Musikanlage

Google arbeitet offenbar an eigener Android-Musikanlage

Gerät soll im Laufe des Jahres auf den Markt kommen
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Google arbeitet offenbar an eigener Android-Musikanlage Musikanlage von Google geplant
Bild: Google, teltarif.de
Laut Informationen des "Wall Street Journal" plant der Suchmaschinen-Gigant Google den Eintritt ins Geschäft mit Unterhaltungs­elektronik. Der Internet-Konzern entwickele den Berichten zufolge eine Musikanlage, mit der man drahtlos verschiedene Räume beschallen könne. Die "New York Times" meldet zudem, dass es mit der Zeit auch um andere Medieninhalte gehen könnte. Das Gerät mit dem hauseigenen Betriebssystem Android solle im Laufe des Jahres auf den Markt kommen und unter dem Google-Markennamen verkauft werden. Google hoffe, das Geschäft mit vernetzter Heimelektronik mit günstigen Preisen aufrollen zu können.

Google arbeitet offenbar an eigener Android-Musikanlage Musikanlage von Google geplant
Bild: Google, teltarif.de
Futter bekamen die Gerüchte, als vor einigen Tagen ein Google-Antrag bei der US-Telekomaufsicht FCC. Seither wird darüber spekuliert, welches Gerät sich hinter dem Antrag verbirgt. Der Internet-Konzern erbat beim FCC die Erlaubnis, von Mitte Januar an 252 nicht näher bezeichnete Unterhaltungselektronikgeräte ein halbes Jahr in Häusern seiner Mitarbeiter zu testen. Google hatte bereits im vergangenen Mai den Prototypen einer Android-Musikanlage demonstriert. Das bisher vor allem in Smartphones genutzte Betriebssystem soll nach damaligen Ankündigungen auch verstärkt bei Hausgeräten zum Einsatz kommen. Bisher tat sich in dieser Richtung jedoch nicht viel.

Neuer Geschäftsbereich für Google

Ein Google-Unterhaltungs­system würde eine Lücke im Angebot des Konzerns schließen und zugleich den Wettbewerb mit Rivalen wie Apple, Microsoft und Amazon verschärfen. Die Songs könnten aus Googles eigenem Musikdienst Google Music kommen, der im Mai 2011 erstmals vorgestellt wurde und der als Beta-Version amerikanischen Nutzern Zugriff auf bis zu 20 000 Titel bietet. Zudem hat der Konzern große Pläne für seine Videoplattform YouTube. Mit hunderten neuen Themenkanälen wird sie gerade zu einem Wettbewerber für das klassische Fernsehen ausgebaut.

Auf der Geräteseite setzte Google bisher auf Kooperationen mit etablierten Herstellern. Eine erste Auflage von Settop-Boxen mit dem Namen Google TV, die Fernsehen und Internet-Angebote verschmelzen sollten, wurde jedoch zu einem teuren Flop. Jetzt wird die Technologie eher in Fernsehgeräte von Partnern wie Sony oder Samsung integriert.

Das Know-how für das neue Gerät könnte Google schon bald im Haus haben: Das Unternehmen ist gerade dabei, den Handy-Pionier Motorola zu übernehmen, der auch ein führender Hersteller von Settop-Boxen in den USA ist.

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