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ARD und ZDF "gesundschrumpfen"...


19.01.2024 13:39 - Gestartet von marcel24
...damit diese zwangsabgabe in höhe von 18,36 euro mtl. endlich ein ende hat. man solle sich aufs wesentliche konzentrieren, vorschlag ARD und ZDF maximal 10 fernsehsender und 5 radiosender, finanziert durch, achtung ... ganz normal über steuern, maximal 1 MRD. Euro pro Jahr, zusätzliche einnahmen durch werbung mit maximal 30 minuten pro tag möglich!
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[1] edhoc antwortet auf marcel24
25.01.2024 03:21
Benutzer marcel24 schrieb:
finanziert durch, achtung ... ganz normal über steuern

NEIN! Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wurde als Lehre aus dem Dritten Reich gerade NICHT als Staatsfunk organisiert, sondern als staatlich unabhängige Organisation mit einem besonderen Rechtsstatus. Gerade der Einfluss der Politik auf den ÖR Rundfunk soll eingeschränkt sein und bleiben, ebenso der Einfluss anderer Interessensverbände, Industrie, Firmen, privaten Interessen, Parteien, usw. Deshalb sind die Rundfunkgebühren auch keine Steuern, und werden von allen gleichmäßig und unabhängig erhoben. Die Kontrolle der Rundfunkanstalten unterliegt daher auch einem Rundfunkrat, der aus Vertretern aus vielen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zusammengesetzt ist.

Die meisten Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben sich wohl geschichtlich nicht ausreichend informiert, warum wir diese besondere Form des Rundfunks haben. Sucht mal z.B. nach Reden des Prof. Dr. Hans Bausch, dem früheren Intendanten des SDR, des Süddeutschen Rundfunks, z.B. „Die ARD wird 25: Jubiläumsansprache von Hans Bausch“. Schon damals gab es in der Politik immer wieder Bestrebungen, die unabhängigen ÖR Rundfunkanstalten in staatlichen Rundfunk zu ändern, um den Einfluss der Regierung auf den Rundfunk zu erhöhen.

Wozu staatlicher Rundfunk führt, dafür gibt es genügend Beispiele in diversen Ländern: gleichgeschaltete Medien, Verbreitung der Regierungspositionen zur Steuerung und Einflussnahme auf die Bevölkerung, Verbot freier Medien, Bestrafung und Inhaftierung kritischer Journalisten (und auch der normalen Bevölkerung), usw.
Das Prinzip der Gewaltenteilung u.a. durch unabhängigen Journalismus ist vielen "machtbewussten" Personen ein Dorn im Auge, da die Öffentlichkeit und Information über ihre Tätigkeiten und Aussagen sie in ihren selbstherrlichen oder korrupten Praktiken beschränken.
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[1.1] marcel24 antwortet auf edhoc
25.01.2024 09:26
doch und es sind keine gebühren, sondern eine zwangsabgabe! was geht mich das denn an, wie der ÖRR geschichtlich gewachsen ist? man zahlt für etwas, was kaum oder garnicht genutzt wird, fernsehen und vorallem radio war mal wichtig, ja den ÖRR braucht es, aber doch nicht in diesem "ausmaß" von über 8 millarden euro pro jahr, nehmen wir davon 7 milliarden weg, stecken es in die modernisierung von schulen, kitas, ÖPNV (der viel wichtiger ist als fernsehen, ja äpfel mit birnen vergleichen das hinkt, ich weis), oder was sonst noch äußerst wichtig ist, die privaten sender schaffen es doch auch übers jahr hinweg einnahmen zu generieren, über die qualität des programms will ich nicht sprechen, das ist subjektiv. natürlich hat der staat eine gewisse kontrolle über den öffentl.rechtl.rundfunk und nein die sender sind nicht gleichgeschaltet, deswegen, diesen aus steuermitteln finanzieren, da spart man sich auch den "beitragsservice"!
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[1.2] Dick Jones antwortet auf edhoc
25.01.2024 10:25
Junge, wie kann man denn so einen Unsinn verzapfen? Gerade in dieser Woche gab es noch einen Bericht von einer Grünen-Politikerin im NDR-Rundfunkrat, die Druck auf die tagesthemen-Redaktion ausgeübt hat, weil ihr nicht genug über den bunten Aufmarsch gegen die Opposition berichtet wurde. Und da redest Du von eingeschränktem Einfluss der Politik auf den ÖRR?

Auch die Aussage mit dem Einfluss von Interessenverbänden etc. ist natürlich kompletter Quatsch. In den Rundfunkräten sitzen neben Politik ohne Ende Vertreter von Lobbyverbänden wie Gewerkschaften, Kirchen, Umweltverbände und sonstige NGOs und nehmen Einfluss auf das Programm.

Benutzer edhoc schrieb:

NEIN! Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wurde als Lehre aus dem Dritten Reich gerade NICHT als Staatsfunk organisiert, sondern als staatlich unabhängige Organisation mit einem besonderen Rechtsstatus. Gerade der Einfluss der Politik auf den ÖR Rundfunk soll eingeschränkt sein und bleiben, ebenso der Einfluss anderer Interessensverbände, Industrie, Firmen,
privaten Interessen, Parteien, usw.
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[1.2.1] edhoc antwortet auf Dick Jones
25.01.2024 10:34
Benutzer Dick Jones schrieb:
Junge, wie kann man denn so einen Unsinn verzapfen? Gerade in dieser Woche gab es noch einen Bericht von einer Grünen-Politikerin im NDR-Rundfunkrat, die Druck auf die tagesthemen-Redaktion ausgeübt hat, weil ihr nicht genug über den bunten Aufmarsch gegen die Opposition berichtet wurde. Und da redest Du von eingeschränktem Einfluss der Politik auf den ÖRR?

Genau deshalb! Weil die tagesthemen-Redaktion sich erlauben kann, so zu berichten, wie sie es journalistisch für richtig hält, und den "Druck" ignorieren kann, weil sie nicht an die Weisungen der Politik gebunden sind.

Auch die Aussage mit dem Einfluss von Interessenverbänden etc. ist natürlich kompletter Quatsch. In den Rundfunkräten sitzen neben Politik ohne Ende Vertreter von Lobbyverbänden wie Gewerkschaften, Kirchen, Umweltverbände und sonstige NGOs und nehmen Einfluss auf das Programm.

Ja und nein. Dadurch, dass eben unterschiedliche Lobbygruppen vertreten sind, kontrollieren sie sich gegenseitig und achten darauf, dass keiner zu viel Einfluss bekommt. Es steuert eben nicht nur eine Lobbygruppe die Rundfunkanstalt.

Die privaten Rundfunkanstalten beispielsweise sind auf Einnahmen ihrer Werbepartner angewiesen. Diese können die Sender tatsächlich unter Druck setzen, bestimmte Inhalte beispielsweise nicht oder nur in abgeschwächter Form zu zeigen.
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[1.2.1.1] Dick Jones antwortet auf edhoc
25.01.2024 10:40
Die Redaktion hat den Druck nicht ignoriert, sondern sich gebeugt und am nächsten Tag genau das berichtet, was die Grünen hören wolllten.

Genau deshalb! Weil die tagesthemen-Redaktion sich erlauben kann, so zu berichten, wie sie es journalistisch für richtig hält, und den "Druck" ignorieren kann, weil sie nicht an die Weisungen der Politik gebunden sind.

Du glaubst also ernsthaft, dass sich Lobbygruppen gegenseitig kontrollieren? Das ist aber mal richtig naiv.

Ja und nein. Dadurch, dass eben unterschiedliche Lobbygruppen vertreten sind, kontrollieren sie sich gegenseitig und achten darauf, dass keiner zu viel Einfluss bekommt. Es steuert eben
nicht nur eine Lobbygruppe die Rundfunkanstalt.
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[1.2.1.1.1] edhoc antwortet auf Dick Jones
25.01.2024 10:53
Benutzer Dick Jones schrieb:
Die Redaktion hat den Druck nicht ignoriert, sondern sich gebeugt und am nächsten Tag genau das berichtet, was die Grünen hören wolllten.

Das ist natürlich ziemlich blöd von der Redaktion. Warum zeigen die kein Rückgrat?

Du glaubst also ernsthaft, dass sich Lobbygruppen gegenseitig kontrollieren? Das ist aber mal richtig naiv.

So so?
Wenn beispielsweise einseitig arbeitgeberfreundlich berichtet würde, würden sich wohl die Vertreter der Arbeitnehmer (z.B. Gewerkschaften) beschweren. Wenn einseitig arbeitnehmerfreundlich berichtet würde, würden sich die Arbeitgebervertreter beschweren.
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[1.2.1.1.1.1] Dick Jones antwortet auf edhoc
25.01.2024 11:03
Weil sie kein Rückgrat haben sondern tun, was die Regierung von ihnen verlangt. Wie das eben beim Staatsfunk so üblich ist.

Das ist natürlich ziemlich blöd von der Redaktion. Warum zeigen die kein Rückgrat?

So funktioniert das aber im ÖRR-System nicht. Positionen die wirtschaftsfreundlich, arbeitgeberfreundlich oder auch einfach nur nicht-links sind, kommen in der Berichterstattung praktisch überhaupt nicht vor. Abgesehen davon sind Wirtschaftsverbände gegenüber linken NGOs, Kirchen, Sozialverbänden massiv in der Minderheit.

So so?
Wenn beispielsweise einseitig arbeitgeberfreundlich berichtet würde, würden sich wohl die Vertreter der Arbeitnehmer (z.B.
Gewerkschaften) beschweren. Wenn einseitig arbeitnehmerfreundlich berichtet würde, würden sich die
Arbeitgebervertreter beschweren.