem Unternehmen am Ende des Jahres auch zur Verfügung steht.


Die EBITDA-Marge ist außer für Dirks' hilflose PR-Luftnummern maximal für Aktionäre relevant - und auch das nicht wirklich, weil es eine rein relative und selbstbezogene Zahl ist, die Markt und Steuern ignoriert.

Weil sie Steuern, Zinsaufwendung und Abschreibungen ignoriert, ist sie ja für einige Finanzanalysten erst interessant. Außerdem braucht in Unternehmen ja nicht immer Aktionäre. Auch eine KG hat Investoren, die "ihr" Unternehmen sicher gern mit Investitionsalternativen vergleichen möchten.

Aber ich gebe dir Recht, dass das EBITDA allein wenig Aussagekraft hat und immer im Kontext mit der Bilanz und deren Erläuterungen sowie der GuV gesehen werden sollte.
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[2] RobbieG antwortet auf spaghettimonster
30.10.2010 15:17
Spaghettimonster, Du bringst es herrlich auf den Punkt.

An alle E-Plus-Fans: Solange E-Plus nicht seine Geheimniskrämerei aufgibt und offen und ehrlich informiert, wann und wo die nächste Station mit welchen Daten online geht, glauben wir einfach nichts.

Und noch was: Von den über 40% Marge könnten sie mal ein paar Prozent abziehen und in ihre Hotline investieren, damit die sich um die Kunden und ihre Probleme und nicht einzig und alleine ums Verkaufen von überflüssigen Mehrkarten/Mehroptionen etc. kümmert, denn irgendwann geht der Krug zu Bruch. Früher oder später.

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[2.1] Hallenser antwortet auf RobbieG
30.10.2010 15:21

einmal geändert am 30.10.2010 15:47
wann und wo die nächste Station mit welchen Daten online geht,


Geh mal auf die E-Plus Netzabdeckungskarte,da gibt es die meisten Infos von allen Netzbetreibern...Klick mal auf den blauen Punkt,dort steht dann genau was der Standort hat als GSM,UMTS usw.Dort wirst du auch viele Node B finden die aus den Jahren 2009 und 2010 sind.