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Xiaomi Mi Note: Günstiges Phablet im Hands-On-Test

Wir haben uns auf dem Mobile World Congress in Barcelona das Xiaomi Mi Note einmal näher angeschaut. Wie schlägt sich das Phablet? In unserem Hands-On-Test prüfen wir, ob das Xiaomi Mi Note mit der Konkurrenz mithalten kann.
Vom MWC in Barcelona berichtet Kaj-Sören Mossdorf

Xiaomi Mi Note im Hands-On-Test Xiaomi Mi Note im Hands-On-Test
Bild: teltarif.de
Chinesische Hersteller drängen mit immer hochwertigeren Produkten auf den Markt und setzen etablierte Hersteller, wie etwa Samsung oder Apple, mit ihrer aggressiven Preispolitik unter Druck. So auch Xiaomi. Das Unternehmen, erst 2010 gegründet, hat sich mit seinen Produkten in Fernost mittlerweile zum Marktführer in China entwickelt. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hatte das Unternehmen zwar keinen eigenen Messestand, das Xiaomi Mi Note war jedoch am Stand von Qualcomm zu finden. Wir haben die Chance für ein Hands-On des Xiaomi Mi Note genutzt.

Xiaomi Mi Note: Von billiger Verarbeitung und Plastik keine Spur

Xiaomi Mi Note

Xiaomi Mi Note im Hands-On-Test Xiaomi Mi Note im Hands-On-Test
Bild: teltarif.de
Eines fällt beim in die Hand nehmen des Gerätes sofort auf: Die gute Verarbeitung. Die Vorderseite ist durch das 5,7 Zoll große Display geprägt, das mit 1 920 mal 1 080 Pixel auflöst. Darüber finden sich links das Xiaomi-Logo, eine Benachrichtigungs-LED, mittig der Lautsprecher und daneben die 4-Megapixel-Frontkamera. Diese nutzt die Ultrapixel-Technologie, die beispielsweise auch beim HTC M8 zum Einsatz kommt. Zur Bedienung des Android-Betriebssystems setzen die Chinesen nicht auf die virtuellen Android-Knöpfe, sondern haben unter dem Display des Gerätes kapazitive Schaltflächen untergebracht.

Mit 155 mal 78 mal 6,95 Millimeter ist das Phablet insgesamt recht groß, lässt sich aber gut in der Hand halten. Mit 160 Gramm ist es zudem noch vergleichsweise leicht. Einzig der Rahmen des Gerätes, der aus Aluminium besteht, drückt sich etwas scharfkantig in die Hände. Die Rückseite ist komplett verglast, das Glas ist dabei leicht gebogen und geht in den Rahmen über. Unser Mi Note war in weiß gehalten, sodass Fingerabdrücke nicht sonderlich auffielen. Bei genauem Hinsehen waren aber eindeutig Spuren vieler Hände zu beobachten.

Gute Kamera mit optischer Bildstabilisation und Dual-SIM

Die Rückseite des Xiaomi Mi Note Die Rückseite des Xiaomi Mi Note
Bild: teltarif.de
Die Hauptkamera auf der Rückseite hat Xiaomi, wie andere Hersteller auch, in der oberen linken Ecke positioniert. Der Sony-Sensor löst mit 13 Megapixel auf. Die Qualität der aufgenommenen Bilder ließ sich am Stand nicht wirklich beurteilen. Sie machten aber einen durchaus soliden Eindruck. Neben der Kamera findet sich ein LED-Blitz.

Die obere Rahmenseite des Xiaomi Mi Note hat links einen Kopfhörer-Ausgang. An der rechten Seite finden sich Lautstärke-Wippe, sowie der Einschalt-Knopf. Gegenüber findet der Nutzer lediglich den Steckplatz für die SIM-Karten. Ein weiterer Punkt mit dem sich Xiaomi von der Konkurrenz absetzt: Nutzer können je eine Micro- und Nano-SIM-Karte nutzen. Das Mi Note unterstützt dabei allerdings nur Dual-Standby. Generell ist das Gerät LTE-fähig, das Netz kann dabei aber immer nur von einer SIM-Karte genutzt werden.

Xiaomi setzt auf Hardware-Buttons - die verschwenden deswegen keinen Platz auf dem Bildschirm. Xiaomi setzt auf Hardware-Buttons - die verschwenden deswegen keinen Platz auf dem Bildschirm.
Bild: teltarif.de
Einen Steckplatz für eine MicroSD-Karte gibt es nicht. Auch der 3 000 mAh starke Akku ist fest im Gerät verbaut. Angetrieben wird das Mi Note von einem Snapdragon-801-Prozessor, dessen vier Kerne mit bis zu 2,5 Gigahertz takten. Der CPU stehen dabei üppige drei Gigabyte Speicher zur Verfügung. Dateien kann der Nutzer auf dem zwischen 16 Gigabyte und 64 Gigabyte großen internen Speicher ablegen. Abseits dessen unterstützt das Mi Note unter anderem GPS und GLONASS und die WLAN-Standards a/b/g/n sowie die schnelle ac-Variante. Zudem hat Xiaomi dem Phablet - neben den üblichen Sensoren - ein Barometer spendiert.

Android 4.4, eigene MIUI-6-Oberfläche und chinesische Schriftzeichen

Buchstaben wischen auf dem Xiaomi Mi Note Buchstaben wischen auf dem Xiaomi Mi Note
Bild: teltarif.de
Das Android-Betriebssystem versteckt Xiaomi hinter seiner eigenen MIUI-6-Oberfläche. Diese ist durchaus recht farbenfroh und unterstützt eine Eingabe von Buchstaben durch Zeichnen auf den Bildschirm - beispielsweise in der Messaging-App. Zwar liegt dem Phablet kein Stift bei, das Verfassen von Nachrichten gelang uns dabei aber durchaus auch mit den Fingern.

Einziges Problem: Das Gerät versuchte parallel zum lateinischen Alphabet auch das chinesische zu erkennen. Das führte dazu, dass beispielsweise der Buchstabe "T" für ein chinesisches Schriftzeichen gehalten wurde, sofern die Verbindung zwischen den beiden Strichen nicht perfekt war. Nutzer können aber, sofern gewünscht, auch eine normale Software-Tastatur zur Eingabe verwenden. Hier vibriert das Gerät bei jedem Tastendruck leicht.

Während unseres kurzen Tests stach uns eine Funktion besonders ins Auge: Xiaomi hat seinem Gerät ein eigenes Security-Toolset spendiert. Damit kann der Nutzer nicht nur sein Phablet auf Viren untersuchen, sondern gleichzeitig auch Apps daran hindern, bei jedem Starten des Gerätes aktiv zu werden. Des Weiteren kann der Nutzer hier Nummern von Kontakten blockieren und den Arbeits­speicher des Gerätes bereinigen. Auch wenn diese Funktionen ebenfalls von vielen anderen Herstellern oder speziellen Apps geboten wird, gefällt uns die Bündelung an einem Ort sehr gut.

Fazit: Hochwertiges Gerät mit vielen nützlichen Funktionen und aggressivem Preis

Manchmal errät die Software chinesische Schriftzeichen. Manchmal errät die Software chinesische Schriftzeichen.
Bild: teltarif.de
Das Xiaomi Mi Note hinterlässt bei uns insgesamt einen sehr guten Eindruck. Zwar war die Oberfläche unseres Testgerätes eindeutig auf den chinesischen Markt ausgelegt, die hochwertige Verarbeitung und die verbaute Hardware machen dies dafür aber allemal wett. Problematisch wird es nun, wenn Kunden das Gerät tatsächlich kaufen wollen. Momentan ist Xiaomi offiziell noch nicht auf dem europäischen Markt vertreten, sodass die Smart­phones und Tablets des Herstellers über Import-Händler gekauft werden müssen. Hier kostet das Xiaomi Mi Note mit 16 Gigabyte Speicher um die 400 Euro. Schafft es der Hersteller, seine Reichweite zu erhöhen und die Hürde des Erwerbs aus dem Weg zu räumen, werden sich die etablierten Hersteller aber etwas ausdenken müssen.

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