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04.11.2015 16:13 - Gestartet von trzuno
Zitat:
Eine solche Verpflichtung auch zum Überbau zahlreicher, bereits bestehender NGA-Infrastrukturen, insbesondere Glasfaser- sowie TV-Breitbandkabel wäre in Deutschland und in Europa einzigartig und fügt dem Infrastruktur- wettbewerb großen Schaden zu

Bestehende FTTH oder TV Netze würden durch Vectoring höchstens einen weiteren (bzw. den ersten) Konkurrenten erhalten, aber sie müssten nicht abgebaut werden, wie der Satz leise vermuten läßt.

Und wo ist der Schaden für den Infrastrukturwettbewerb, wenn eine neue Infrastruktur als Wettbewerb entsteht?

Die Kabelanbieter fürchten natürlich zu Recht, dass mit Vectoring dann zumindest bis 100 Mbit/s Wettbewerb im Ortsnetz entstehen würde, während der Wettbewerb bisher nur bis maximal 50 MBit und meistens sogar nur deutlich weniger bieten konnte.

Und auch FTTH Netzbetreiber sind dann halt nicht mehr die Einzigen die 100 Mbit und einen hohen Upstream anbieten können.

Aber beide und vor allem die Kabelnetze sind doch in der Regel 100 prozentige Monopolisten, die keine anderen Wettbewerber auf ihre Zugangsnetze lassen. Hier auch nur irgendwie von Wettbewerbsbeeinträchtigung durch ein anderes Netz zu sprechen ist da doch glatter Hohn.

Zumindest mit der Argumentationskette schiessen sich die Verbände doch nur ein Eigentor, indem sie ihre Monopolisten schützen.
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[1] Ole42 antwortet auf trzuno
05.11.2015 12:41
Da kann ich zustimmen, allerdings ist es etwas komplexer.

1. Der Vectoringausbau in Hauptverteilern führt tatsächlich zu Nachteilen für die Wettbewerber. In dem Bereich um den Hauptverteiler. Die Hauptverteiler sind überwiegend von den Mitbewerbern bereits per Glasfaser angeschlossen. Zur Zeit können sie mit eigener Technik VDSL im Hauptverteiler bereit stellen. Vectoring setzt aber voraus, dass alle abgehenden Leitungen einen DSLAM nutzen. Die Mitbewerber müssen für VDSL also auf die eigene Technik verzichten und den DSLAM-Port als Vorleistung mieten.
Letztlich ist dies aber durch Regulierung zu lösen, insbesondere wäre der Preis für die Vorleistung zumindest in dem Rahmen zu reduzieren, in dem die bisherige Investition des Wettbewerbers funktionslos wird.

2. Entgegen der Aussage der Mitbewerber blokiert hauptsächlich deren regulierte Mitbenutzung der Kupferader einen Ausbau von FTTH bzw. FFTB. Gerade im Nahbereich um den Hvt. können sie ja bisher schon VDSL mit 50Mbps anbieten. Für den größten Teil der Kunden reicht dies. Also sparen sie eigene Leitungen zum Endkunden (FTTH/FFTB) und setzen sich lieber seit über 20 Jahren ins gemachte Nest.

3. Wollen die Konkurenten der DTAG ohne Rückgriff auf deren Vorleistung zukünftig schneller als ADSL anbieten, müssen sie FTTH/FFTB bauen. Da besteht allerdings ein Nachfrageproblem, da sie in Wettbewerb zu 100Mbps der DTAG, die nur sie Hauptverteiler umbauen muss, nicht aber Leitungen zu Endkunden verlegen, stehen.
Die Mitbewerber hatten dazu aber schon 20 Jahre Zeit, die sen den Ausbau verschlafen haben, weil es bequemer war, die Kupferadern der DTAG zu nutzen. Es wird Zeit, dass endlich der Wettbewerb für die letzte Meile startet, denn der existiert immer noch nicht. Ausgenommen natürlich das Breitband-Kupferkabel vom Kabelfernsehen, das - man staune - überwiegend auch noxh aus der Zeit der Deutschen Bundespost stammt. Im Rahmen der Privatisierung verschleudert an Private und weiter durch Gebühren subventioniert (einspeisevergütung für Öffentlich/Rechtliche bezahlt aus GEZ-Beiträgen).

4. Kabelanbieter nutzen nicht nur ein subventioniertes Netz, sondern haben einen Werbevorteil durch die Geschwindigkeitslüge. Sie bieten je nach Region 50/100/200 Mbps an. Da es sich aber um ein shared Medium handelt, geht die Datenrate in spitzenzeiten deutlich in die Knie.
Der Normalkunde kennt die technischen Hintergründe nicht. Er sieht 50 Mbps bei VDSL und 100 Mbps bei Kabel zu ähnlichen Preisen. Das Geschwindigkeitsmärchen endet, wenn VDSL dank Vectoring auf dem Papier gleichzieht. Natürlich ist das aus Sicht von Kabelnetzbetreibern ein Nachteil.

Das Problem ist, dass die Privatisierung und der Wettbewerb bei Infrastrukturmaßnahmen an sich der falsche Weg sind. Mehr als ein Telekommunikationsversorger auf der letzten Meile ist an sich unsinnig. Man stelle sich vor, bei Strom, Wasser oder gar Abwasser könnte bzw. müsste jeder sein eigenes Netz legen...

Das Netz auf Kupferleitungsbasis ist ein Monopol, es gehört nur der DTAG. Von einer "Remonopolisierung" zu sprechen, ist daher übertrieben. Mit ausnahme der alten Kabelfernsehnetze und der wenigen in lukrativen Bereichen geschaffenen Glasfaseranschlüssen besteht aber nur eine TK-Erschließung der Gebäude.

Was leider in der Natur eines Kupfernetzes liegt, ist die gegenseitige Störung von Signalen. Ein Kupfernetz kann nur optimal betrieben werden, wenn die Technik an den Enden aus einer Hand kommt. Ideal sogar nicht nur der DSLAM, sondern auch die DSL-Modems auf der anderen Seite.

Im Prinzip am sinnvollsten wäre, Netz der letzten Meile und Zugangsprovider zu trennen. Keine Firma dürfte beides vereinen (solche Verbote gibt es in anderen Bereichen, sind unserem Rechtssystem also nicht fremd, so gibt es bei Grundstücken und Architektenleistungen ein Kopplungsverbot). Wer ein Netzt ausbaut, macht eine Wirtschaftlichkeitsberechnung nur anhand der Kosten und Erlöse, die er für die Vermietung erhält. Auch ein Wasserversorger könnte reiner Netzanbieter werden - momentan werden in vielen Orten Leitungen und Kanäle erneuert. Statt Glasfaser in eigener Trasse können Versorger hier auch bündeln.

Insbesondere ist die Förderung ländlicher Regionen problematisch, weil auch die Leitungen dem Wettbewerb unterliegen. Da werden zur Vorbereitung 4-fach Rohrbündel bei Straßenbaumaßnahmen verlegt, weil man ja ggf. mehreren Anbietern diskriminierungsfrei die Nutzung ermöglichen muss und keinen bevorteilen darf. Außerorts für die Anbindung von Kabelverzweigern noch sinnvoll, innerorts für Hausanschlüsse kaum denkbar. Viel praktischer wäre es doch, wenn die Gemeinden bzw. deren Zweckbetriebe für Wasser Ver- und Entsorgung schlicht ein eigenes Endkundennetz aufbauen - Glasfaser leitungsbegleizend zu Wassrr oder Abwasser statt als eigene Trasse. Hier ist dann aber der Aufschrei der Privaten groß, denn wenn die mitverlegen wollen, werden sie anteilig an den Erdbaukosten un Kosten Fahrbahn/Gehweg beteiligt. Wäre der Wasserversorger/Gemeinde TK-Betreiber, müsste sie hingegen nur die Mehrkosten durch die Leitung berücksixhtigen, der Rest wären ja Sowiesokosten.

Auf der letzten Meile ist der Wettbewerb und die Privatisierung also ausbaubehindernd. Die letzte Meile gehört schlicht - baulich - als Darseinsvorsorge in öffentliche Hand. Ein Wettbewerb kann hier keine Vorteile bringen.

Das heist ja nicht, dass nicht auch da Wettbewerb wäre. Die Öffendliche Hand baut ja nicht selbst, sondern schreibt Aufträge aus.
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[1.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf Ole42
12.11.2015 14:39

einmal geändert am 12.11.2015 14:40
Benutzer Ole42 schrieb:
Da kann ich zustimmen, allerdings ist es etwas komplexer.

Da kann ich überhaupt nicht zustimmen, denn es ist noch viel viel komplexer.

1. Der Vectoringausbau in Hauptverteilern führt tatsächlich zu Nachteilen für die Wettbewerber. (...)
Letztlich ist dies aber durch Regulierung zu lösen, insbesondere wäre der Preis für die Vorleistung zumindest in dem Rahmen zu reduzieren, in dem die bisherige Investition des Wettbewerbers funktionslos wird.

Er führt nicht nur zu irgendwelchen belanglosen Nachteilen, sondern er ZERSTÖRT (gezielt) den bislang bestehenden und bisher gewollten INFRASTRUKTURWETTBEWERB nachhaltig! Das Problem ist durch Regulierung allein nicht zu lösen. Alternative Infrastruktur kann nicht durch Zugangs-/Preisregulierung ausgeglichen werden. Selbst wenn alle bereits Vertretenen einen Gratiszugang bekämen...

2. Entgegen der Aussage der Mitbewerber blokiert hauptsächlich deren regulierte Mitbenutzung der Kupferader einen Ausbau von FTTH bzw. FFTB. (...) Also sparen sie eigene Leitungen zum Endkunden (FTTH/FFTB) und setzen sich lieber seit über 20 Jahren ins gemachte Nest.

Die Mitbenutzer der TAL war und ist weiterhin alternativlos um einen weitgehend flächendeckenden bzw. maximal großflächigen Wettberb zu gewährleisten. Ohne diese Möglichkeit hätte niemals ein halbwegs signifikanter Infrastrukturwettbewerb aufgebaut werden können. Der einzige deutsche Anbieter, der sich in seinem gemachten Nest suhlt und keinerlei Anstalten macht den Glasfaserausbau aktiv voranzutreiben, ist ausgerechgnet der Konzern, der letztendlich als einziger auf Grund seiner Bestandsinfrastruktur und Wirtschaftskraft einen Glasfaserausbau stemmen kann. Es ist unsinnig von "den Wettbewerbern" Dinge zu fordern, die sie faktisch niemals Einlösen können. Die Telekom wies bereits zu Beginn der Marktliberalisierung einen nahezu unaufholsamen Vorsprung vor allen anderen auf. Das schlägt sich auch noch immer bei den Kundenzahlen nieder. Über 40 % des Breitbandmarktes sind fest in den Händen der Telekom. Der Wettbewerb ist zu klienteilig organisiert um gegen die wirtschaftkiche und physische Übermacht anstinken zu können. Selbst wenn man ein Großkartell gegen die Telekom bilden und zulassen würde, wäre das wahrscheinlich die schlechtere Ausgangsbasis.
Die großen Konkurrenten streichen doch darum alle schon resigniert die Segel. Einer der wichtigstens Konkurrenten - Telefonica - hat sich deshalb mit der Telekom schon vor Monaten in die Kiste gelegt. Da kommt nichts mehr. Vodafone flüchtet sich in die Monpolinfrastruktur des Koaxialkabels und investiert hier Milliarden, weil das immernoch die günstigere Alternative ist als selber buddeln und zugleich völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Mit DOCIS 3.1 und konsequentem HFC-Aufsbau wird hier die nächsten Jahre über noch einiges ohne aufwändige Kniffe gehen. UI wartet derzeit ab (was auch das Klügste ist) und immer schwächere QSC zerröselt's wahrscheinlich demnächst. Wer also bitteschön soll die Alternative Infrastruktur in die Hand nehmen und einen großflächigen Glasfaserausbau starten. NetCologne oder M-Net? Ihr habt doch nicht alle Tassen im Schrank. Den Wettbewerbern geht es im Festnetzbereich derzeit bzw. letztendlich seit der VDSL-Einführung vor gut 10 Jahren relativ dreckig. Alle Marktbeobachtungen zeigen das ganz klar auf. Wir haben keine Hand voll größerer Provider in Deutschland, die auch nur im Ansatz mit der Telekom-Infrastruktur konkurrieren können. 4 davon stehen oben. HanseNetz wurde vor einigen Jahren von Telefonica platt gemacht. Man zeige mir die Wettbewerber, die die absurde Forderung sich aus dem "gemachten Nest" zu bewegen überhaupt erfüllen konnen. Die Wettbewerber tun aber trotzdem durchaus was beim Breitbandausbau und beim Glasfaserrollout. Aber eben nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten - wie sie strukturiert sind und wie es sich halbwegs rechnet. Siehe z. B. United Internet: http://blog.versatel.de/oberhausen-glasfaserausbau-ist-gestartet

3. Wollen die Konkurenten der DTAG ohne Rückgriff auf deren Vorleistung zukünftig schneller als ADSL anbieten, müssen sie FTTH/FFTB bauen. Da besteht allerdings ein Nachfrageproblem, da sie in Wettbewerb zu 100Mbps der DTAG, die nur sie Hauptverteiler umbauen muss, nicht aber Leitungen zu Endkunden verlegen, stehen.

Der Teil ist ja richtig...

Die Mitbewerber hatten dazu aber schon 20 Jahre Zeit, die sen den Ausbau verschlafen haben, weil es bequemer war, die Kupferadern der DTAG zu nutzen. Es wird Zeit, dass endlich der Wettbewerb für die letzte Meile startet, denn der existiert immer noch nicht.

... dieser aber nicht. Es war schon vor 20 Jahren klar, dass es niemals zu einem echten Wettbwerb um die letzte Meile kommen kann und wird. Darum gab es ja genau die Zugangsregulierung wie wir sie kennen. Es war von vorn herein klar, dass ein Telekomnetz, welches in vielen Jahren bzw. Jahrzehnten entsanden ist, nicht von einem anderen Neueinsteiger innerhalb kürzester Zeit parallel "nachgebaut" werden kann. Es wird auch in Zukunft keinen Wettbewerb um die letzte Meile geben können, da diese schlichtweg "zu teuer" ist. Wer in Unkenntnis des Marktes glaubt es sei hier anderes möglich, der sollte mal zum Arzt gehen.

Die Telekom könnte doch Glasfaser ausrollen und ihr Altnetz bzw. wenigstens ihre TALen verkaufen, dann gäbe es die Chance auf echten Infrastrukturwettbewerb. Das würde sie aber niemals tun, denn die CuDa ist das Schlüsselasset zur Macht, der "Ring sie zu knechten"... Einerseits ist die TAL-Miete eine sehr bequeme Einnahme und leicht verdientes Geld und andereseits ist allein die Möglichkeit der Überbauungsandrohung, die praktisch im gesamten Bundesgebiete besteht, mehr als geeignet jeden Konkurrenten der irgendetwas vorhat in Schockstarre zu versetzen. "Wir machen hier jetzt Vectoring (oder anderes Gehampel)" versaut jedem der ein glasfaserprojekt starten will die Kalkulation. Es empfhilet sich hier einfach mal nachzufroschen, in wie vielen Fällen die Telekom schon so vorgagangen ist. Ich möchte es mal so ausdrücken: Die "Einzelfälle" traten und treten massenhaft auf...

Die Telekom möchte die Wettbewerber tunlichst alle in ihrem Nest halten. Sie profitiert enorm von deren Co-Abhängigkeit. Wer droht das Nest zu verlassen, dem werden kurzerhand die Federn gezogen oder - wenn er es gewagt hat - Flügel gebrochen. Das ist das Prinzip einer Geiselhaft. Die Telekom wirft den Konkurrenten gerne vor nichts zu tun und dann wenn sie etwas tun - hält sie Ihnen die Kalschnikow an den Kopf: "Wenn du jetzt zuckst, drück' ich ab!"

Mit den damaligen wegweisenden Entscheidungen bei der Liberalisierung hat man der Telekom die Geishaft faktisch legalisiert, weil man ihr die TALen überlassen hat.

4. Kabelanbieter nutzen nicht nur ein subventioniertes Netz, sondern haben einen Werbevorteil durch die Geschwindigkeitslüge. Sie bieten je nach Region 50/100/200 Mbps an. Da es sich aber um ein shared Medium handelt, geht die Datenrate in spitzenzeiten deutlich in die Knie.

Das Telekomnetz ist auch zum großen Teil suventioniert worden. Die Geschwindigkeitslüge ist nur nicht in jeder Region unbedingt eine Lüge. Das Gleiche kann einem auch im DSL-Bereich passieren. Auch hier ist die Bandbreite mehrfach überbucht und nicht jeder hat sie jederzeit für sich fest zugesichert.

Der Normalkunde kennt die technischen Hintergründe nicht. Er sieht 50 Mbps bei VDSL und 100 Mbps bei Kabel zu ähnlichen Preisen. Das Geschwindigkeitsmärchen endet, wenn VDSL dank Vectoring auf dem Papier gleichzieht. Natürlich ist das aus Sicht von Kabelnetzbetreibern ein Nachteil.

Das ist mittelfristig Unfug. Die Kabelnetzbetrieber müssen sich hier keine Sorgen wegen Vectoring machen. Sie haben die weit mächtiger TAL als die Telekom. Sie müssen nur Backbone- und HFC-Ausbau vorantreiben und dann eine stärkere Segmentierung durchführen. Das geht mit überschaubarem Aufwand (so wie der T-Vectoring Rollout). Die Arschkarte habe die Betreiber von DSL-Infrastruktur, wenn ihnen Vectoring den Boden wegzieht.

Das Problem ist, dass die Privatisierung und der Wettbewerb bei Infrastrukturmaßnahmen an sich der falsche Weg sind.

Nicht zwingend, sofern es sich nicht um identische Infrastrukturen handelt.

Mehr als ein Telekommunikationsversorger auf der letzten Meile ist an sich unsinnig. Man stelle sich vor, bei Strom, Wasser oder gar Abwasser könnte bzw. müsste jeder sein eigenes Netz legen...

Diese Aufgaben lagen aber zum Glück schon immer in den Händen der Kommunalebene. Das ist der große Unterschied zur Telekommunikation.

Das Netz auf Kupferleitungsbasis ist ein Monopol, es gehört nur der DTAG. Von einer "Remonopolisierung" zu sprechen, ist daher übertrieben.

Äh, nein! Vectoring ist eine Zeitmaschine! Wenn die Telekom damit das Rad der Zeit um 20 Jahre zurückdreht und der "guten Sache wegen", die Wettbewerber dort vor die Tür setzen kann und sie darum bittet, sie doch bitteschön weiter hinter zu besteigen, dann ist das eine ganz schön krasse Remonopolisierung.

Mit ausnahme der alten Kabelfernsehnetze und der wenigen in lukrativen Bereichen geschaffenen Glasfaseranschlüssen besteht aber nur eine TK-Erschließung der Gebäude.

Nur warum das so ist, hast du offenbar noch nicht begriffen...

Ein Kupfernetz kann nur optimal betrieben werden, wenn die Technik an den Enden aus einer Hand kommt. Ideal sogar nicht nur der DSLAM, sondern auch die DSL-Modems auf der anderen Seite.

Das ist absoluter Nonsens. Wenn sich alle an technische Standards halten, ist das grundsätzlich kein Problem. Außer bei Vectoring, weil hier eben eine permanente Regulierung gegen das Übersprechen erforderlich ist. Wenn ich nur meine eigenen Adernpaare ausreguliere, bringt das halt nichts...

Im Prinzip am sinnvollsten wäre, Netz der letzten Meile und Zugangsprovider zu trennen.

Der Zug ist aber nun mal längts abgefahren. Die Vectoring-Zeitmaschine wird dieses Manko nicht kompensieren, sie wird das Gegenteil tun - sie wird es auf Jahrzehnte zementierten. Du hast das nicht verstanden. Sonst würdest du nicht so wild in alle Richtungen schreiben.

Auf der letzten Meile ist der Wettbewerb und die Privatisierung also ausbaubehindernd. Die letzte Meile gehört schlicht - baulich - als Darseinsvorsorge in öffentliche Hand. Ein Wettbewerb kann hier keine Vorteile bringen.

Der Gedankengang ist nicht ganz falsch. Aber selbst wenn wir diesen einen Paramenter ändern würden, würde sich an der derzeitigen Situation bis in 100 Jahren nichts geändert haben. Das Stellt das bisherige Geiselhaftsystem noch lange nicht vom Kopf auf die Füße.

Das heist ja nicht, dass nicht auch da Wettbewerb wäre. Die Öffendliche Hand baut ja nicht selbst, sondern schreibt Aufträge aus.

Dazu habe ich mich nun schon hinrichend geäußert. So sage er mir aber bitte, warum die Öffentlich Hand - hier die die Bundesregierung und die BNetzA keine öffentliche Ausschreibung der Leistung vornehmen, sondern völlig vorbei am Vergaberecht den Vectoring-Antrag durchwinken?