Huawei

Huawei: Vorrang für Harmony OS - außer bei Handy & Tablet

Huawei will im kommenden Jahr verstärkt Geräte mit Harmony OS ausstatten. Smart­phones und Computer werden nicht darunter sein.
Von Wolfgang Korne

HarmonyOS soll Huawei ein Stück unabhängiger von den USA machen. HarmonyOS soll Huawei ein Stück unabhängiger von den USA machen.
Bild: picture alliance/Zhou Ke/XinHua/dpa
Huawei will im nächsten Jahr seine Abhän­gigkeit von den USA weiter verrin­gern und setzt verstärkt auf das haus­eigene Betriebs­system Harmony OS. Dies meldete heute die Nach­rich­tenagentur Reuters unter Beru­fung auf eine Meldung der chine­sischen Tages­zeitung Shen­zhen Special Zone Daily. Parallel dazu soll eine inter­natio­nale Werbe­kampagne für die so ausge­stat­teten Produkte gestartet werden.

Für Smart­phones bleibt Android erste Wahl

HarmonyOS soll Huawei ein Stück unabhängiger von den USA machen. HarmonyOS soll Huawei ein Stück unabhängiger von den USA machen.
Bild: picture alliance/Zhou Ke/XinHua/dpa
Zu den jetzt ange­kündigten Produkten werden aller­dings weder Smart­phones noch Tablets gehören, auch Computer sollen vorerst nicht mit Harmony ausge­stattet werden, so ein Spre­cher von Huawei. Das steht in einer Linie mit einer früheren Aussage Huaweis, nach der für Smart­phones auch in Zukunft Android das Betriebs­system der ersten Wahl sein wird.

Huawei Mate 30

Huawei hatte erst­mals im Sommer dieses Jahres sein in China Hong­meng genanntes proprie­täres Betriebs­system vorge­stellt und es damals auch als Alter­native zu Android in Stel­lung gebracht. Als erstes Produkt mit dem Betriebs­system zeigte Huawei ein SmartTV, das Honor Vision. Das Gerät ist aller­dings bislang nur in China erhält­lich. Gleich­zeitig mit seiner Präsen­tation kündigte das Unter­nehmen weitere Produkte wie Smart­watches oder smarte Laut­spre­cher mit Harmony an.

Waffe im Handels­krieg

Mit dem Betriebs­system wollen die Chinesen die ameri­kani­schen Handels­beschrän­kungen umgehen, die es insbe­sondere auch Google verbieten, Geschäfts­bezie­hungen mit dem Unter­nehmen zu unter­halten. Dadurch muss Huawei bis auf Weiteres auf den Einsatz von Google Apps verzichten, die aber hier­zulande als essen­ziell für den Erfolg eines Android-Smart­phones gelten.

Huawei liefert seine Geräte einst­weilen ohne diese Apps aus. Für den heimi­schen Markt ist dies ohnehin unpro­blema­tisch, denn dort waren die Apps poli­tisch schon immer nicht erwünscht und Huawei bot statt­dessen eigene Alter­nativen an. Inter­national dürften diese aber wohl nicht ausrei­chen, um die Kunden zufrie­denzu­stellen.

Huawei versucht trotzdem, seine Produkte auch außer­halb Chinas anzu­bieten. Das Mate 30, die erste Neuent­wick­lung der Asiaten, die ohne die Apps auskommen muss, wird nach und nach auch in Europa einge­führt. Zuerst war das Smart­phone in Rumänen erhält­lich, sechs Wochen später auch in Spanien. Anfang Dezember schließ­lich wurde das Phablet in der 1099 Euro teuren Version mit 256 GB Spei­cher auch im Nach­barland Frank­reich einge­führt. Wir berich­teten.

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