Untot

Totgesagter deutscher Messenger Ginlo lebt immer noch

Noch Ende 2019 sah es so aus, als sei der Messenger Ginlo nach der Insol­venz des Betrei­bers Brabbler am Ende. Doch das wusste einer der Mitbe­gründer zu verhin­dern - und macht nun alleine weiter.
Von dpa /

Der SIMSme-Nachfolger Ginlo lebt doch noch Der SIMSme-Nachfolger Ginlo lebt doch noch
Bild: Brabbler AG / ginlo.net GmbH
Voll­ver­schlüs­se­lung und Server in Deutsch­land: Mit diesem gänz­lich auf Privat­sphäre ausge­rich­teten Konzept will der Messenger Ginlo viele Nutze­rinnen und Nutzer zum Wechsel bewegen.

Dabei soll niemand auf gewohnte Features verzichten: Das Teilen von Inhalten, Datei­ver­sand, das Veri­fi­zieren von Kontakten per QR-Code-Scan, zeit­ver­setzte und selbst­zer­stö­rende Nach­richten, Content-Channel oder das Entsperren per Finger­ab­druck gehören zum Funk­ti­ons­um­fang. Auch Audio- und Video­chats fehlen nicht mehr. Der SIMSme-Nachfolger Ginlo lebt doch noch Der SIMSme-Nachfolger Ginlo lebt doch noch
Bild: Brabbler AG / ginlo.net GmbH

Sichere und vertrau­liche Kommu­ni­ka­tion

Um eine sichere und vertrau­liche Kommu­ni­ka­tion zu gewähr­leisten, verspricht Ginlo, die Daten nicht nur auf dem Trans­portweg von Ende zu Ende zu verschlüs­seln, sondern sie auch auf den Mobil­ge­räten der Nutze­rinnen und Nutzer verschlüs­selt zu spei­chern.

Zwar iden­ti­fi­ziert Ginlo seine Nutzer anhand ihrer Rufnummer, diese wird aber nur als für Dritte nicht direkt ausles­bare Prüf­summe gespei­chert. Und in Grup­pen­chats können Nutzer ihre Iden­tität hinter einer ID-Nummer verbergen, wenn sie dies wünschen.

Kein Tracking, keine Werbung

Tracking gibt es in den Apps ebenso wenig wie Werbung. Ginlo finan­ziert sich über eine kosten­pflich­tige Busi­ness-Version, die Unter­nehmen und Behörden einen DSGVO-konformen Messenger bietet. Die private Nutzung ist kostenlos, es stehen Apps für Android und iOS bereit. Ginlo Busi­ness ist darüber hinaus als Desktop-Programm (Windows, Mac, Linux) und als Browser-App verfügbar. Die gesamte Soft­ware soll bald unter Open-Source-Lizenz veröf­fent­licht werden.

Ginlo ist ein Anagramm des Wortes Login und wurde von den Grün­dern des E-Mail-Dienstes GMX Mitte 2017 ins Leben gerufen - damals noch unter dem Namen Brabbler. Im Früh­jahr 2019 über­nahm Brabbler den Messenger SIMSme von der Deut­schen Post, doch dann ging dem Start-up das Geld aus. Ganz einge­stellt wurde Ginlo aller­dings nie. Als zum Jahres­wechsel die Abschal­tung der Server bevor­stand, über­nahm Brabbler-Mitgründer Karsten Schramm das Projekt.

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