Nortel-Patente: Apple und Microsoft kommen zum Zug
Nortel-Patente bei Auktion versteigert.
Montage: teltarif.de
Die kostbaren Patente des gescheiterten
Telekom-Ausrüsters Nortel gehen an eine Gruppe aus sechs großen
Konzernen um Apple, Microsoft und Sony. Das Konsortium sicherte sich
den Sieg bei der Auktion mit einem Gebot von 4,5 Milliarden
US-Dollar, wie das insolvente kanadische Unternehmen gestern
(Ortszeit) mitteilte. Der frühe Interessent Google ging damit leer
aus. Weitere Mitglieder des erfolgreichen Konsortiums sind der
schwedische Netzwerkausrüster Ericsson,
der Blackberry-Anbieter
Research in Motion und der Speicherspezialist EMC.
Nortel-Patente bei Auktion versteigert.
Montage: teltarif.de
Das Nortel-Paket gilt als eine Schatztruhe. Bei den rund 6 000
Patenten und Patentanträgen geht es um wichtige Technologien für
Mobilfunk und WLAN, aber auch für Internet-Suche oder
Online-Netzwerke. Einige Patente betreffen auch den nächsten
schnellen Datenfunk-Standard LTE.
Google verliert Auktion
Google war außerordentlich an den Patenten interessiert. Sein Mobilfunk-Betriebssystem Android steht aktuell im Visier vieler Patentklagen. Und das Nortel-Paket könnte Google helfen, Verhandlungsmasse aufzubauen. Der Internet-Konzern hatte schon frühzeitig ein Gebot von 900 Millionen Dollar abgegeben. Die US-Wettbewerbshüter hatten Google auch schon grünes Licht für den Kauf der Patente gegeben.
Schon bald aber tauchten Informationen über eine Branchenfront gegen Google auf. Microsoft, Nokia, Hewlett-Packard sowie die amerikanischen Telekom-Konzerne AT&T und Verizon hatten demnach Einwände gegen einen Verkauf an Google vorgebracht. Zugleich mussten Technologiekonzerne befürchten, dass Finanzinvestoren sich die Patente greifen, um sie dann zur Kasse zu bitten.
Die Konkurrenten im hart umkämpften Smartphone-Markt überziehen sich zuletzt immer häufiger mit Patentklagen. So werfen sich aktuell Apple und Samsung gegenseitig Ideenklau vor. Erst kürzlich beendeten Apple und Nokia einen jahrelangen Streit. Besonders häufig wird aber Android angegriffen - und Google kann als Neueinsteiger im Mobilfunk-Geschäft nicht auf ein eigenes großes Patentarsenal bauen, um einen Deal auszuhandeln oder zurückzuklagen.