Unter der Lupe

Honor 6 im Test: Das 300-Euro-Smartphone, das es mit den Großen aufnimmt

Eine Kampfansage an Samsung, Sony, Huawei und Co. ist das Honor 6. Zum Preis von gerade einmal 300 Euro bietet es ein strahlendes Full-HD-Display, einen schnellen Octa-Core-Prozessor sowie satte 3 GB Arbeits­speicher. Wir haben das Android-Smartphone getestet und waren überrascht vom Ergebnis.
Von Rita Deutschbein

13-Megapixel-Kamera für erstaunlich gute Fotos

Die Haupkamera des Honor 6 löst maximal 13 Megapixel (4:3-Modus) auf, bietet einen BSI-Sensor von Sony sowie einen Doppel-LED-Blitz und einige Finessen, die wir vom Ascend P7 von Huawei kennen. Zu diesen gehört beispielsweise die Möglichkeit, Gruppen-Aufnahmen im Panorama-Modus - sogenannte Groufies - zu machen sowie der Schnellstart der Kamera aus dem Standby via Doppelklick auf die Leisetaste der Lautstärkewippe. Mit der Schnellstartfunktion lassen sich innerhalb einer Sekunde Fotos aufnehmen.

Honor 6: Kamera lässt sich durch Lautstärketaste schnell starten Kamera lässt sich durch Lautstärketaste schnell starten
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Das Einstellungsmenü der Kamera lässt sich über einen Klick auf das entsprechende Symbol ausklappen. Der Nutzer kann dort den ISO-Wert regeln oder einen Weißabgleich vornehmen. Zudem gibt es die Möglichkeit, verschiedene Filter anzuwenden. Begleitet wird die Hauptkamera von einer 5 Megapixel auflösenden Frontkamera.

Die Qualität der Aufnahmen überzeugt vor allem bei guten Lichtverhältnissen. Konturen und Details sind klar abgegrenzt, die Farben leuchten und verschwimmen zu den Rändern hin nicht. Gut erkennbar ist dies auf unserem in Originalgröße angehängten Beispielfoto. Schade ist jedoch, dass der Blitz einen leichten Gelbschleier über die gesamte Aufnahme legt.

Deutlich weniger detailreich sind die Aufnahmen bei schlechtem Licht. Dennoch lassen sich auch hier die einzelnen Farben noch klar voneinander unterscheiden. Obwohl ein Grundrauschen im Bild erkennbar ist, sind die einzelnen Farbfelder nicht ausgefranst, was positiv ist. Andere Kameras teurerer Smartphones zeigen hier deutlich schlechtere Resultate.

Akku hält nicht ganz, was er verspricht

Honor 6: Kamera mit Dual-Blitz im Kunststoff-Gehäuse Kamera mit Dual-Blitz im Kunststoff-Gehäuse
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Der fest eingebaute Akku hat eine Kapazität von 3 100 mAh. Dies klingt erst einmal nach einer langen Laufzeit, die für das Honor 6 auch versprochen wird. Doch in der Realität hält die Batterie nicht länger durch als die anderer Handys dieser Art. Nach einem Tag bei durchschnittlicher Nutzung aus Surfen im Internet, einem oder zwei kurzen Videos und dem gelegentlichen Spiel ist Schluss.

Neigt sich die Ladung der Batterie dem Ende entgegen und ist die Steckdose fern, gibt es verschiedene Energiesparmodi, die die Laufzeit verlängern sollen. Zum einen bietet das Honor 6 eine Stromspareinstellung an, bei der die Displaydarstellung von Full-HD auf HD-Qualität heruntergeschaltet wird. Da diese Reduktion aber vor allem softwareseitig von der Grafikeinheit geregelt wird, ist das Sparpotenzial hierbei gering. Im Schnitt hielt der Akku nur rund zwei Stunden länger als ohne diese Einstellung.

Besser durchdacht ist der Ultrasparmodus. Bei diesem werden nur noch die essenziellen Smartphone-Funktionen wie das Telefon und SMS mit Strom befeuert. Das schränkt die Nutzung des Gerätes zwar enorm ein, hilft aber, auch bei nur etwa 8 Prozent Akkuladung noch mehrere Stunden durchhalten zu können.

Fazit: Honor 6 bietet viel Smartphone für wenig Geld

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1
  • Bedienung, Handling, Software: 1,2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,9
  • Basis-Feature des Handys: 1,3
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,3
  • Gesamtnote: 1,3
Das Honor 6 überrascht in vielerlei Hinsicht: Zum einen begeistert die Leistung des Prozessors, die zum Teil sogar deutlich teurere Geräte blass werden lässt. Vor allem kommt hier der 3 GB große Arbeitsspeicher zum Tragen, der in der Geräte-Kategorie des Honor 6 ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist. Spaß macht zudem die gute Kamera mit ihren Groufie- und Selfie-Funktionen sowie die individuelle Gestaltungsmöglichkeit der Emui-Oberfläche. Auf spezielle Features wie einen Fingerabdrucksensor oder Schrittzähler muss jedoch verzichtet werden.

Abstriche müssen Nutzer zudem beim Gehäusematerial machen. Statt Metall und Glas findet sich beim Honor 6 lediglich Kunststoff. Trotz der zwei Spalten am Testgerät wirkt das Honor 6 keineswegs minderwertig. Vielmehr bekommen Nutzer für vergleichsweise wenig Geld ein Smartphone, das von der Grundausstattung her kaum einen Wunsch offen lässt.