iPhone 6 und 6 Plus: Es kommt doch auf die Größe an
Die Vorstellung der neuen iPhone-Modelle von Apple im Herbst schlägt jedes Jahr weltweit Millionen Technikbegeisterte in den Bann. Beim jüngsten Event in Cupertino mussten sich die neuen iPhones allerdings die Aufmerksamkeit mit der erstmals präsentierten Apple Watch und Apple Pay teilen. Doch während man auf die Smartwatch und das Bezahlsystem in Deutschland noch unbestimmte Zeit warten muss, sind die neuen iPhone-Modelle ab kommenden Freitag (19. September) zu haben.
Potenzielle iPhone-Käufer können nun aus drei verschiedenen Größen
auswählen: Neben den beiden Vorsaison-Modellen iPhone 5C und iPhone 5S mit einem
4-Zoll-Display stehen künftig das iPhone 6 mit 4,7 Zoll und das für
iPhone 5S, 6 und 6 Plus im Größenvergleich.
Bild: Apple
Apple-Verhältnisse riesige iPhone 6 Plus mit 5,5-Zoll-Diagonale im
Programm. Mit den beiden neuen Modellen verabschiedet sich Apple von
den scharfen Kanten und kehrt zu den abgerundeten Formen des ersten
iPhones aus dem Jahr 2007 zurück. Allerdings ist das Gehäuse mit
einer Stärke von nur noch sieben Millimetern mit den Jahren viel dünner
geworden. Mit ihren Metallgehäusen bringen die beiden iPhones dabei
nicht mehr auf die Waage als vergleichbar große Plastik-Smartphones
von Samsung.
Hell aber nicht zu bunt
In ersten Praxistests überzeugen beide neuen iPhone-Modelle mit sehr hellen Displays, die Farben natürlich darstellen - und nicht so quietschbunt wie manche Konkurrenzmodelle mit AMOLED-Bildschirm. Im Vergleich zum exzellenten Display des iPhone 5S registrierten die Tester im Praxistest allerdings nur noch einen kaum spürbaren Fortschritt. Deutlich erkennbar ist aber die höhere Auflösung. Mit 1 334 mal 750 Pixel beim iPhone 6 und Full-HD-Auflösung (1920 mal 1080) beim 6 Plus passt nun eine zusätzliche Icon-Reihe für Apps auf den Startschirm. Allerdings muss man anmerken, dass Apple hier der Konkurrenz keineswegs voraus ist - Full-HD-Displays sind bei den Highend-Modellen zahlreicher Hersteller längst Standard.
Apps wie Mail oder der Browser Safari wurden von Apple bereits an die
höhere Auflösung angepasst. Auf dem Plus-Modell können etliche
Anwendungen in einem eigens dafür geschaffenen Quermodus betrieben werden. So sieht man
beispielsweise im Mail-Client in einer Art Splitscreen die Liste der
Nachrichten sowie die ausgewählte Mail selbst.
Die neuen iPhone-Modelle kommen mit iOS 8.
Bild: Apple
Zum Marktstart sind
aber selbst Apple-Apps wie das Präsentations-Programm Keynote noch
nicht an die höhere Auflösung angepasst worden. Besitzer eines
iPhones können sich daher auf eine Aktualisierungswelle
einstellen, mit der die App-Entwickler von den neuen Möglichkeiten
Gebrauch machen und ihre Apps anpassen werden.
Optimierung für Einhand-Bedienung
Damit die beiden iPhones künftig auch mit einer Hand bedient werden können, hat Apple den Ein/Ausschalter von der oberen Gehäuseseite an den seitlichen Rand verlegt. Außerdem kann man mit einem sanften Doppel-Tippen auf den Home-Button dafür sorgen, dass die obere Hälfte des Bildschirmrands nach unten rutscht, um sie mit dem Daumen zu erreichen. Beim iPhone 6 funktioniert der Einhandbetrieb noch einigermaßen, beim 6 Plus muss man schon ziemlich gelenkig sein oder sehr große Hände haben.
An den Rückseiten der neuen iPhone-Modelle ist erkennbar, dass Apple auf technische Gegebenheiten Rücksicht nehmen musste. So ragt nun die Kameralinse leicht hervor. Außerdem musste Apple mit dezenten Plastikeinsätzen in der Rückwand dafür sorgen, dass sich das Antennagate des iPhone 4 nicht wiederholt. Damals war das neue Design des Metallrahmens unter bestimmten Umständen für schlechte Empfangsleistungen der Mobilfunkantennen verantwortlich. Trotz dieser beiden kleinen Einschränkungen ist die Rückseite der neuen iPhones eigentlich viel zu schick, um hinter einer Schutzhülle zu verschwinden.
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