Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer NickGyver schrieb:
Wäre nicht das Koaxial-Kabel, wäre Deutschland ganz ohne die aktuellen politischen Anstrengungen schon vor über 10 Jahren in die Steinzeit zurück gefallen...
Deutschland ist in die Steinzeit zurückgefallen, weil in 1980ern Koaxialkabel statt Glasfasern verlegt wurden. Das ändern jetzt auch 12 Millionen Betriebkosten-Zahler nicht mehr.
Es wurden viel schlimmere Fehler gemacht. Was kaum jemand weiß: als die Infrastruktur nach der Wende in den neuen Bundesländern von dem damaligen Grundversorger aufgebaut wurde, geschah das in vielen Teilen auf Glasfaser-Basis, die nur wenige Monate später wieder durch Kupfer ersetzt wurde(!).
Auch nach der Jahrtausendwende, einige Jahre nach der Deregulierung des Kommunikationsmarktes, dem (immer noch) Grundversorger durch die alternativen Anbieter vorgeworfen wurde, an Stelle in Glasfaser, in "das Tuning veralteter Technologien" (Vectoring) zu investieren um die Vormachtstellung auf der letzten Meile zu "betonieren" und die daraus resultierenden Umsätze zu sichern, hat das auch keinen Menschen (und erst recht nicht den Konsumenten, der für das alte Kupfer bereits x-fach gezahlt hat) interessiert.
Ohne den Druck, den die Kabelnetzbetreiber mit ihren Internet-Zugängen über Jahre gemacht haben, würden wir auf DSL-basis heute wahrscheinlich immer noch auf maximal 50 Mbps herumschleichen...
Es hat schon seinen Grund, warum überhaupt nur 1/3 der Multimedia-Dosen überhaupt mit "Telefon und Internet" beschaltet sind: Weil das ganze halt maximal schlecht funktioniert.
Da haben Sie Recht - die DOCSIS-Umgebungen sind kompliziert und verhältnismässig instabil. das ist auch der Grund, weshalb die laufenden Kosten im Vergleich zum "toten" Telefonkabel verhältnismässig hoch sind.
Wie Sie allerdings auf das genannte 1/3 kommen würde mich echt interessieren!
Es gibt alleine schon regionale Unterschiede, wie Sie eklatanter nicht sein können...
Immer wenn über "Kupferabschaltung" geredet wird, dann werden die modernen FTTC/FTTB-Netze genannt. Dabei gehört zuerst der störungsanfällige Koax-Müll mit seinen vergrabenen 450-MHz-Abzweigern und bis zu sechs Verstärkerkaskaden abgeschaltet.
1. Der Satz müsste lauten: "Immer wenn über moderne FTTC/FTTB-Netze geredet wird, dann wird über Kupferabschaltung gesprochen.
2. Vergrabene 450-MHz-Abzweiger gibt es schon lange nur noch in grossen Gebäudekomplexen dessen Eigentümer (meist Eigentümergemeinschaften) sich die letzten 20 Jahre lang geweigert haben, die Koax-Infrastruktur erneuern zu lassen.
Diese Koax-Umgebungen werden ausschließlich für die Bereitstellung eines TV-Dienstes verwendet - Kabel-Internet steht darüber nicht zur Verfügung.
3. Verstärkerkaskaden nicht schlechter als Einzelverstärker, vorausgesetzt alle Netz-Komponenten sind richtig dimensioniert. Allerdings muss man sagen, dass es nur noch wenige Menschen gibt, die über die Expertise verfügen eine Kaskade so abzustimmen, dass sie dauerhaft stabil funktioniert.
Die Rohrnetze sind ja da. Da gehört einfach was zeitgemäßes reingelegt.
Dazu ein paar Fragen:
Was schätzen Sie, wie hoch ist der Anteil an Gebäuden, in denen Koax-Kabel so "frei" verlegt sind, dass sie (z.B.) durch Glasfaser-Kabel ersetzt werden könnten?
Was schätzen Sie, wie hoch ist der Anteil an Mitmenschen, die an ihrer jetzigen Versorgung (in diesem Fall Kabel-Internet) nichts ändern möchten und wie würden Sie diese Menschen dazu bewegen einen Wechsel zu vollziehen? (hierzu noch ein Tipp: werfen Sie einen Blick auf die Schwierigkeiten der vielen neuen Glasfaser-Netzbetreiber im Hinblick auf Kundengewinnung und die Akzeptanz ihrer Produkte...)