Öffetnltluch-Rechtliche

ARD/ZDF: CSU-Chef Söder will Aus für 20 Sender

CSU-Chef Markus Söder verlangt einen strikten Spar­kurs von ARD und ZDF. 20 Sender sollen weg. Eine Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags schließt er kate­gorisch aus.
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Markus Söder fordert einen rigo­rosen Spar­kurs für den öffent­lich-recht­lichen Rund­funk in Deutsch­land. Der CSU-Chef hat laut einem Bericht des "Münchner Merkur" zur CSU-Winter­klausur in Kloster Banz einen scharfen Spar­plan für ARD und ZDF vorge­legt. In einer Rede vor den Land­tags­abge­ord­neten sagte der Minis­ter­prä­sident nach Angaben von Teil­neh­mern, er schließe eine Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags kate­gorisch aus.

Aus für 14 Radio- und 5 Fernseh-Kanäle, zudem Fusion von 3sat und Arte

CSU-Chef Söder will bei ARD und ZDF den Rotstift ansetzen CSU-Chef Söder will bei ARD und ZDF den Rotstift ansetzen
Bild: dpa
Doch damit nicht genug: Die CSU verlange, rund 20 Sender einzu­sparen, darunter komplett die kleinen Anstalten Saar­län­discher Rund­funk (SR) und Radio Bremen. 14 von 72 Hörfunk­pro­grammen sollen dem Bericht zufolge dicht­gemacht werden, zudem fünf von zehn Spar­ten­kanälen im Fern­sehen, beispiels­weise ZDFneo, One oder Tages­schau24. Zudem könne man die Kultur­wellen Arte und 3sat zu einem Sender zusam­men­legen.

Des Weiteren fordert der Minis­ter­prä­sident, die Zahl der Orchester, Chöre und Big-Bands der öffent­lich-recht­lichen Sender dras­tisch zu redu­zieren. Die Sender sollten einen stär­keren Schwer­punkt auf Infor­mation legen, weniger Satire und Seichtes, hieß es. Grund­sätz­lich solle die Struktur aus ARD, ZDF und den Dritten aber bleiben. In Teilen der Union hatte es zuvor den noch radi­kaleren Vorschlag gegeben, das ZDF in Gänze zu strei­chen.

KEF schlägt Erhö­hung des Beitrags vor

Die Debatte hatte bereits vor einigen Wochen Fahrt aufge­nommen. Die Öffent­lich-Recht­lichen verlangen, den Rund­funk­bei­trag von derzeit 18,36 Euro pro Monat zu erhöhen. Die Kommis­sion zur Ermitt­lung des Finanz­bedarfs (KEF) hatte anschlie­ßend 58 Cent mehr vorge­schlagen, also künftig 18,94 Euro. Das ist auf dem Blatt marginal, sorgt aber ange­sichts der wach­senden Akzep­tanz­pro­bleme des öffent­lich-recht­lichen Systems für Kritik. Zuständig sind die Länder, die sich einstimmig auf die Erhö­hung verstän­digen müssen.

Mehrere Minis­ter­prä­sidenten haben bereits ihre Ableh­nung signa­lisiert: Wider­stand gegen die Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags kommt aus sage und schreibe sieben Bundes­län­dern.

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