Ausprobiert

ARC Welder: Chrome-Plugin lässt Android-Apps auf PC laufen

Die neusten Smartphone-Anwendungen direkt auf dem Computer nutzen? Google schickt mit ARC Welder einen vielversprechenden Kandidaten ins Rennen. Wir haben die neue Chrome-Erweiterung ausprobiert und verraten Ihnen in diesem Artikel, welche Apps damit laufen.
Von Daniel Rottinger

arc welder Chrome-Erweiterung ermöglicht es Android-Apps auf dem PC zu öffnen.
Bild: teltarif
Nachdem Smartphone-Apps und mobile Webseiten immer stärker zusammenwachsen, war der nächste logische Schritt, dass sich Android-Anwendungen auch direkt im Browser starten lassen. Möglich wird dies durch die Chrome-Erweiterung ARC Welder, die vor wenigen Stunden zuletzt aktualisiert wurde. Doch ist die Extension eine echte Alternative zu Smartphone und Tablet?

So lassen sich Android-Apps starten

arc welder Chrome-Erweiterung ermöglicht es Android-Apps auf dem PC zu öffnen.
Bild: teltarif
Um Android-Apps auf dem PC testen zu können, surfen Sie mit dem Google-Chrome-Browser die ARC-Welder-Webseite an und starten den Download [Link entfernt] . Nach der kurzen Installation kann die Erweiterung über den Chrome-App Launcher gestartet werden.

Klicken Sie im App-Menü auf den "Test Your APK"-Button und wählen Sie eine zuvor heruntergeladene Android-Anwendung aus. Die sogenannten "APKs" können Sie etwa von der englischsprachigen Webseite apkmirror kostenfrei beziehen. Welche Apps unserer Erfahrungen nach mit dem Plugin laufen, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten. Bevor ARC-Welder eine Anwendung öffnet, stehen mehrere Option zur Verfügung. So können Nutzer etwa die Ausrichtung der App festlegen: Soll diese im Panorama- oder im Hoch-Format ausgeführt werden? Zudem kann der Anwender zwischen der Tablet- oder Smartphone-Variante der App oder einer Vollbild-Fensteransicht wählen.

Messaging mit WhatsApp funktioniert

arc welder Im Test funktionierte der Whatsapp-Chat nahezu problemlos.
Bild: teltarif
Einer der ersten Kandidaten war der populäre Messaging-Dienst WhatsApp, den wir im Tablet-Modus starteten. Kurze Zeit später meldete sich die bekannte WhatsApp-Anmelde-Maske. Aufgrund einer Fehlfunktion bei der Einrichtung per SMS forderten wir das Authentifizierungs-Passwort per Sprachcomputer an - und siehe da: es funktioniert. Nachdem wir den Nutzternamen (test) festlegten, mussten wir einen Avatar anlegen. An dieser Stelle hatten wir vermutet, dass der Zugriff auf die lokalen PC-Daten nicht möglich ist. Zur unserer Überraschung konnten wir jedoch frei auf die Ordnerstruktur unseres Computers zugreifen und hier ein passendes Profilbild auswählen. Nachdem uns eine Redaktions-Kollegin mit ihrem Smartphone eine WhatsApp-Nachricht schickte, konnten wir diese mit unserer "Desktop-Variante" wie gewohnt lesen und beantworten. Grundsätzlich lief die App flüssig und die Bedienung ist dank des Tastatur-Supports einfach. Doch wer an dieser Stelle eine echte Alternative zu WhatsApp for Desktop vermutet, wird enttäuscht: Sobald eine andere App gestartet wird, gehen sämtliche Profil-Daten verloren und der Nutzer wird beim nächsten WhatsApp-Start erneut mit der Anmelde-Maske konfrontiert.

Google Play Services machen Stress

arc welder Die YouTube-Kids-App ließ sich aufgrund fehlender Play-Dienst-Dateien nicht starten.
Bild: teltarif
Nachdem das WhatsApp-Testing grundsätzlich positiv verlief, schöpften wir Hoffnung, dass es sich bei den weiteren Test-Kandidaten ähnliche verhält. Und zunächst schien unsere Glückssträhne anzuhalten: Auch die Amazon (Shopping) App und Twitter funktionierten reibungslos. Die anderen Mainstream-Anwendungen zeigten sich dagegen eher zickig. So startete die YouTube-Kids-App zwar, nachdem wir über die Metadaten-Spalte zusätzliche Google-Dienste aufgerufen hatten, sie verweigerte im Folgenden aber ihren Dienst. Auch die Facebook-App und der Google Play Store ließen sich nicht starten.

In dieser englischsprachigen Anleitung beschreiben die Entwickler, wie Apps, die auf Google-Play-Dienste zugreifen, ein Start ermöglicht werden soll. Der Workaround funktioniert jedoch, wie bereits oben beschrieben, nur zum Teil.

Fazit: Grundsätzlich hinterlässt ARC Welder einen soliden Eindruck, wenn auch diverse Einschränkungen die Wertung trüben. So lief in unserem Stichprobentest nur die Hälfte der getesteten Apps. Bis die Android-Apps-im-Browser-Umgebung eine echte Alternative zum Debugging auf der Original-Hardware darstellt, wird es daher vermutlich noch etwas dauern.

Die aktuelle Version des ARC Welder können Sie hier kostenfrei herunterladen [Link entfernt] . Die Chrome-Erweiterung läuft auf PC, Mac, Linux und Chromebook mit Chrome-Version 41 oder höher.

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