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Langzeit-Test: Ein Monat mit dem iPhone 13 Pro Max

Das iPhone 13 Pro Max ist seit etwas mehr als einem Monat im Handel erhält­lich. Wir haben das Gerät zusammen mit zwei anderen Smart­phones im Alltag verwendet.
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Seit etwas mehr als einem Monat sind die vier Versionen des iPhone 13 im Handel erhält­lich. Das iPhone 13 Pro Max als Flagg­schiff unter den neuen Smart­phones von Apple hatten wir seiner­zeit schon einige Tage vorab zur Verfü­gung. Daher konnten wir früh­zeitig einen Test­bericht veröf­fent­lichen. Doch wie schlägt sich das Gerät bei längerer Nutzung? Ich habe das iPhone 13 Pro Max in den vergan­genen Wochen parallel zu meinen beiden "Daily Drivern", dem iPhone 12 Pro Max und dem Samsung Galaxy S20 Ultra, verwendet.

Datenblätter

Positiv: Das 120-Hz-Display ist eine echte Verbes­serung, die ich so nicht erwartet hätte. Die gegen­über dem iPhone 12 Pro Max verbes­serte Bild­wie­der­hol­rate fällt nicht sofort auf, im Laufe der Nutzung macht sie sich aber doch bemerkbar, Zudem ist der Touch­screen des iPhone 13 Pro Max sehr hell. Auch wenn die Sonne scheint, ließ sich der Bild­schirm des Mobil­tele­fons immer gut ablesen.

Die Notch ist gegen­über früheren iPhone-Modellen zwar kleiner geworden. Dennoch ist die Display-Ausspa­rung immer noch ein Manko, ein regel­rechter Fremd­körper. Mitbe­werber wie Samsung oder Xiaomi bekommen wesent­lich elegan­tere Lösungen für Front­kamera und weitere Sensoren hin. Hier sollte Apple unbe­dingt nach­bes­sern, wenn für die nächste iPhone-Gene­ration ohnehin größere Design-Ände­rungen anstehen. Das ist nicht mehr zeit­gemäß, schon gar nicht, wenn man eine deut­lich vier­stel­lige Euro-Summe für das Smart­phone verlangt. iPhone 13 Pro Max iPhone 13 Pro Max
Foto: teltarif.de

Kamera deut­lich verbes­sert

Besser als beim iPhone 12 Pro Max gefallen mir auch die Fotos, die ich mit der Kamera des iPhone 13 Pro Max aufge­nommen habe. Bei normalem Tages­licht und erst recht bei sonnigem Wetter sind die Resul­tate recht ähnlich. Bei schlechten Licht­ver­hält­nissen macht das aktu­elle Smart­phone-Flagg­schiff von Apple die eindeutig besseren Fotos. Auch die Belich­tung ist im Auto­matik-Modus in manchen Situa­tionen besser als beim Vorjahres-Modell.

Nicht zu vergessen ist der drei­fache opti­sche Zoom (beim iPhone 12 Pro Max nur zwei­fach). So kann man weiter entfernte Objekte besser "heran­holen", ohne dass die Aufnahmen gleich verpi­xelt aussehen, da auf digi­talen Zoom zurück­gegriffen werden muss. Im Vergleich zum vier­fachen opti­schen Zoom des Samsung Galaxy S20 Ultra ist die Apple-Technik dennoch nicht ganz auf der Höhe der Möglich­keiten, die sich heut­zutage eigent­lich bieten würden. Auch hier gilt: Mega­pixel sind zwar nicht alles, aber es ist auch nicht mehr zeit­gemäß, dass Apple an 12 Mega­pixel fest­hält.

Wenn man die Kameras des iPhone 13 Pro Max und des (immerhin fast zwei Jahre alten) Samsung Galaxy S20 Ultra mitein­ander vergleicht, indem man mit beiden Geräten foto­gra­fiert, zeigen sich Vor- und Nach­teile bei beiden Smart­phones: Die Farben auf Fotos, die mit der Samsung-Kamera "geschossen" wurden, wirken grell und im direkten Vergleich mit iPhone-Fotos unna­tür­lich. Apple ist näher am Original. Dafür kann man bei Samsung selbst einen etwa 20-fachen Zoom noch sinn­voll nutzen und die Motive sind noch gut erkennbar.

Zwei eSIM-Profile gleich­zeitig nutzen

Das iPhone 13 Pro Max hält "gefühlt" stabiler die Verbin­dung zu einem 5G-Mobil­funk­netz als das iPhone 12 Pro Max und das Samsung Galaxy S20 Ultra. Bei beiden iPhones haben wir dabei die Einstel­lung "5G auto­matisch" verwendet. Bei der Empfangs­qua­lität gab es zwischen iPhone 12 Pro Max und iPhone 13 Pro Max keine größeren Unter­schiede. In Gegenden mit schlechter Funk­ver­sor­gung verhielten sich beide Geräte ähnlich.

Das iPhone 13 Pro Max bietet aber die Möglich­keit, zwei eSIM-Profile parallel zu verwenden. Beim iPhone 12 Pro Max lassen sich zwar eben­falls mehrere eSIM-Profile spei­chern, aber nicht gleich­zeitig nutzen. Dual-SIM-Betrieb ist nur durch die Kombi­nation aus physi­scher SIM und eSIM möglich. Hier bietet das aktu­elle Modell somit mehr Flexi­bilität. Vorteil: Der Slot für die Nano-SIM-Karte kann auch bei Dual-SIM-Nutzung im Alltag frei bleiben. Bei Bedarf lässt sich hier beispiels­weise eine Prepaid­karte einsetzen, die auf einer Reise verwendet wird.

Schade, dass Apple den Dual-SIM-Betrieb soft­ware­seitig nach wie vor eher schlecht umsetzt. Beim Samsung Galaxy S20 Ultra lassen sich unter­schied­liche Klingel- und Benach­rich­tigungs­töne für die beiden aktiven Mobil­funk­anschlüsse einrichten. Apple kann das nicht. Zudem ist es beim Android-Smart­phone klarer, mit welcher Leitung eine abge­hende Verbin­dung aufge­baut wird. Zwar lässt sich das auch unter iOS fest­legen. Es funk­tio­niert aber nicht immer wie gewünscht - warum auch immer. Mit der Kamera des iPhone 13 Pro Max aufgenommenes Foto Mit der Kamera des iPhone 13 Pro Max aufgenommenes Foto
Foto: teltarif.de

WLAN: Apple besser als Samsung

Bei der WLAN-Nutzung funk­tio­nierten beide Apple-Smart­phones in Netzen mit mehreren Access Points besser als das Samsung-Gerät. Während das Galaxy S20 Ultra oft in einer WLAN-Zelle hängen­blieb, die am Aufent­haltsort nicht die beste Perfor­mance bot, wech­selten die iPhones schneller und zuver­läs­siger in die jeweils best­mög­liche WLAN-Station. iPhone 12 Pro Max und iPhone 13 Pro Max nahmen sich dies­bezüg­lich nichts.

Nach etwas mehr als einem Monat Nutzung lässt sich auch zur Akku­leis­tung etwas mehr sagen. Grund­sätz­lich kommt man mit allen drei im Test verwen­deten Geräten bei normaler Nutzung gut über den Tag. Das Samsung Galaxy S20 Ultra ist aber im Ruhe­zustand ein regel­rechter Akku­fresser und verliert auch über Nacht gerne mal 15 Prozent Kapa­zität. Bei beiden iPhones sind es bei vergleich­barer Konfi­gura­tion weniger als fünf Prozent.

Nutzt man die Smart­phones aktiv, so hält das iPhone 13 Pro Max etwas länger als die beiden anderen Hand­helds durch. Ganz fair ist der Vergleich indes nicht. Der Akku des aktu­ellen Apple-Handys ist noch ganz neu. Das iPhone 12 Pro Max ist wiederum fast ein Jahr alt und zeigt nur noch 97 Prozent Kapa­zität gegen­über dem Maximum an, das Samsung Galaxy S20 Ultra feiert wiederum im Februar bereits seinen zweiten Geburtstag. Da ist es klar, dass der Akku nicht mehr die maxi­male Perfor­mance liefert.

Diesen Nach­teil kann man schnell vernach­läs­sigen

Im ersten Test­bericht ist unter anderem das höhere Gewicht des iPhone­13 Pro Max gegen­über seinem direkten Vorgänger aufge­fallen. Natür­lich ist das Handy jetzt, gut einen Monat später, noch genauso schwer. Es fällt im prak­tischen Betrieb aber nicht mehr so auf wie in den ersten Tagen der Nutzung. Anders ausge­drückt: Ja, das Smart­phone ist schwer, aber man gewöhnt sich daran. Dafür bekommt man ein gutes Display sowie Verbes­serungen bei Kamera und Akku.

Was schon eher fehlt, ist ein Finger­abdruck­sensor - sei es unter dem Display oder auch im Ein/Aus-Schalter inte­griert. Wir tragen noch immer in einigen Berei­chen des Lebens Corona-Schutz­masken und Face ID funk­tio­niert in diesen Fällen nunmal nicht. Für Apple-Watch-Besitzer mag das auf den ersten Blick kein Problem sein, da sich das Handy dann über die Uhr entsperren lässt. Doch das ist nur die halbe Wahr­heit.

Über die Apple Watch kann zwar das iPhone entsperrt werden, nicht aber Apple Pay oder andere mit einem Pass­wort­schutz verse­hene Apps und Funk­tionen. Steht Face ID nicht zur Verfü­gung, dann muss der PIN-Code des Smart­phones manuell einge­geben werden und das ist einfach nur lästig. Auch für blinde und sehbe­hin­derte Leute ist ein Finger­abdruck­sensor die gegen­über Face ID bessere Lösung. Apple sollte einfach beide Entsperr­methoden anbieten.

Die drei im Alltag genutzten Smart­phones im Vergleich

Apple iPhone 13 Pro Max Apple iPhone 12 Pro Max Samsung Galaxy S20 Ultra
Kategorie Highend Highend Highend
Betriebssystem Apple iOS Apple iOS Android
BS-Version bei Verkaufsstart 15 14 10
Prozessor-Anzahl 2 2 3
Prozessor-Typ A15 Bionic A14 Bionic Exynos 990
Prozessor-Takt 3,24 GHz k. A. 2,73 GHz
Prozessorkerne (gesamt) 6 6 8
Arbeitsspeicher (RAM) 6,0 GB 6,0 GB 12,0 GB
Gesamte Speichergröße 128,00 GB 128,00 GB 128,00 GB
Bildschirmdiagonale 6,70 Zoll 6,70 Zoll 6,90 Zoll
Display-Auflösung 1284 x 2778 Pixel 1284 x 2778 Pixel 1440 x 3200 Pixel
Pixeldichte 458 ppi 457 ppi 509 ppi
Länge 160,8 mm 160,8 mm 166,9 mm
Breite 78,1 mm 78,1 mm 76,0 mm
Dicke 7,7 mm 7,4 mm 8,8 mm
Gewicht 238,0 g 226,0 g 220,0 g
Kamera Triple-Kamera Triple-Kamera Quad-Kamera
Auflösung 4000 x 3000 Pixel 4000 x 3000 Pixel k. A.
Megapixel 12,0 Megapixel 12,0 Megapixel 108,0 Megapixel
Frontkamera ja ja ja
Frontkamera:
Auflösung
k. A. k. A. k. A.
Frontkamera:
Sensor
12,0 Megapixel 12,0 Megapixel 40,0 Megapixel
Speicherkarten-Slot - - microSD-Card
Mobilfunk 5G, LTE, HSPA+, EDGE, GSM 5G, LTE, HSPA+, EDGE, GSM 5G, LTE, HSPA+, EDGE, GSM
GSM-Frequenzen 850, 900, 1800, 1900 850, 900, 1800, 1900 850, 900, 1800, 1900
LTE-Frequenzen 2100, 1900, 1800, 1700, 850, 2600, 900, 700, 800, 1500, 2000, 2300, 2500, 5200 2100, 1900, 1800, 1700, 850, 2600, 900, 700, 800, 2300, 2500 2100, 1900, 1800, 1700, 850, 2600, 900, 700, 800, 1500, 2300, 2500
Mobilfunk max. Downstream (LTE) 2000,00 MBit/s 2000,00 MBit/s 2000,00 MBit/s
Mobilfunk max. Upstream (LTE) 150,00 MBit/s 150,00 MBit/s 200,00 MBit/s
WLAN ja ja ja
WLAN-Standard Wi-Fi 6 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) Wi-Fi 6 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) Wi-Fi 6 (802.11 a/b/g/n/ac/ax)
WLAN-Frequenzen 2.4 GHz, 5 GHz 2.4 GHz, 5 GHz 2.4 GHz, 5 GHz
Bluetooth 5.0 5.0 5.0
Dual-SIM ja, Dual-SIM-Standby ja, Dual-SIM-Standby ja, Dual-SIM-Standby
NFC ja ja ja
USB über Lightning-Adapter über Lightning-Adapter USB-C 3.1
Akkutyp Li-Ion k. A. Li-Ion Polymer
Wattstunden k. A. 13,6 Wh 14,4 Wh
Milliamperestunden 4352 mAh 3687 mAh 5000 mAh
Akku-Wechsel möglich nein nein nein
Navigation GPS, A-GPS, GLONASS, Beidou GPS, A-GPS, GLONASS, Galileo, Beidou, QZSS GPS, A-GPS, GLONASS, Beidou
Auch erhältlich als: Apple iPhone 13 Pro Max (256 GB)
Apple iPhone 13 Pro Max (512 GB)
Apple iPhone 13 Pro Max (1 TB)
Apple iPhone 12 Pro Max (256 GB)
Apple iPhone 12 Pro Max (512 GB)
Samsung Galaxy S20 Ultra (512 GB)
Stand: 17.05.2024

Fazit: Gutes Flagg­schiff mit leichten Schwä­chen

Nach gut einem Monat Betrieb im Alltag lässt sich sagen: Das iPhone 13 Pro Max ist eine solide Weiter­ent­wick­lung des Vorjahres-Modells. Vor allem bei Display und Kamera zeigen sich Verbes­serungen gegen­über dem iPhone 12 Pro Max, aber auch die Dual-eSIM-Funk­tion und die opti­mierte Akku­leis­tung sind Plus­punkte gegen­über dem Smart­phone-Flagg­schiff von Apple aus dem vergan­genen Jahr.

Samsung zeigt aller­dings auch, was man bei Display und Kamera noch besser machen kann: Dezentes Loch statt immer noch großer Notch und die Zoom-Möglich­keiten sind eine Ansage. Hier muss Apple im kommenden Jahr liefern, um nicht den Anschluss an die Konkur­renz zu verlieren. Dafür ist der Akku­ver­brauch des Samsung Galaxy S20 Ultra im Vergleich zu iPhones im Standby-Modus indis­kutabel hoch.

Für Besitzer eines iPhone 12 Pro Max sind die Neue­rungen, die das iPhone 13 Pro Max mit sich bringt, zu klein, um auf das neue Modell umzu­steigen. Ähnlich wie ich für meine private Nutzung das Samsung Galaxy S21 Ultra "über­sprungen" habe, belasse ich es für den Alltag beim iPhone 12 Pro Max. Wer von einem iPhone 11 oder einem anderen älteren Gerät kommt, darf sich bei einem Umstieg auf das "13er" über 5G, eine flüs­sigere Bedie­nung dank aktu­ellem Prozessor und die im Text bereits erwähnten Vorzüge freuen.

Das iPhone 13 Mini ist quasi das Gegen­teil des iPhone 13 Pro Max - zumin­dest hinsicht­lich der Geräte-Größe. Wir haben auch das iPhone 13 Mini bereits getestet.

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