Bundesliga-TV-Rechte: Mehr Fairness für die Kleinen
Das Bundeskartellamt hat das Verfahren zur Prüfung des Vermarktungsmodells der Deutsche Fußball Liga (DFL) für die Vergabe der Medienrechte an den Spielen der Bundesliga und der 2. Bundesliga ab der Saison 2025/26 abgeschlossen. In einem Schreiben wurde der DFL mitgeteilt, dass das von ihr vorgelegte Modell vom Kartellamt toleriert werde. Zuvor hatten die am Verfahren beteiligten Unternehmen die Gelegenheit, zur vorläufigen Bewertung des Amtes Stellung zu nehmen.
"Mit dem Verfahrensabschluss haben wir nun die wesentlichen kartellrechtlichen Leitplanken für die anstehende Vergabe der Medienrechte gesetzt", sagt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes". Ausdrücklich sei für sämtliche Bundesligaspiele eine zeitnahe Highlight-Berichterstattung im frei-empfangbaren Fernsehen vorgesehen. "Für die Vergabe der Live-Rechte haben wir außerdem sichergestellt, dass die Auktion wichtige wettbewerbliche Elemente enthält, so dass auch weniger finanzkräftige Interessenten eine Chance auf einen Rechteerwerb haben.“
Alleinerwerbsverbot könnte entfallen
Ist das Rechte-Tohuwabohu bei der Bundesliga bald beendet?
Bild: Sky Deutschland
Bei der Vergabe der Live-Rechte konnte das Alleinerwerbsverbot (No-single-buyer rule) für den Zeitraum der anstehenden Vergabeperiode entfallen. Grund dafür ist, dass es bei den Marktverhältnissen bei Live-Übertragungen mit Anbietern wie DAZN, RTL und auch Amazon nun deutlich mehr Bewegung gibt. Ein Erwerb der Live-Bundesligarechte durch mehrere Erwerber bleibe aber grundsätzlich möglich, auch wenn er nicht mehr vorgeschrieben ist.
"Die finale Freigabe des Bundeskartellamts für das Konzept unserer Medienrechte-Ausschreibung nach einer sehr intensiven Prüfung freut uns sehr", sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel. "Die Zustimmung zum von der DFL geplanten Modell - insbesondere zum Wegfall des in der Vergangenheit geforderten Alleinerwerbsverbots - stellt die Medienrechtevergabe auf ein rechtssicheres Fundament und ist eine starke Grundlage für eine gute Ausschreibung."
Aus für die Samstags-Sportschau im Ersten?
Mit dem freigegebenen Modell sei laut sportschau.de aber der Wegfall der Bundesliga-Zusammenfassung im Free-TV am Samstag ab 18.30 Uhr möglich, wie sie derzeit von der ARD-"Sportschau" angeboten wird. Bei dieser jetzt ausgeschriebenen Variante wären die Höhepunkte im frei zugänglichen Fernsehen erst ab 19.15 Uhr zu sehen. Bei einer zweiten Variante bliebe es bei einer Zusammenfassung um 18.30 Uhr. Dieses Themas hatten wir bereits ausführlicher beleuchtet