Tuning

Mehr Leistung für den Mini: Das Netbook richtig aufrüsten

Kleine Verbesserungen sind drin, zu viel sollte man nicht erwarten
Von dpa / Marie-Anne Winter

Ein Austausch der Netbook-Festplatte ist in der Regel kein Problem. In den meisten aktuellen Geräten steckt eine Platte im 2,5-Zoll-Format, wie sie auch in Notebooks verwendet wird. "Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Geschwindigkeit, sprich die Umdrehungszahl, der neuen Festplatte nicht höher ist als die der vom Hersteller eingebauten", sagt Christoph Prevezanos. Ein schnelleres Modell mache mehr Lärm und werde schneller warm. Letzteres könne beim Netbook zum Problem werden, da es meist keine aktive Kühlung besitze. "Bei Überhitzung stürzt das System dann ab."

Festplatte oder SSD?

Eine Alternative zur herkömmlichen Festplatte sind Solid State Drives (SSD). "Sie sind schneller, verbrauchen weniger Strom und sind absolut geräuschlos", erläutert Prevezanos. Ihr großer Nachteil: Sie sind deutlich teurer. Aber egal ob SSD oder herkömmliche Platte im 2,5-Zoll-Format: Wenn sie die passende Schnittstelle haben, in der Regel S-ATA, lassen sich ohne Probleme einbauen.

Während beim Desktop-PC der Austausch des Prozessors in der Regel kein Problem ist, bleibt das Herz eines Netbooks auf Dauer mit dem Rest verbunden - keine Chance zum Aufrüsten. Beim Akku dagegen lässt sich oft noch etwas machen - zumal die in vielen Netbooks vom Hersteller eingesetzten 3-Zellen-Akkus schnell alle sind. "Darüber klagen viele Anwender", sagt Prevezanos.

Ein 3-Zellen-Akku lässt sich durch einen 6-Zellen-Akku ersetzen. Das steigert die Ausdauer bei der Steckdosen-unabhängigen Arbeit von zwei bis drei auf bis zu sechs Stunden, sagt Müssig. Viele Netbook-Hersteller bieten 6-Zellen-Akkus an, die mit je rund 100 Euro zu Buche schlagen. Auch Asus hat solche Austausch-Akkus für seine Eee PCs im Programm.

Von Drittherstellern gibt es sogar 9-Zellen-Akkus - die die Laufzeit nochmal deutlich verlängern. Schon bei 6-Zellen-Modellen kann es aber passieren, dass sie aus dem Gerät herausragen. Oft wird dadurch das Netbook leicht angekippt. Bei 9-Zellen-Akkus sei das grenzwertig, so Müssig. Zudem rät Prevezanos, einen Originalakku vom Netbook-Hersteller zu nehmen, um die Garantie nicht zu gefährden.

Windows gilt nicht unbedingt als Ressourcen schonendes Betriebssystem. XP sei nun jedoch schon so lange auf dem Markt und im Lauf der Jahre so weit verbessert worden, dass sich ein Austausch auf dem Netbook gegen ein schlankeres Linux kaum lohnt, sagt Müssig. Dazu müsste der Anwender ohnehin Ahnung von Linux haben - und die meisten kennen eben Windows schon vom PC oder Notebook. Wer dennoch Linux auf seinem Netbook nutzen möchte, findet im Tech-Blog netbux.de Hilfe mit entsprechenden Ratgebern zu Linux.

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