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Deutschlandradio stellt Verbreitung in den Kabelnetzen ein

Das Deutsch­land­radio stellt zum Jahres­ende die Verbrei­tung seiner Programme in den Kabel­netzen ein, nennt aber mehrere Alter­nativen für den Empfang.
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Das Deutsch­land­radio stellt die Verbrei­tung seiner Hörfunk­pro­gramme in den Kabel­netzen ein. Das hatte die bundes­weit sendende öffent­lich-recht­liche Rund­funk­anstalt bereits im Sommer vergan­genen Jahres ange­deutet. Jetzt ist der Verzicht auf die Weiter­ver­brei­tung in den Kabel­netzen amtlich, wie ein Blick in den 24. Bericht der Kommis­sion zur Ermitt­lung des Finanz­bedarfs der Rund­funk­anstalten (KEF) zeigt.

Wört­lich heißt es auf Seite 65: "Die Verbrei­tung der Programme von Deutsch­land­radio über Kabel­netze (DVB-C) wird einge­stellt. Somit werden für die kommende Beitrags­periode 2025 bis 2028 keine Kosten mehr für die Kabel­ver­brei­tung ange­meldet." Hinter vorge­hal­tener Hand war aus Kreisen der bundes­weiten Rund­funk­anstalt schon 2023 zu hören, man halte die Kabel­netze für keinen rele­vanten Verbrei­tungsweg mehr. Deutschlandradio verlässt Kabelnetze Deutschlandradio verlässt Kabelnetze
Foto: Deutschlandradio/David Kohlruss
Voda­fone hat inzwi­schen bundes­weit die analoge Weiter­ver­brei­tung von Hörfunk­pro­grammen in seinen Kabel­netzen einge­stellt. Analog wurde der UKW-Bereich genutzt. Der Empfang war mit jedem handels­übli­chen FM-Radio möglich, sofern es mit der Anten­nen­buche eines verka­belten Haus­halts verbunden wurde.

Kaum verbreitet: DVB-C-Radios oder -Adapter

Nun werden spezi­elle DVB-C-Radios oder -Adapter für die HiFi-Anlage benö­tigt, wenn man nicht gerade über den Fern­seher bzw. den für den TV gedachten Kabel­receiver Radio hören möchte. Die Verbrei­tung dieser DVB-C-Audio-Empfänger dürfte recht klein sein, sodass das Kabel­netz wohl wirk­lich der für Programm­ver­anstalter unat­trak­tivste Sendeweg ist.

Als Alter­nativen nannten Vertreter von Deutsch­land­radio vor allem DAB+ und Strea­ming. In vielen Regionen sind Deutsch­land­funk und Deutsch­land­funk Kultur auch noch über UKW zu empfangen. Dazu kommt die Satel­liten­ver­brei­tung über das Astra-System auf der Orbit­posi­tion 19,2° Ost.

Vor allem Kombi­geräte für DAB+- und Inter­net­radio-Empfang dürften für die Hörer eine bessere Alter­native zur Anschaf­fung eines spezi­ellen Kabel­radio-Recei­vers sein. Über DAB+ sind die vier Deutsch­land­radio-Programme - neben Deutsch­land­funk und Deutsch­land­funk Kultur auch Deutsch­land­funk Nova sowie der Event­kanal Doku­mente & Debatten) nahezu bundes­weit zu empfangen. Via Internet stehen den Hörern Programme aus aller Welt zur Verfü­gung.

Zwar hat der erste bundes­weite DAB+-Multi­plex, den auch das Deutsch­land­radio nutzt, noch Empfangs­lücken. Wie bereits berichtet sind aber weitere Sende­anlagen geplant, die weitere Funk­löcher schließen sollen.

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