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EIgener Test mit erwartetem Ergebnis


05.02.2017 18:16 - Gestartet von uwest
Ich habe mir ja mittlerweile spaßeshalber einen Empfänger für DAB+ zugelegt und kürzlich mal auf der Autobahn getestet. Auf der A8 von Karlsruhe bis Stuttgart ist DAB+ ein wahrer Flickenteppich. Häufig bricht es im Sekundentakt ab, manchmal ist minutenlang Stille. Die Klangqualität ist in keinster Weise besser als mit UKW.

Und das wird uns als die Zukunft des Rundfunks verkauft?

Die ganzen fehlenden Sender kommen ja noch als Sahnehäubchen obendrauf...
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[1] bholmer antwortet auf uwest
07.02.2017 22:06
Benutzer uwest schrieb:
Ich habe mir ja mittlerweile spaßeshalber einen Empfänger für DAB+ zugelegt und kürzlich mal auf der Autobahn getestet. Auf der A8 von Karlsruhe bis Stuttgart ist DAB+ ein wahrer Flickenteppich. Häufig bricht es im Sekundentakt ab, manchmal ist minutenlang Stille. Die Klangqualität ist in keinster Weise besser als mit UKW.

Und das wird uns als die Zukunft des Rundfunks verkauft?

Die ganzen fehlenden Sender kommen ja noch als Sahnehäubchen obendrauf...

Dass die Klangqualität nicht besser ist, kann ich nicht bestätigen. Klar, es gibt noch Ecken mit Flickenteppichen.

Aber z.B. mit meinem VW (DAB+ Verstärker.Scheibenantenne ab werk, Radio Technisat RNS315 am Werk) kann ich von der Nordsee bis kurz vor Stuttgart den Bundesmuxx z. B. Radio Energy quasi durchgehend empfangen. Das habe ich mehrfach getestet.
Es gab lediglich kurze Aussetzer im Bereich Olpe im Sauerland für ca. 1 Minute. Ab Wetzlar bis vor die Schwäbische Alb keinerlei Aussetzer.

Was ich allerdings bestätigen muss ist, dass der durchgehende Empfang nur mit optimiertem Equipment möglich ist.
Bei mir vor der Haustür an der Nordsee ca. 45 km vom Sender entfernt empfängt mein Autoradio problemlos die ör. Sender und den Bundesmuxx. Mit einem tragbaren DAB+ Miniempfänger oder Kofferradio am gleichen Standort ist weitgehend Sendepause. Da muss man schon eine optimale Antennenposition finden. Mal ganz abgesehen vom Inhouse-Empfang in diesen Radbereichen.
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[2] uwest antwortet auf uwest
12.02.2017 18:18
Weiterer Test: Von Stuttgart über Ulm nach Ingolstadt. Ich wollte die Sendung zur Bundespräsidentenwahl im Deutschlandfunk hören.

Kurz hinter Stuttgart fing die Stille an. Der DAB+-Empfänger blieb still - bis irgendwo zwischen Stuttgart und Ulm wieder für ein paar Minuten Empfang war. Dann wieder Stille bis Ulm. Nach Ulm gab es ein wenig Empfang, bis dann in Bayern das große Loch begann. Bis Ingolstadt war *nichts*. Kein Empfang, Totenstille. Ich habe mehrfach den Sendersuchlauf probiert, immer mit 0 gefundenen Sendern. Ich habe dann auch mal UKW probiert - und auf Anhieb 8 Sender gefunden.

In Ingolstadt gab es dann wieder 24 Digitalprogramme. Allerdings keinen Deutschlandfunk.

Und das ist die Zukunft des Radios? Einfach durch ganz Deutschland fahren und nie den Sender wechseln müssen? Immerhin - letzteres stimmt; meistens ist ja eh kein Empfang.
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[3] uwest antwortet auf uwest
19.02.2017 19:30
Es geht weiter: Von Mannheim nach Berlin.

Im Rhein-Main-Gebiet ist der Empfang entlang der Autobahn gut und es gibt nur wenige Aussetzer. Sogar manche Tunnels sind versorgt. Hinter Frankfurt und in den "neuen" Bundesländern wird es allerdings dünn. Plötzlich gibt es - wenn überhaupt - praktisch nur noch die MDR-Sender; Deutschlandfunk et al fehlen komplett. Brandenburg scheint überhaupt nicht versorgt zu sein.

In dem versorgten Stück ab Mannheim bis kurz vor Thüringen ist die Empfangsqualität recht ansprechend. Einzig die vielen Aussetze im falschen Moment und die Dopplungen (ein Wort- oder Satzfetzen wird plötzlich wiederholt) nerven.
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[4] CBS antwortet auf uwest
06.04.2017 15:38
Benutzer uwest schrieb:
Ich habe mir ja mittlerweile spaßeshalber einen Empfänger für DAB+ zugelegt und kürzlich mal auf der Autobahn getestet

Von all Deinen Empfangstest, die Du hier postest, lässt sich eigtenlich nur eins Schlussfolgern: Dein Empfänger ist murks - oder die Antenne defekt oder nicht richtig angeschlossen. Sorry, meine Erfahrungen sind - sogar auf gleicher Strecke - ganz anders, im Grunde durchgehender, problemloser Empfang.
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[4.1] uwest antwortet auf CBS
06.04.2017 15:44
Benutzer CBS schrieb:
Von all Deinen Empfangstest, die Du hier postest, lässt sich eigtenlich nur eins Schlussfolgern: Dein Empfänger ist murks - oder die Antenne defekt oder nicht richtig angeschlossen. Sorry, meine Erfahrungen sind - sogar auf gleicher Strecke - ganz anders, im Grunde durchgehender, problemloser Empfang.

So groß ist die Auswahl ja im Moment nicht... Und an der Antenne kann ich auch nichts falsch anschließen.

Wenn für diese Empfangstechnik ein gewöhnlicher Consumer-Empfänger, wie er im normalen Handel zu bekommen ist, nicht taugt, dann taugt die Technik nicht.

Mit UKW und Streaming geht ja alles...
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[5] christian-w antwortet auf uwest
06.04.2017 20:54
Bevor jetzt noch 10 weitere "nicht-Empfangsberichte" folgen wäre es interessant zu wissen wie die Messergebnisse zustande gekommen sind.

- Welche Empfänger wurde verwendet? (Hersteller/Typ)
- Welche Antenne wurde verwendet? (Teleskopantenne / Headset-Antenne / Scheiben-Klebeantenne / DAB+UKW-Dachantenne? (Haifisch oder Stab?))
- Welches Fahrzeug wurde verwendet? (Metallbedampfte Scheiben?)
- Wie wird der Empfänger mit Energie versorgt? (Akkus oder Bordspannung?)
Und vor allem:
- Wie teuer (hochwertig) war der Empfänger? (Bei den in Digitalradios verbauten Chipsätzen gibt es qualitativ erhebliche Unterschiede was die Verarbeitung/Aufbereitung schwacher Signale angeht)


All diese Faktoren haben großen Einfluss darauf ob ein terrestrisches Signal einwandfrei oder nur mit Aussetzern wiedergegeben werden kann.

So kann beispielsweise ein 10€ Brüllwürfel mit Wurfantenne ja auch nur ein Bruchteil der Programme empfangen die ein hochwertigeres Gerät an gleicher Position empfangen kann.

Übrigens: Wer glaubt das man Deutschlandweite DAB+ Multiplexe an jedem Fleck in Deutschland mit Ortssender-Signalstärke (vollaussschlag) empfangen kann ist auf dem Holzweg und sollte seine Erwartungen mal der Realität anpassen. Das wurde nämlich zu keinem Zeitpunkt so beworben.
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[5.1] uwest antwortet auf christian-w
06.04.2017 22:01
Benutzer christian-w schrieb:
Bevor jetzt noch 10 weitere "nicht-Empfangsberichte" folgen wäre es interessant zu wissen wie die Messergebnisse zustande gekommen sind.

Ich mache keine Messungen, sondern probiere mit einem handelsüblichen Empfänger aus. Bei Digitalradio ist es ja leicht herauszufinden, ob der Empfang klappt oder nicht... ;-)

Übrigens: Wer glaubt das man Deutschlandweite DAB+ Multiplexe an jedem Fleck in Deutschland mit Ortssender-Signalstärke (vollaussschlag) empfangen kann ist auf dem Holzweg und sollte seine Erwartungen mal der Realität anpassen. Das wurde nämlich zu keinem Zeitpunkt so beworben.

In diesem Artikel:

https://www.teltarif.de/digitalradio-digital-...

schreibt teltarif, momentan seien 96% der Fläche der Bundesrepublik abgedeckt. Das würde bedeuten, daß gut 14.295 Quadratkilometer momentan nicht abgedeckt sind (und abgedeckt heißt für mich: der Sendersuchlauf findet mindestens einen Sender). Laut digitalradio.de (Meldung vom 6.4.2017) beträgt die Abdeckung in Brandenburg momentan 42%, d.h. knapp 14.300 Quadratkilometer in Brandenburg sind momentan nicht versorgt. Nach der Angabe im telrarif-Artikel müßte Die Bundesrepublik ohne Brandenburg zu gut 100% versorgt sein, und es dürfte nicht viele Kilometer Autobahn- und Gleisstrecke geben, entlang derer das Digitalradio tot ist.

"Vollausschlag" erwarte ich nicht. Ich erwarte, daß das Gerät so viel empfängt, daß es Töne produzieren kann.

(Btw; DVB-T(2) nennt keiner mehr "Überallfernsehen". Es wurde aber lange Zeit mit diesem Begriff beworben.)
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[5.1.1] christian-w antwortet auf uwest
06.04.2017 22:43
Benutzer uwest schrieb:

Schade das du auf keine meiner Detail-Fragen eingegangen bist. (Es war ein Wink mit dem Zaunpfahl) ;-)

Ich habe selbst vor ca. 2 Jahren Empfangsversuche mit einem portablen, akkubetriebenen DAB+-Radio gemacht. Im fahrenden Auto mit vollständig ausgezogener Teleskopantenne - die Resultate waren ähnlich enttäuschend wie bei dir.

Nun, woran liegt es?

1) Antenne: Innerhalb eines Faradayschen Käfigs mit einer Teleskopantenne etwas zu empfangen könnte schwierig sein, oder? Ein Auto mit metallbedamften Scheiben ist nichts anderes. Werksradios haben Antennen nicht aus Spaß außerhalb des Fahrzeuges. Wäre ein einwandfreier Empfang im Innenraum möglich, würden sie die Hersteller die zusätzliche Verkabelung gerne sparen.

2) Im Akku-Betrieb ist die Empfangsleistung schon mal nicht Konstant. Bei meinem Exemplar konnte ich das u.A. daran beobachten das beim einschalten der Display-Hintergrundbeleuchtung der Signal-Balken um satte 3-4 Balken einbrach.

3) Die Qualität / Taubheit des Empfängers. (Leider gibt es dafür keine Verbraucherfreundliche Maßeinheit) Das Beispiel mit dem Brüllwürfel sollte dies verdeutlichen.


[Abdeckung] heißt für mich: der Sendersuchlauf findet mindestens einen. "Vollausschlag" erwarte ich nicht. Ich erwarte, daß das Gerät so viel empfängt, daß es Töne produzieren kann.

Ja, kann ich soweit nachvollziehen. Du musst aber auch so Fair sein und dem Gerät eine Chance auf ein Signal geben. Wenn ich mich in den Keller begebe, beschwere ich mich ja auch nicht über schlechten Empfang.

Ich selber wohne in einer Kuriosen NRW/NL-Grenzregion in einer Stadt in der zwar der Bundesmux (5C, aus Dortmund) Indoor empfangbar ist, ich aber für den NRW-Mux, der aus dem näher gelegenen Kleve sendet, auf den Balkon gehen muss.
Eine unschöne Versorgungslücke. Immerhin ist diese auch auf der Karte von Digitalradio.de ersichtlich, so das ich hoffe das sich da irgendwann mal was tut.

Fakt ist: Außerhalb von Ballungsräumen wird es auch mit DAB+ keine Empfangswunder geben. Etwas Aufwand mit der Antenne bleibt immer.


(Btw; DVB-T(2) nennt keiner mehr "Überallfernsehen". Es wurde aber lange Zeit mit diesem Begriff beworben.)
Ja leider, auch da wurden die Erwartungen viel zu hoch gesetzt. Leider schon vom Betreiber viel zu hoch gelobt. Neben der bescheidenen Empfangssituation am Rande der Sendegebiete kam dann ja noch hinzu das die Privaten nur in den Ballungsräumen ausgestrahlt wurden.


(1LIVE via UKW bekommt man hier in der Stadt übrigens auch nicht mit jedem 0815 Radio in jedem Gebäude Problemlos rein, den Lokaldudler mit Senderstandort "Innenstadt" dagegen schon.)
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[5.1.1.1] bholmer antwortet auf christian-w
06.04.2017 23:56
Wie ich schon Eingangs erwähnte:

Die Empfangsleistungen der verschiedenen Geräte sind sehr unterschiedlich.

Ich wohne in WHV am Randbereich der DAB-Versorgung aus Aurich (ca. 45 km).
Auf meinem Parkplatz vor dem Haus empfange ich sowohl den NDR und den Bundesmuxx mit dem RNS315 von Technisat und werksmäßiger Scheibenverstärkerantenne einwandfrei. Am gleichen Standort haben 2 verschiedene tragbare Geräte (Pure OneFlow und Imperial DABMAN 20) schon erhebliche Schwierigkeiten, wenn ich mit ausgezogener Teleskopantenne neben dem Auto stehe.

Seitdem der Sender Schiffdorf bei Bremerhaven in Betrieb ist (ca. 30 km) sind beim Bundesmuxx auch weitgehend die wenigen Lücken bei Fahrt durch die Innenstadt weg.

Zum Vergleich: Ich habe eine Dusche im Keller. 2 UKW-Duschradios zwischen 10 und 20 Euro mit Rändelradtuner empfingen dort nur einen Ortssender, sonst nichts. Nur Rauschen. Also für die Tonne.
Ein gleichgroßes Duschradio für 30 Euro mit einem zeitgemäßen PLL-Tuner und Senderspeicher empfängt dort alle ortsüblichen UKW-Sender, zwar nicht alle rauschfrei aber ausreichend.

Ein vernünftiger Empfänger und eine entsprechende Antenne sind essentiell, wenn man eine durchgehende Versorgung braucht. Die Inhouseversorgung mit DAB+ ist immer noch schlechter als die von UKW.
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[5.1.1.1.1] klaus1970 antwortet auf bholmer
07.04.2017 07:37

einmal geändert am 07.04.2017 07:38
Sag mal, uwest, wie testest du denn im Auto? Legst du den Empfänger einfach irgendwo hin? Das Auto wirkt wie ein Faradyscher Käfig, hinzu kommen Störungen durch die Bordelektronik. Aussetzer im Rhein-Main-Gebiet und auf der A8 Stuttgart-Karslruhe, darüber kann ich nur lachen. Das Gebiet ist selbst mit Scheibenantenne top-versorgt, selbst schon getestet. Mit einem 0815-Radio mit ausgefahrener Antenne auf dem Beifahrersitz geht es freilich nicht. Tipp: Teste unter diesen Bedinungen mal UKW, du wirst selbst in gut ausgebauten Bereichen ebenfalls Störungen haben!

Soll freilich nicht darüber hinweg täuschen, dass es tatsächlich auch noch viele Probleme bei DAB+ gibt, vor allem in Flusstälern und den Mittelgebirgen,