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Keine Ahnung, aber Stimmungsmache


22.02.2024 07:29 - Gestartet von NickGyver
Wie der Verfasser dieses Artikels bereits selber schreibt: "Die hier zitierten Leser-Rückmeldungen sind allesamt vereinzelte Schlaglichter auf ein Problem, das gerade erst in seiner ganzen Tragweite offenbar wird."

Das Anführen von unterschiedlichen Fällen, die mit Ausnahme der Vorgehensweise bei der LEG Wohnen NRW GmbH, auf Interpretationen Betroffener basieren und von unvollständigen und falschen Informationen geprägt sind, zeugt nur davon, dass man mehr Interesse daran hat Stimmung zu machen und so die Aufmerksamkeit auf diese Plattform zu ziehen, als um zur Klarstellung beizutragen.

Behauptungen, dass ein Benutzer, der Kabel-Internet nutzt, etwas doppelt bezahlen soll ebenso schlicht und ergreifend falsch, wie der Sprech von einem neuen Nebenkostenprivileg durch die Hintertür.
Die hier genannten "Durchleitungsgebühren" stellen vielmehr eine Grundgebühr für die verwendete Infrastruktur, die bisher über die Nebenkosten von allen Bewohnern eines Hauses getragen wurde. Durch den Wegfall der Umlagefähigkeit fallen diese Kosten auf einen kleineren Teil der Bewohner zurück, wobei sich der Aufwand für den Betrieb der Netze nicht verringert. Dass sich dadurch die Kosten für den einzelnen Benutzer erhöhen ist nur logisch nachvollziehbar.

Der Nutzer zahlt jedoch für nichts doppelt - das was er bis Ende Juni über die Nebenkosten zahlt, das zahlt er ab Juli an den jeweiligen Betreiber der Hausinfrastruktur direkt. Aber alleine diese Tatsache ist Herr Alexander Kuch scheinbar nicht gewillt transparent darzustellen.

Die Qualität der hiesigen "Berichterstattung" spiegelt sich nicht nur in den bereits bemängelten Punkten wieder. Alleine die Tatsache, dass die Namen einzelner hier angeprangerter Unternehmen mit fehlerhaft niedergeschrieben werden, zeugt von Unzulänglichkeiten die einer professionellen Redaktion unwürdig sind.

Man darf gespannt bleiben, wie lange es dauert, bis eines der genannten Unternehmen wegen der vielen Falschbehauptungen rechtlich angegangen wird.
Ob man dann darüber ebenfalls einen solch umfangreichen Bericht dann hier lesen kann?
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[1] Wechseler antwortet auf NickGyver
22.02.2024 14:17
Die 1980er haben angerufen und möchte ihre Koaxialkabel zurück. Die "Infrastruktur" gehört raus gerissen. In einer paar Jahren gibt es auch kein Kabelfernsehen mehr, weil die NE3-Betreiber das schlicht komplett abschalten.

Ja klar, ein paar Elektriker müssen sich jetzt ein neues Geschäftsfeld suchen und können nicht mehr Mieter abzocken. So what?
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[1.1] NickGyver antwortet auf Wechseler
22.02.2024 15:06
Benutzer Wechseler schrieb:
Die 1980er haben angerufen und möchte ihre Koaxialkabel zurück. Die "Infrastruktur" gehört raus gerissen. In einer paar Jahren gibt es auch kein Kabelfernsehen mehr, weil die NE3-Betreiber das schlicht komplett abschalten.

Ja klar, ein paar Elektriker müssen sich jetzt ein neues Geschäftsfeld suchen und können nicht mehr Mieter abzocken. So what?

Wäre nicht das Koaxial-Kabel, wäre Deutschland ganz ohne die aktuellen politischen Anstrengungen schon vor über 10 Jahren in die Steinzeit zurück gefallen...

Davon abgesehen: unser Opa Plete zahlt seit Januar für einen Einzelnutzervertrag. Er hält an der alten Antennendose fest, weil er mit dem "neumodischen Kram", zweiter Fernbedienung und umständlicher Benutzerführung nicht so zurecht kommt. "Bin ich der verdammte Captain Spock, oder was?" fragte er bei dem versuch ihm eine IP-TV-Lösung schmackhaft zu machen.
Auch die restliche Rentner-Gang im Haus hat Angst, das das TV Im Juli abgeschlatet wird.
Aber ja, der ganze Rest (5 von 9 Parteien) brauchte keinen TV-Anschluss mehr...
Letzte Woche dann gab es einen Brief von der Hausverwaltung mit der Bitte um Hinweise, von wem die Schlösser an dem Verteilerschrank des Kabelnetzbetreibers kaputtgemacht wurden... Wahrscheinlich wollte eine wieder Platz schaffen, weil der alte Kram ja nicht mehr gebraucht wird...

Angeblich untersucht jetzt die Vodafone wieviel sie von den über 15 Milliarden, die sie vor nicht mal 10 Jahren für die Koax-Netze hingeblättert haben, wieder einspielen würden, wenn Sie die Koax-Kabel überall durch Glasfaser ersetzen und das Kupfer veräußern...
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[1.1.1] Wechseler antwortet auf NickGyver
22.02.2024 15:13
Benutzer NickGyver schrieb:
Wäre nicht das Koaxial-Kabel, wäre Deutschland ganz ohne die aktuellen politischen Anstrengungen schon vor über 10 Jahren in die Steinzeit zurück gefallen...

Deutschland ist in die Steinzeit zurückgefallen, weil in 1980ern Koaxialkabel statt Glasfasern verlegt wurden. Das ändern jetzt auch 12 Millionen Betriebkosten-Zahler nicht mehr.

Es hat schon seinen Grund, warum überhaupt nur 1/3 der Multimedia-Dosen überhaupt mit "Telefon und Internet" beschaltet sind: Weil das ganze halt maximal schlecht funktioniert.

Immer wenn über "Kupferabschaltung" geredet wird, dann werden die modernen FTTC/FTTB-Netze genannt. Dabei gehört zuerst der störungsanfällige Koax-Müll mit seinen vergrabenen 450-MHz-Abzweigern und bis zu sechs Verstärkerkaskaden abgeschaltet. Die Rohrnetze sind ja da. Da gehört einfach was zeitgemäßes reingelegt.
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[1.1.1.1] NickGyver antwortet auf Wechseler
22.02.2024 16:55
Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer NickGyver schrieb:
Wäre nicht das Koaxial-Kabel, wäre Deutschland ganz ohne die aktuellen politischen Anstrengungen schon vor über 10 Jahren in die Steinzeit zurück gefallen...

Deutschland ist in die Steinzeit zurückgefallen, weil in 1980ern Koaxialkabel statt Glasfasern verlegt wurden. Das ändern jetzt auch 12 Millionen Betriebkosten-Zahler nicht mehr.

Es wurden viel schlimmere Fehler gemacht. Was kaum jemand weiß: als die Infrastruktur nach der Wende in den neuen Bundesländern von dem damaligen Grundversorger aufgebaut wurde, geschah das in vielen Teilen auf Glasfaser-Basis, die nur wenige Monate später wieder durch Kupfer ersetzt wurde(!).
Auch nach der Jahrtausendwende, einige Jahre nach der Deregulierung des Kommunikationsmarktes, dem (immer noch) Grundversorger durch die alternativen Anbieter vorgeworfen wurde, an Stelle in Glasfaser, in "das Tuning veralteter Technologien" (Vectoring) zu investieren um die Vormachtstellung auf der letzten Meile zu "betonieren" und die daraus resultierenden Umsätze zu sichern, hat das auch keinen Menschen (und erst recht nicht den Konsumenten, der für das alte Kupfer bereits x-fach gezahlt hat) interessiert.

Ohne den Druck, den die Kabelnetzbetreiber mit ihren Internet-Zugängen über Jahre gemacht haben, würden wir auf DSL-basis heute wahrscheinlich immer noch auf maximal 50 Mbps herumschleichen...

Es hat schon seinen Grund, warum überhaupt nur 1/3 der Multimedia-Dosen überhaupt mit "Telefon und Internet" beschaltet sind: Weil das ganze halt maximal schlecht funktioniert.

Da haben Sie Recht - die DOCSIS-Umgebungen sind kompliziert und verhältnismässig instabil. das ist auch der Grund, weshalb die laufenden Kosten im Vergleich zum "toten" Telefonkabel verhältnismässig hoch sind.

Wie Sie allerdings auf das genannte 1/3 kommen würde mich echt interessieren!
Es gibt alleine schon regionale Unterschiede, wie Sie eklatanter nicht sein können...

Immer wenn über "Kupferabschaltung" geredet wird, dann werden die modernen FTTC/FTTB-Netze genannt. Dabei gehört zuerst der störungsanfällige Koax-Müll mit seinen vergrabenen 450-MHz-Abzweigern und bis zu sechs Verstärkerkaskaden abgeschaltet.

1. Der Satz müsste lauten: "Immer wenn über moderne FTTC/FTTB-Netze geredet wird, dann wird über Kupferabschaltung gesprochen.

2. Vergrabene 450-MHz-Abzweiger gibt es schon lange nur noch in grossen Gebäudekomplexen dessen Eigentümer (meist Eigentümergemeinschaften) sich die letzten 20 Jahre lang geweigert haben, die Koax-Infrastruktur erneuern zu lassen.
Diese Koax-Umgebungen werden ausschließlich für die Bereitstellung eines TV-Dienstes verwendet - Kabel-Internet steht darüber nicht zur Verfügung.

3. Verstärkerkaskaden nicht schlechter als Einzelverstärker, vorausgesetzt alle Netz-Komponenten sind richtig dimensioniert. Allerdings muss man sagen, dass es nur noch wenige Menschen gibt, die über die Expertise verfügen eine Kaskade so abzustimmen, dass sie dauerhaft stabil funktioniert.

Die Rohrnetze sind ja da. Da gehört einfach was zeitgemäßes reingelegt.

Dazu ein paar Fragen:

Was schätzen Sie, wie hoch ist der Anteil an Gebäuden, in denen Koax-Kabel so "frei" verlegt sind, dass sie (z.B.) durch Glasfaser-Kabel ersetzt werden könnten?

Was schätzen Sie, wie hoch ist der Anteil an Mitmenschen, die an ihrer jetzigen Versorgung (in diesem Fall Kabel-Internet) nichts ändern möchten und wie würden Sie diese Menschen dazu bewegen einen Wechsel zu vollziehen? (hierzu noch ein Tipp: werfen Sie einen Blick auf die Schwierigkeiten der vielen neuen Glasfaser-Netzbetreiber im Hinblick auf Kundengewinnung und die Akzeptanz ihrer Produkte...)
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[1.1.1.1.1] NickGyver antwortet auf NickGyver
22.02.2024 20:27
Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer NickGyver schrieb:
Wie Sie allerdings auf das genannte 1/3 kommen würde mich echt interessieren!

Die offiziellen Kundenzahlen vom größeren Kabelanbieter (4 Millionen) einfach mit der Anzahl der internetfähigen Kabelanschlüsse (25 Millionen) vergleichen: Da sieht man, dass über 84 % einen DOCSIS-Tarif bewusst ablehnen. Fazit: Den Schrott will keiner haben.


Diese Berechnungsgrundlage ist nicht nachvollziehbar (die Zeit ist mir zu schade hierzu die genauen Informationen rauszusuchen und zusammenzustellen)

Was schätzen Sie, wie hoch ist der Anteil an Gebäuden, in denen Koax-Kabel so "frei" verlegt sind, dass sie (z.B.) durch Glasfaser-Kabel ersetzt werden könnten?

Gebäude sind egal, die Netzebene 3 gehört komplett abgeschaltet.

Die Netzebene 3 basiert bereits größtenteils auf Glasfaser. Die "letzte Meile", die Verbindungen zwischen dem letzten Verteilerkasten und den Gebäuden sind überwiegend Koax-basiert. Diese Kabel liegen jedoch in den seltensten Fällen in Kabelschächten oder Leerrohren. Oftmals liegen sie, vor allem auf privatem Grund kaum 30 cm unter der Rasenkante, also kein Vorteil für den Glasfaser-Ausbau.

Was schätzen Sie, wie hoch ist der Anteil an Mitmenschen, die an ihrer jetzigen Versorgung (in diesem Fall Kabel-Internet) nichts ändern möchten

Das sind nur ein paar Millionen Anschlüsse insgesamt. Ein Pups verglichen mit über 40 Millionen Haushalten.

Den zweiten Teil haben Sie unbeantwortet gelassen.
Bauen Sie auf den vorherrschenden Zeitgeist der Regulierung und Bevormundung?
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[1.2] sangyong antwortet auf Wechseler
23.02.2024 16:21
Ich gehe sogar davon aus, dass das Kabelfernsehen alsbald komplett sterben wird, weil es niemand mehr bezahlen will- bis auf ein paar Ausnahmen.
Vielleicht wird man das Signal irgendwann regelrecht verschenken, damit man als Coax-Anbieter wenigstens noch Internet verkaufen kann.

Elektriker die die Zeichen richtig deuten konnten, haben sich doch schon auf Glasfaser spezialisiert. Wer das installieren und damit umgehen kann, wird sich vor Aufträge nicht mehr retten können. Jeder will aktuell FTTH ausbauen oder braucht Techniker die sich damit auskennen.

Anbietern von Gemeinschaftsanlagen und Abkassier-Mentalität via Kupfer werden bald aussterben.
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[1.3] Steinig antwortet auf Wechseler
23.02.2024 22:47
Benutzer Wechseler schrieb:
Die 1980er haben angerufen und möchte ihre Koaxialkabel zurück. Die "Infrastruktur" gehört raus gerissen. In einer paar Jahren gibt es auch kein Kabelfernsehen mehr, weil die NE3-Betreiber das schlicht komplett abschalten.

Ja klar, ein paar Elektriker müssen sich jetzt ein neues Geschäftsfeld suchen und können nicht mehr Mieter abzocken. So what?

Glaubste? Es gibt sogar Fernsehen via Glasfaser und ich meine nicht IPTV.
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[2] Kuch antwortet auf NickGyver
23.02.2024 15:37
Hallo,

vielen Dank für die Rückmeldung und die Anregungen. Wir gehen nun in unserem nachfolgenden Artikel gerne darauf ein:

https://www.teltarif.de/kabel-tv-ne4-betreiber-...

Alexander Kuch