Benutzer postb1 schrieb:
Das hätten doch auch die T-Konkurrenten haben können. Ein Antrag, Hvt-Nahbereiche mit Vectoring zu versorgen.
Auf solche perfiden Verdrängungsideen kommt eben nur die Telekom. Kann/soll man da den Wettbewerbern jetzt ernsthaft einen Strick draus drehen, dass er nicht so bösartig tickt?
Wäre ähnlich gelaufen wie im Outdoor-Bereich: Antrag stellen - wer zuerst kommt darf Vectoring (technisch bedingt exklusiv) anbieten und muß auf Wunsch den anderen Bitstromzugänge gewähren.
Das hätte man von vorn herein als einzige mögliche Verfahrensweise zulassen dürfen. Hat bzw. wird man ja aber nicht, wegen des im wahrsten Sinne des Wortes bestechenden Angebots der Telekom.
Da die Konkurrenz aber wieder mal das machte, was sie am besten kann, nichts außer rumjammern, baut jetzt die T auf eigene Kosten aus.
Geschwätz. Die Konkurrenz wurde nie gefragt ob sie das tun würde. Die Bimbesregierung bzw. die Verwaltung hat keine öffentliche Ausschreibung für das Großprojekt "mindestens 50 MBit/s bis 2018" durchführen lassen! (So wie man es ja den Kreisen, Kommunen und ihren Stadtwerken aufzingt, die sofort alles in Eigenregie machen könnten, wenn sie es nur wollen...) Hier wird eine politische Maßnahme bzw. letztendlich ein öffentlicher Auftrag völlig am deutschen Wettbewerbs- und Vergaberecht vorbei durchgedückt. Es stellt sich die Frage nach der Legalität.
Da die Konkurrenz offensichtlich kein Interesse daran hatte, ist eigentlich nichts daran auszusetzen.
Du findest es also völlig in Ordnung und völlig unbedenklich, dass Wettbewerber aktiv aus den HVT verdrängt werden. Dazu gehört entweder eine gute Prise Ignoranz oder Dummheit. Dazwischen gibt es nichts.
Und nochmal die Frage, die ich letztens schon gestellt habe: Wieviele der 8000 Telekom-Hvt beinhalten denn bislang die Technik von Mitbewerbern?
Deine Frage ist fehlgeleitet. Es spielt überhaupt keine Rolle in "wie vielen" und wieviel %. Es stellt nämlich sich für jeden einzelnen HVT in dem das der Fall ist die Frage, mit welchem Recht die Telekom hier den Kehraus betreibt! In diesen HVT werden oft genug die min. 50 MBIt/s nämlich schon heute durch die Wettbewerber erreicht!
Sehr viele Hvt, vor allem in ländlichen Bereichen, werden von der Konkurrenz doch sowieso seit jeher ignoriert.
Ja und? Was sagt uns das? Nichts. Ist doch geschenkt. Die tun dort nichts aus dem selben Grund aus dem die Telekom dort bisher selbst nichts tut. Es rechnet sich einfach nicht! Die Telekom ist nur bereit hier was tun weil, sie sich ohnehin auf ewig um den Krempel kümmern muss und weil sie zum Ausgleich ja die Konkurrenz aus den HVT werfen darf. Die Telekom betrachtet das alles auf lange Sicht, so wie die Katholische Kirche, weil sie sich diese Sichtweise leisten kann... Und dann rechnet sich das alles halt doch irgendwie und irgenwann, auf jeden Fall generiert man für sich schonmal einen gewissen Mehrwehrt, wenn man die Konkurrenz entsorgen kann. Zumal ja perspektivisch die Telekom noch immer vor hat, die Netzinfrastruktur weiter zu zentralisierieren. Statt 8000 HVT hieß es vor einigen Jahren noch, dass man (wenn ich mich richtig erinnere) auf ca. 900 zentrale Knoten Deutschlandweit zurückgehen möchte. Dann wird es natürlich nochmal schöner für die Konkurrenz einen Layer 2-Andockpunkt zu ergattern. Weiteren Anbieter werden dann auf der Strecke bleiben... Die ganzen Konzepte der Telekom der vergangenen Jahre sind auf Verdrängung ausgelegt, aber eben nicht Verdrängung in einem freien, fairen Wettbewerb, sondern auf Verdrängung durch die Hintertür mit einem Regulierer im Rücken, welcher zunehmend das Ganze und damit seine originäre Aufgabe aus den Augen verliert.
Niemand hat übrigens ein Problem damit, dass die Telekom in den HVT, in denen sie seit Jahren schon der einsame Alleinherrscher ist, Vectoring abietet. Das steht völlig außer Frage. Es geht um die Art und das Außmaß des Schadens der angerichtet wird, wenn man die Wettbewerber aus den mehrfach erschlossenen HVT in den Ballungebieten wirft. Hier gab und gibt es nie ein Versorgungsproblem und hier wäre die Glasfaser der einige vernünftige nächste Schritt.
In dieser Gemenegelage kann man nur als merkbefreiter Ahnungsloser oder Telekom-Claqueur Beifall klatschen.