Es gibt preiswerte Alternativen zur Telekom?! Echt?
„Was, du telefonierst mit einer Prepaid-Karte für 9 Cent in alle Netze?! Und wo ist da der Haken?“ Diesen erstaunten Ausruf bekam ich von einem Bekannten zu hören, der auf der Suche nach einem neuen Mobilfunktarif war.
Vor ein paar Tagen hab ich hier auf Frei Sprechen einen Beitrag zum Thema Roaming gelesen, in dem es darum geht, dass die meisten Verbraucher gar keine Ahnung von Preisen oder Sparmöglichkeiten bezüglich Handytelefonaten im Ausland haben. Ähnliches kenne ich auch aus anderen Bereichen der TK. Verbraucher haben da irgendwas im Kopf, was sie mal gehört haben oder von früher kennen. Von aktuellen Sparmöglichkeiten oder Angeboten wissen sie nicht viel oder gar nichts. Konkret fallen mir da zwei Beispiele ein.
Das Monopol der Telekom besteht noch – Jedenfalls in vielen Köpfen
Ein Beispiel ist die Deutsche Telekom. Wenn ich von den Erfahrungen aus meinem näheren Umfeld ausgehe, behaupte ich jetzt einfach mal, dass ein Großteil der Bevölkerung so gut wie keine Ahnung von Produkten der Telekom-Konkurrenten hat. Als ich vor einiger Zeit einem Freund vorschlug, doch mal nach Konkurrenzangeboten zu schauen, meinte er: „Aber das ist doch dann viel zu teuer, weil ich da ja den Anschluss der Telekom zusätzlich brauche.“ Dass es Anbieter gibt, bei denen das nicht mehr nötig ist, war ihm völlig neu.
Grundsätzlich denke ich, dass viele gar nicht wissen, wie viele Wettbewerber es gibt und dass deren Angebote um einiges günstiger sind als die der Telekom. Telefonanschluss wird oft scheinbar immer noch automatisch gleichgesetzt mit Telekom.
Prepaid-Discounter vielleicht nicht präsent genug?
Ähnliches vermute ich bezüglich der zahlreichen Prepaid-Discounter, die inzwischen auf dem Markt sind. Da ist bei vielen noch im Hinterkopf, dass Prepaid teuer ist und als erstes fallen ihnen die Prepaid-Tarife der Netzbetreiber ein. Dass es inzwischen unzählige Discount-Angebote mit günstigen Minutenpreisen gibt, die sich nicht mehr nur für Wenigtelefonierer lohnen, ist relativ unbekannt. Da stecken dann Leute noch in uralten Verträgen oder telefonieren mit Prepaidkarten, für die es längst viel günstigere Alternativen gibt.
Gewohnheit, Desinteresse oder Überforderung?
Für mich stellt sich da die Frage: Woher kommt dieses scheinbare Desinteresse an günstigeren Angeboten. Eigentlich versuchen doch immer alle zu sparen, wo sie nur können. Warum also nicht beim Telefonieren?
Mir fallen da verschiedene mögliche Gründe ein:
Früher gab es noch nicht so viele Angebote. Da war die Telekom und da waren die Netzbetreiber. Klar musste man sich auch damals über die Tarife informieren. Aber man hatte eben nicht so viele Auswahlmöglichkeiten. Auf diesem Stand sind vielleicht irgendwie viele hängen geblieben und haben so von der zunehmenden Angebotsvielfalt und Änderungen nicht viel mitbekommen.
Weiterhin behaupte ich einfach mal, dass viele keine Lust haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen, weil sie von den zahlreichen Angeboten erschlagen sind und nicht so richtig wissen, wo sie anfangen sollen. Motto: Ach was solls. Bevor ich jetzt irgendwelche Umstände betreibe, geh ich einfach zur Telekom und verlängere meinen Mobilfunkvertrag. Sparen ja, Aufwand nein. Also irgendwie Desinteresse wegen Überforderung. Würde ihnen einer das günstigste Angebot hinlegen, würden sie es wohl nicht ablehnen.
Wie seht ihr das?
Habt ihr auch diesen Eindruck oder bilde ich mir das ein?