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Google-Street-View-Widerspruchsfrist läuft ab

Widerspruch für Mieter und Eigentümer nur noch bis Freitag möglich
Von dapd / Thorsten Neuhetzki

Nur noch diese Woche können Bürger vorab gegen die Abbildung ihrer Gebäude und Grundstücke durch den Internetdienst Google Street View Widerspruch einlegen. Die Frist laufe für etliche große Städte am Freitag ab, teilte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar mit. Die Frist war zwischen Google und Caspar vereinbart worden. Mit der Einlegung des Vorabwiderspruchs können sowohl Mieter als auch Eigentümer verhindern, dass Google Bildaufnahmen von ihren Gebäuden oder Grundstücken ins Internet stellt. Zahlen, wie viele Bürger bereits Vorabwiderspruch eingelegt haben, liegen Caspar noch nicht vor. Ein Google Street View Auto Die Google Street View Autos haben Deutschland erfasst. Am Freitag endet die Widerspruchsfrist.
Foto: teltarif.de

Da Google vorerst plant, den Dienst für die 20 größten Städte Deutschlands zu starten, gilt die Frist nur für Gebäude und Grundstücke. Zu den 20 Städten gehören Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal. Auch nach dem 15. Oktober ist ein Widerspruch möglich, allerdings kündigte Google an, dass dieser dann nicht mehr rechtzeitig zum Start umgesetzt werden kann und das Wohnhaus somit zunächst einmal in Street View zu sehen sei.

Auch Bewohnern außerhalb dieser zum Start in Street View enthaltenen Städte steht es frei, bereits jetzt ihren Widerspruch einzulegen. "Wer ohnehin Widerspruch einlegen will, dem ist zu raten, dies bereits jetzt zu tun. Damit ist man auf der sicheren Seite und braucht sich um weitere Ankündigungen über kommende Fristen nicht mehr zu kümmern", sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte. Der Widerspruch kann sowohl postalisch als auch online eingelegt werden.

Es gibt schon Street-View-ähnliche Dienste

Bing Maps mit der Vogelperspektive Bei Bing sind viele Gebäude schon heute detailliert zu sehen.
Screenshot: teltarif.de
Street View wird von vielen Bürgern und Datenschützern kritisch gesehen. Dabei gibt es bereits andere vergleichbare Projekte anderer Firmen, die längst online sind. So gibt es bei Bing für viele Städte beispielsweise die Vogelperspektive, bei der aus geringer Höhe die Häuser zum Teil aus einem 45-Grad-Winkel fotografiert wurden. Hier sind dann nicht nur, wie bei Street View die Fassaden der Straßenseite, sondern auch noch Rückseite und Garten zu sehen.

Zudem gibt es Sightwalk.de. Hier sind ähnlich wie bei Street View aus einer Höhe von zwei Metern die Straßen, Plätze und Fassaden fotografiert worden. Sightwalk konzentriert sich dabei auf touristisch relevante Punkte, nicht aber auf Wohnbezirke.

In einem älteren Artikel haben wir für Sie zusammengefasst, was hinter Google Street View steckt und welche Daten die Autos bei ihren Fahrten durch Deutschland gesammelt haben. Übrigens: Die Autos sind jetzt seit mehreren Monaten in Deutschland nicht mehr gefahren.

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