Benutzer spaghettimonster schrieb:
Erstens stimmt das nicht, zweitens zeigt es nur einmal mehr, dass E-Plus kaum was investiert, drittens setzt die sog. EBITDA-Marge nur die EBITDA-Zahl ins Verhältnis zum Umsatz und sagt nichts über die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.
Über die Leistungsfähigkeit sagt die Kennzahl tatsächlich eher wenig. Sie wurde auch eher als Rentabilitätskennzahl entworfen um Unternehmer unterschiedlicher Länder und Branchen vergleichen zu können.
Wenn ich 10 EUR umsetze und davon nur 1 EUR in mein Netz investiere, habe ich auch eine EBITDA-Marge von 90%.
Wenn du 10 Euro umsetzt und 1 Euro ins Netz investierst (also in dein Anlagevermögen) und sonst gar nichts passiert, hättest du doch eigentlich eine EBITDA-Marge von 100%.
Nach den realen Zahlen hat E-Plus 2009 3 Mrd. umgesetzt bei einem EBITDA von 1,3 Mrd. (EBITDA-Marge 43%). Die deutsche Mobilfunksparte der Telekom hat laut Geschäftsbericht 8,1 Mrd. umgesetzt bei einem EBITDA von 3,3 Mrd. (EBITDA-Marge 41%).
T-Mobile standen trotz der leicht niedrigeren EBITDA-Marge ca. doppelt so viele Investitonsgelder zur Verfügung.
Zur Verfügung stehen heißt ja nicht automatisch, dass das Geld tatsächlich investiert wird. Außerdem ist das EBITDA ja nicht der Betrag, der dem Unternehmen am Ende des Jahres auch zur Verfügung steht.
Die EBITDA-Marge ist außer für Dirks' hilflose PR-Luftnummern maximal für Aktionäre relevant - und auch das nicht wirklich, weil es eine rein relative und selbstbezogene Zahl ist, die Markt und Steuern ignoriert.
Weil sie Steuern, Zinsaufwendung und Abschreibungen ignoriert, ist sie ja für einige Finanzanalysten erst interessant. Außerdem braucht in Unternehmen ja nicht immer Aktionäre. Auch eine KG hat Investoren, die "ihr" Unternehmen sicher gern mit Investitionsalternativen vergleichen möchten.
Aber ich gebe dir Recht, dass das EBITDA allein wenig Aussagekraft hat und immer im Kontext mit der Bilanz und deren Erläuterungen sowie der GuV gesehen werden sollte.