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Gewinnorientierung vs. öffentlicher Auftrag


04.07.2020 16:28 - Gestartet von cbc123
einmal geändert am 04.07.2020 16:28
Ich wünsche mir einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der kraft seines Finanzierungsmodells im Dienste aller Bürger der Bundesrepublik Deutschland steht und zu stehen hat. Durch ein solidarisches Beitragsmodell sind ARD, ZDF und Deutschlandradio weder steuerfinanzierte "Staatssender", welche am Tropf des öffentlichen Haushaltes hängen und sich politisch an die Regierung (egal welcher politischen Richtung!) anzubiedern haben, noch sind es kommerzielle, gewinnorientierte Unternehmen wie RTL und Co., die im Dienste der Quote teils menschenverachtende Formate ausstrahlen, um ihre Werbeeinnahmen zu maximieren.

Am allergefährlichsten wäre es meiner Meinung nach aber, die Medienlandschaft und Deutungshoheit komplett an ausländische (z. B. US-amerikanische) Großkonzerne abzugeben. Denn dann droht jede denkbare Kontrolle durch die Allgemeinheit, durch die Bevölkerung unseres Landes, völlig zu entgleiten!

Öffentlich-rechtliche Medien dürfen und müssen kritisiert werden - schließlich sind wir es, die dafür bezahlen! Wir haben einen ANSPRUCH auf die kompromisslose Einhaltung journalistischer Maßstäbe und können und sollten dies auch einfordern!

Doch wenn Sie an einem Privatsender oder gar einem ausländischen Großkonzern etwas auszusetzen haben, wird Ihre Kritik ungehört verhallen. Denn diese Unternehmen dienen nicht der Allgemeinheit und haben kein öffentliches, von allen Bürgern des Landes gleichsam solidarisch getragenes Fundament, sondern dienen schlicht der Erwirtschaftung finanziellen Profits!

Jeder einzelne Bürger gibt den öffentlich-rechtlichen Sendern durch Entrichtung seines Rundfunkbeitrages den Auftrag, frei, korrekt, ausgewogen und umfassend zu berichten sowie ein vielfältiges Programmangebot in bester technischer Qualität bereitzustellen. Dadurch, dass alle Haushalte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk direkt finanzieren, entsteht diese Verpflichtung unmittelbar.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte daher meines Erachtens nicht geschwächt, sondern gestärkt werden. Gleichwohl sollte eine deutlich größere Beteiligung und Einflussnahme der Bundesbürger ermöglicht werden. Nicht staatliche oder privatwirschaftliche Strukturen, sondern jeder einzelne von uns ist letztlich der wahre "Dienstherr" des öffentlichen Rundfunks. Diese Besonderheit gilt es zu schützen und weiterzuentwickeln, denn sie kann und sollte ein wichtiger Baustein sein für ein respektvolles, friedliches, würdevolles und demokratisches Miteinander aller Bürger Deutschlands.
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[1] batrabbit antwortet auf cbc123
17.07.2020 07:30
So sieht das aus! :)