Verkaufsverbot

Offizieller Rückruf von staatlicher Seite für Galaxy Note 7

Das Galaxy Note 7 wird in den USA bereits seit einigen Tagen zurückgerufen und ausgetauscht. Jetzt hat sich auch der Staat in Form der Verbraucherschutzzentrale eingeschaltet
Von Johannes Kneussel mit Material von dpa

Samsung Galaxy Note 7 Samsung Galaxy Note 7 Die Probleme von Samsung mit seinem Top-Smartphone Galaxy Note 7 nehmen immer größere Ausmaße an. In den USA gibt es einen offiziellen Rückruf gemeinsam mit der Verbraucherschutzbehörde CPSC. Dabei wurden auch neue Zahlen veröffentlicht.

Datenblätter

Samsung Galaxy Note 7 Samsung Galaxy Note 7 Mit Samsungs zurückgerufenem Smartphone Galaxy Note 7 gab es deutlich mehr Zwischenfälle als bisher bekannt geworden war. Allein in den USA seien Samsung 26 Verbrennungen und 55 Fälle von Sachbeschädigung gemeldet worden, hieß es in der Nacht zum Freitag beim offiziellen Rückruf über die US-Verbraucherschutzbehörde CPSC. Insgesamt sei 92 Mal gemeldet worden, dass sich das Smartphone überhitzt habe. Bei Ankündigung der freiwilligen Rückrufaktion wegen Brandgefahr vor rund zwei Wochen hatte Samsung noch von 35 bestätigten Zwischenfällen weltweit gesprochen. Vor drei Tagen hatten wir über 70 Problemfälle in den Staaten berichtet.

"Samsung has received 92 reports of the batteries overheating in the U.S., including 26 reports of burns and 55 reports of property damage, including fires in cars and a garage."

In den USA seien rund eine Million Geräte vom offiziellen Rückruf betroffen, erklärte die CPSC (Consumer Protection Safety Commission). Mit dem CPSC-Rückruf darf das Gerät in den USA überhaupt nicht mehr verkauft werden, auch nicht von Privatleuten. Samsung hatte die Besitzer eines Galaxy Note 7 bereits weltweit aufgefordert, das Gerät nicht mehr zu nutzen. Sie sollten ihr Note 7 ausschalten und es so bald wie möglich umtauschen. Samsung kündigte an, in den USA sollen Ersatzgeräte spätestens am 21. September verfügbar sein, teilte Samsung mit. In Kanada scheinen allerdings die ersten Phablets der neuen Revision anzukommen.

Das Phablet wurde zwei Wochen lang in mehreren Ländern ausgeliefert. Es soll nach bisherigen Informationen um rund 2,5 Millionen Geräte gehen, die umgetauscht werden müssen. In Deutschland sollte der Vertrieb gerade beginnen, als die Umtausch-Aktion bekanntgegeben wurde. CPSC-Chef Elliot Kaye erklärte dem Finanzdienst Bloomberg zufolge, nach Angaben von Samsung sei die Batterie etwas zu groß für ihren Platz im Gehäuse gewesen - und durch das Zusammendrücken beim Einbau habe sich das Risiko von Kurzschlüssen in den Akkus erhöht.

Die Umtauschaktion scheint trotz der von Samsung ins Leben gerufenen Rückrufaktion noch schleppend zu verlaufen. Erst 130.000 Geräte sollen in den USA für den Austausch zurückgeschickt worden sein (Stand: 15. September). Die Nutzungsstatistik des Note 7 weise keinen Abfall auf, wird berichtet. Damit bleibt zu hoffen, dass der offizielle und formelle Rückruf erfolgreicher verläuft. Das Note 7 wird immer noch rege genutzt, trotz Rückruf Das Note 7 wird immer noch rege genutzt, trotz Rückruf
Bild: Apteligent

Neue Note-7-Revision mit Aufkleber auf Packung und grünem Batterie-Symbol

Wir wissen bereits, dass die überarbeitete Version des Galaxy Note 7 mit einem blauen "S"-Sticker und einem kleinen, schwarzen Quadrat auf der Schachtel ausgeliefert werden wird (siehe Photo). ZDnet berichtet aber nun darüber, dass das Batterie-Icon in der Benachrichtigungsleiste anstatt weiß nun grün erscheinen soll, um die erste, unsichere und zweite, sichere Version des Phablets unterscheiden zu können. So wird der Aufkleber auf der Verpackungsrückseite des Note 7 aussehen: Ein blaues "S" und ein schwarzes Quadrat weisen darauf hin, dass es sich um eine sichere Version handelt So wird der Aufkleber auf der Verpackungsrückseite des Note 7 aussehen: Ein blaues "S" und ein schwarzes Quadrat weisen darauf hin, dass es sich um eine sichere Version handelt
Bild: Samsung

Noch weitere Samsung-Geräte betroffen?

Erst vorgestern hatten wir über einen weiteren "Batterygate"-Fall berichtet, als das S7 edge einer britischen Nutzerin scheinbar grundlos in einem Café in Flammen aufging. Zu diesem Zeitpunkt haben wir noch zur Gelassenheit gemahnt, da es immer mal wieder Berichte über spontane Entzündungen von Akkus gibt, die schlecht zu überprüfen sind. Die CPSC möchte aber auch hier tätig werden: Sie prüft, ob es auch beim S4, S7 oder S7 edge zu Gefährdungen von Leib und Leben kommen kann. Samsung bestreitet die Verdachtsmomente.

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