Lam: Erster vom Bund geförderter Mobilfunkmast
Die Marktgemeinde Lam liegt im Landkreis Cham im Bundesland Bayern und ist auch unter dem Namen Lambach bekannt. In Sichtweite zur tschechischen Grenze wurde kürzlich der erste Mobilfunkmast aus dem Bundesförderprogramm zur Schließung von Funklöchern aufgebaut. Anfang 2021 hatte der Bund die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) gegründet, um vor allem die Versorgung in ländlichen Gebieten zu fördern.
Die Gemeinde Lam liegt wie die meisten der Funklöcher in Deutschland in einem wenig besiedelten ländlichen Gebiet, das durch seine Topografie sehr schwer mit Mobilfunk zu versorgen ist.
Abgelegener Standort
Der neue Sendemast in Lam liegt in Sichtweite der tschechischen Grenze.
Foto: DFMG/Oliver Heinl
Die Fläche für den neuen Mobilfunkmast liegt zudem abgelegen, und die Zuwegung sowie der Bau werden u.a. durch ein angrenzendes Wasserschutzgebiet und den zuletzt einsetzenden Schneefall erschwert. „Lam ist ein klassisches Beispiel dafür, warum es in einem insgesamt gut ausgebauten Mobilfunknetz in Deutschland immer noch Lücken gibt. Die baulichen Herausforderungen und damit verbundenen Kosten sind extrem hoch. Hier setzt das Förderprogramm an. Wir freuen uns, nun mit dem ersten geförderten Mobilfunkmast zur Schließung dieses schwierigen Funklochs beizutragen“, betonte Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer der Telekom-Tochter Deutsche Funkturm (DFMG) bei einer Pressekonferenz vor Ort.
Förderzuschlag Ende 2022
Ende 2022 hatte die DFMG den ersten Förderzuschlag aus dem Programm erhalten. Zwischen Auftrag und Bau lag nur ein Jahr, womit Planung und Genehmigungsverfahren deutlich schneller umgesetzt werden konnten als vergleichbare Ausbauprojekte in Deutschland. Der Mobilfunkmast in Lam ist der erste in Deutschland, der die gesamte siebenstufige Förderkette der MIG durchläuft.
„Eine zuverlässige Mobilfunkversorgung ist wichtig für unsere Bürger sowie die vielen Besucher unserer Gemeinde. Deshalb haben wir die MIG und die Deutsche Funkturm von Anfang an unterstützt und somit gezeigt, dass Infrastrukturprojekte in enger Zusammenarbeit auch schnell und pragmatisch umgesetzt werden können. Dass wir mit unserer beschaulichen Marktgemeinde und unserer Wanderregion Lamer Winkel dabei einen wichtigen Meilenstein für das große nationale Förderprogramm setzen konnten, macht uns außerdem stolz“, betonte Paul Roßberger, erster Bürgermeister von Markt Lam.
Gemeinsam mit der MIG, dem Landkreis Cham, der Gemeinde Markt Lam und dem Grundstückseigentümer, dem Bistum Regensburg, hatte die Deutsche Funkturm die erforderlichen Verträge, Planungen und Genehmigungsverfahren in nur 12 Monaten abschließen können.
Zum Vergleich: In Deutschland dauern allein die Genehmigungsverfahren für Mobilfunkmasten oft deutlich länger als ein Jahr.
Wie geht es weiter?
Um an den Standort zu gelangen, musste erst ein für den Kran und die Baufahrzeuge nutzbarer Weg "gebaut" werden. Der 50 Meter hohe Schleuderbetonmast ist aufgestellt – nun folgen die Restarbeiten, zu denen der Stromanschluss, die Datenanbindung und die Installation der Sendetechnik zählen. Dies soll witterungsabhängig Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein.
Im letzten Schritt werden dann die Netzbetreiber Deutsche Telekom und Vodafone ihre Antennen in Betrieb nehmen und damit das Funkloch in Lam und Umgebung schließen. Damit erhalten die Randlagen der Marktgemeinde, das Kolping Ferienhaus Lambach und die angrenzenden touristisch frequentierten Wandergebiete Lamer Winkel im Bayerischen Wald eine zuverlässige und leistungsstarke Mobilfunkversorgung.
Mit Unterstützung der MIG gingen einige entlegene Standorte an den Start.