Unter der Lupe

Honor 6 im Test: Das 300-Euro-Smartphone, das es mit den Großen aufnimmt

Eine Kampfansage an Samsung, Sony, Huawei und Co. ist das Honor 6. Zum Preis von gerade einmal 300 Euro bietet es ein strahlendes Full-HD-Display, einen schnellen Octa-Core-Prozessor sowie satte 3 GB Arbeits­speicher. Wir haben das Android-Smartphone getestet und waren überrascht vom Ergebnis.
Von Rita Deutschbein

Auf dem Honor 6 vorinstalliert ist eine überschaubare Anzahl an Apps, die sich zum großen Teil bei Bedarf komplett vom Handy löschen lassen. Zu den Programmen gehören neben diversen Demoversionen von Spielen vor allem Verwaltungs-Apps wie der Dateimanager, ein Telefon-Manager und die Support-Software HiCare von Huawei. Android sowie die bereits installierten Programme belegen einen Teil des Speicherplatzes: Von 16 GB internem Speicher stehen Nutzern noch etwa 12 GB zur Verfügung. Nachgerüstet werden kann mittels microSD-Karte, wobei Speicherkarten mit bis zu 64 GB Kapazität unterstützt werden.

Emui-Prinzip: Apps auf dem Homescreen, nicht im App-Drawer Emui-Prinzip: Apps auf dem Homescreen, nicht im App-Drawer
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Emui-Oberfläche kommt nicht ohne ihre verschiedenen Themes aus. Mit diesen lässt sich die Optik des Systems auf unterschiedlichste Art anpassen. Gesammelt werden die Themes in der App Design, wobei in regelmäßigen Abständen neue Themes hinzukommen. Vom dunklen und cleanen Business-Stil bis hin zu bunten, kindlichen Designs finden sich die unterschiedlichsten Oberflächen. Auch speziell auf Feiertage wie Valentinstag oder Weihnachten ausgerichtete Themes werden angeboten.

Prozessor und RAM machen den High-End-Smartphones Konkurrenz

Kernstück des Honor 6 ist der HiSilicon Kirin 920. Bei diesem Prozessor handelt es sich um ein Modell mit acht Kernen und die CPU wird von der Mali-T628-Grafik begleitet. Der Octa-Core setzt sich aus vier stromsparenden, aber leistungsmäßig schwächeren Cortex-A7-Kernen mit 1,3 GHz sowie weiteren vier Kernen vom Typ Cortex A15 mit 1,7 GHz zusammen. Letztere bieten bei Bedarf den nötigen Leistungsschub. Die Kerne werden nach dem big.LITTLE-Prinzip geschaltet, sind also nicht gleichzeitig aktiv. Während der Prozessor noch recht unspektakulär ist, kann der Arbeitsspeicher des Honor 6 begeistern. Denn integriert wurden satte 3 GB RAM, eine Kapazität, die wir sonst nur von deutlich teureren Oberklasse-Smartphones kennen.

Honor 6 im Messaging-Modus Honor 6 im Messaging-Modus
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Der Arbeitsspeicher ist ein Grund für die flotte Leistung und die schnelle Reaktionszeit des Honor 6. Es werden nicht nur Apps schnell und ohne Wartezeiten geladen, auch die Kamera ist sofort betriebsbereit. Vor allem aber entfaltet der Arbeitsspeicher bei schnellen Spielen seine Wirkung: Games wie Asphalt 8 lassen sich wie geschmiert spielen - ohne Ruckler oder Aussetzer. Ebenfalls fehlerfrei funktionierte die Wiedergabe von HD-Videos.

Die in den Benchmark-Tests von 3DMark und AnTuTu erzielten Punkte bestätigen unseren Eindruck. Im Unlimited Test von 3DMark übertrifft das Honor 6 sogar das Huawei Ascend Mate 7 (13 633; hier im Test) mit einem Score von 14 090, obwohl dieses mit dem Kirin 925 einen besseren Prozessor besitzt. Allerdings zeigten sich im Mate-7-Test auch ein paar Schwächen bei der 3D-Wiedergabe und das Smartphone bringt nur 2 GB RAM mit. Im Test von AnTuTu kam das Honor 6 auf 41 473 Zähler und reiht sich somit dicht hinter dem Mate 7 (42 220) ein.

Schnelles LTE Cat.6

Honor 6: Browsen im Internet nicht ohne Scrollen Browsen im Internet nicht ohne Scrollen
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
LTE Cat.6 ist der aktuelle Hit, wenn es um schnelles Internet via Mobilfunk geht. Denn mit diesem Standard können Downstreamgeschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s erreicht werden, vorausgesetzt der Tarif unterstützt dies. Das Honor 6 verfügt alternativ zu WLAN-n, GPRS/EDGE und UMTS/HSPA auch über LTE Cat.6 und bietet somit die beste Grundlage, um auch mobil durchs Netz zu sprinten.

Netzwerke erkennt das Smartphone schnell und stellt unter Angabe der Nutzerdaten zuverlässig und stabil die Verbindung her. Auch das Umschalten von UMTS auf LTE verlief im Test zügig. Beim Surfen mit dem Standardbrowser fiel jedoch auf, das wir trotz der Displaygröße von 5 Zoll nicht umhin kamen, öfter zu scrollen. Anderenfalls war die Schrift mancher Webseiten zu klein, um diese bequem zu lesen und auch Links konnten nicht präzise geklickt werden.

Die Telefoniequalität bewegt sich im grünen Bereich. Das Honor 6 leistet sich hier keine groben Schnitzer. Beide Gesprächsparteien konnten sich gut verstehen und auch die Filter gegen allzu laute Umgebungsgeräusche arbeiten wie sie sollen. Das gleiche gilt für den Lautsprecher. Dieser ist rückseitig angebracht und wird durch die gerade und plane Bauweise verdeckt, wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt. Die Tonqualität ist nicht herausragend, geht für ein Smartphone aber in Ordnung. Insgesamt kann sich der Sound weder durch eine besonders gute noch eine bemerkenswert schlechte Qualität hervorheben - es fehlt vereinzelt an Detail beim Klang und hohe Töne neigen dazu, zu überdrehen oder den Lautsprecher scheppern zu lassen.

Die Kamera des Honor 6 kann überzeugen, Enttäuschung gab es hingegen beim Akku. Unsere Beobachtungen sowie das Fazit des Tests gibt es auf der letzten Seite.