Das ist etwas anders gedacht:
1.) Du läufst mit dem Smartphone herum, dein Smartphone sendet über BT-LE codes, die in gewissen Zeitabständen zufällig wechseln und auf deinem Handy lokal gespeichert werden.
2.) Mein Handy speichert die Codes , die es von derartigen Handies in der Nähe aufschnappt, ab. Auch von dir, wenn wir in der Bahn nebeneinander sitzen.
3.) Du wirst positiv auf Corona getestet, ein par Tage nach unserer Begegnung.
4.) Du erhälst einen Berechtigungs Code vom RKI, den du in deine App eingibst. Deine App läft dann die Codes, die sie selbst in den letzten Tagen gesendet hat, auf irgendeinen Server. Sie landen auf der "schwarzen Liste".
5.) Mein Handy lädt in gewissen Abständen diese Liste vom Server herunter und gleicht sie mit den Codes, die sie in den letzten Tagen aufgeschnappt hat, ab.
6.) Meine App findet, dass sie einen der Codes von der schwarzen Liste auf dem Server empfangen hat.
7.) Damit besteht bei mir ein Verdacht. Ich hatte ja kurz vor deiner Diagnose Kontakt mit dir. Deine Identität erfahre ich so allerdings nicht und das ist gewollt. Du erföhrst auch nicht meine Identität, du erfährst auch nicht, dass ich das empfangen habe.
8.) Ich gehe in Quarantäne, werde einige Tage später getestet, und wenn ich auch positiv bin, gehen die Codes, die meine App in den letzten Tagen gesendet hat, auch auf die schwarze Liste auf dem Server (siehe 4).
In der Praxis soll es so laufen, dass nur Codes gespeichert werden, wenn das Signal sehr stark empfangen wurde (<2m Abstand) und über einen längeren Zeitraum (15 min+). Nur aneinander vorbeigehen reicht nicht und ein infizierter Postbote schickt also nicht gleich seinen ganzen Zustellbezirk in Quarantäne. Die Meldung "ich bin positiv" soll nur mit einem speziellen Code möglich sein, um Missbrauch zu verhindern. Durch die Wechselcodes und die Tatsache, dass die nur bei einem positiven Test überhaupt übermittelt werden, soll der Datenschutz gewährleistet sein.
Christian
1. Ich komme aus dem Supermarkt und mein Handy sagt mir: Da war irgendwo jemand, der infiziert ist. Was heißt das? Nix, es sagt mir kein bisschen, ob ich jetzt auch infiziert bin oder nicht. 2. Warum sollte jemand, der nachweislich positiv ist, überhaupt im Supermarkt rumlaufen? Der ist mindestens in Quarantäne (also hilft die App höchstens, Quarantäne-Brecher zu entlarven). 3. Wenn mich das Handy informiert hat - werde ich dann getestet? Bestimmt nicht. Man wird ja nicht mal mit offensichtlichen Symptomen getestet, wenn man noch laufen kann. 4. Es setzt ja erstmal den Besitz eines Smartphones voraus. Ich kenne viele ältere Menschen, die gar keines haben! Schenkt die Bundesregierung denen jetzt eines? Oder wird der Kauf (und eine entsprechende Schulung dazu) auch noch staatlich verordnet? 5. App-Verweigerer werden sich ihr altes GMS-Nokia aus dem Schrank holen, die Gespräche vom Smarphone darauf umleiten und dann nur noch mit dem alten Handy rausgehen.
6. Viele begeisterte App-Nutzer werden sich dagegen sagen: Jetzt hab ich die App, jetzt werde ich informiert - und wundern sich dann, wenn sie plötzlich nicht informiert, sondern
infiziert sind.