Mögliche Datenraten bei Internet via Satellit
Die Nutzerzahlen bei Breitband via Satellit sind bis heute überschaubar. Dies ist nicht zuletzt auf die im Vergleich zum klassischen kabelgebundenen DSL bzw. VDSL oder auch Kabel und Glasfaser augenscheinlich hohen Kosten zurückzuführen. Für wen lohnt sich also ein solches Angebot?
Breitband via Satellit rechnet sich finanziell nur in Gebieten, in denen keine anderen Breitband-Varianten, also vor allem Festnetz-Internet oder mobiles Internet wie LTE oder 5G, verfügbar sind. Sinnvoll kann eine Satelliten-Alternative dagegen vor allem bei großen Downloads sein: Die Übertragungsraten sind meist hoch genug und Flatrates zu einem einigermaßen erschwinglichen Preis erhältlich. Wer also zum Beispiel beruflich umfangreiche Grafiken oder gar Filme auf den PC übertragen muss, sollte eine solche Lösung in Erwägung ziehen. Insbesondere könnte durch die Tarife von Starlink Bewegung in den Markt für Satelliten-Internet kommen.
Internet via Satellit: Auch hier drosseln die Anbieter
Allerdings gibt es die vom Handy bekannte Drosselung der Geschwindigkeit auch bei den Satelliten-basierten Internet-Zugängen. Bei einigen Anbietern und Tarifen mit "Fair-Use-Policy" ist daher nach einem gewissen Datenvolumen nur noch eine niedrigere Datenrate von 384 kBit/s oder weniger verfügbar.
Ungeeignet ist Breitband per Satellit zudem für Anwendungen, die eine Datenübertragung mit geringer Verzögerung (gemessen über die sogenannte Ping-Zeit) erfordern, zum Beispiel Online-Spiele: Durch die große Distanz, die die Daten von der Erde zum Satelliten und zurück überwinden müssen, sind die Zeiten bei dieser Breitband-Variante vergleichsweise hoch.
Shared Medium: Nutzer teilen sich die Bandbreite
Die Unternehmen bewerben ihre Breitband-per-Satellit-Angebote teilweise mit Downloadraten im zwei- bis dreistelligen Megabit-Bereich - allerdings ist die Diskrepanz zwischen der theoretisch möglichen und der praktisch erreichbaren Downloadkapazität bei einem Breitband-Zugang per Satellit besonders groß.
Die tatsächliche Geschwindigkeit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst: So ist zum Beispiel die Größe der Satellitenanlage ebenso ausschlaggebend wie das aktuelle Wetter. Zudem ist die Kapazität von Satelliten begrenzt: Die Übertragungsleistung wird auf die Nutzer verteilt. Sollten also mehrere Kunden gleichzeitig einen Download anfordern, teilen sie sich die zur Verfügung stehende Bandbreite.
Ein oder zwei Wege? Eine Frage des Uploads
Zwei-Wege-System von filiago
Bild: filiago
Auch im Upload bieten aktuelle Zwei-Wege-Systeme Datenraten von bis zu mehreren MBit/s und liegen damit im Bereich von manch noch vorhandenem DSL-Anschluss. Wer auf Ein-Wege-Satelliten-Lösungen setzte, erhielt bei Nutzung des Festnetz-Anschlusses für den Upload allerdings deutlich geringere Datenraten: bis zu 56 kBit/s per Modem, bei ISDN bis zu 64 kBit/s oder 128 kBit/s mit Kanalbündelung. Im Mobilfunk dagegen bestimmt der verwendete Standard die Datenrate.
Welche Technik auch immer genutzt wird: Für das Surfen im Web sind die Datenraten in der Regel ausreichend. Ein Upload größerer Datenmengen, zum Beispiel zum Synchronisieren mit der Cloud, ist dagegen bei den Festnetzlösungen zeitraubend und, falls keine Flatrate genutzt wird, vor allem sehr teuer.
Ratgeber zu Internet via Satellit
- Einleitung: Internet über Satellit als flächendeckende DSL-Alternative
- Internet via Satellit: Technische Details zu Rückkanal und mehr
- Aktuelle Tarife in der Übersicht
- So schnell ist Internet via Satellit
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