iOS 14: So werden Chrome, Outlook & Co. zu Standard-Apps
iOS 14 mit alternativen Standard-Apps
Logos: Anbieter,Foto: Apple, Montage: teltarif.de
Mit iOS 14 und iPadOS 14 gestattet es Apple erstmals, alternative Standard-Apps für das Surfen im Internet und für den Austausch von E-Mails einzurichten. In den bisherigen Beta-Versionen der neuen Betriebssysteme für iPhone, iPad und iPod touch ist die Funktion noch nicht zu finden. Inzwischen ist auch bekannt, warum das so ist. Anders als beim Android-Betriebssystem von Google wird es auf der Apple-Plattform nämlich auch in Zukunft nicht möglich sein, beliebige Programme als Standard auszuwählen.
Wie es in einem heise-Bericht heißt, will Apple Applikationen von Drittanbietern genau prüfen, bevor diese sich als Standard-Browser oder -E-Mail-Programm einrichten lassen. So seien Basisfeatures wie eine Eingabezeile für die gewünschte Web-Adresse, eine Such-Funktion oder die Möglichkeit, Lesezeichen im Browser einzurichten, obligatorisch.
Der Entwickler muss außerdem sicherstellen, dass der Nutzer nach dem Anklicken eines Links auch die Inhalte angezeigt bekommt und nicht auf fremde Seiten umgeleitet wird. Dazu gibt es einige Restriktionen. So sollen die Browser nur eingeschränkt auf die Foto-Mediathek des Nutzers zugreifen können, Standort-Daten dürfen nicht dauerhaft gespeichert werden. Dazu soll es praktisch keinen Zugriff auf persönliche Daten des Anwenders geben.
Auch E-Mail-Apps brauchen "Zulassung"
iOS 14 mit alternativen Standard-Apps
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Möchte ein Entwickler seine E-Mail-App als Standard-Anwendung zugänglich machen, muss er sein Programm ebenfalls zur Prüfung durch Apple einreichen. Hier muss allerdings nur gewährleistet sein, dass auch wirklich alle E-Mails an "echte" Empfänger verschickt und von solchen empfangen werden können. Nutzer können optional die Möglichkeit eingeräumt bekommen, die elektronische Post zu filtern.
Auch jetzt gibt es bereits eine Vielzahl an Browsern und E-Mail-Programmen für iOS und iPadOS. Diese lassen sich aber bislang nicht als Standard einrichten. Sprich: Klickt der Nutzer einen Link an, dann wird doch wieder Safari oder die zum Betriebssystem gehörende Mail-App geöffnet. Das wird sich mit dem Start von iOS 14 ändern.
Ob und wann Kunden auch andere Standard-Apps - beispielsweise für die Navigation oder für die Musik-Wiedergabe einrichten können, ist noch unklar. Apple will nach eigener Aussage mit der Öffnung seiner Smartphones, Tablets und Multimedia-Player für Standard-Apps von Drittanbietern eher vorsichtig vorgehen. Dadurch wolle der Hersteller "Chaos" vermeiden, wie Apples Software-Chef Craig Federighi in einem Interview zitiert wird.
Wie berichtet ist in dieser Woche eine weitere Beta-Version von iOS 14 bzw. iPadOS 14 veröffentlicht worden. Nach der Entwickler-Variante steht jetzt auch die öffentliche Vorschau-Version zum Test bereit.