Besser & schneller: o2 rüstet Handy-Netz mit Small Cells auf
Telefónica hat als nach eigenen Angaben erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber Mini-Funkzellen mit Open-RAN-Technik in Betrieb genommen. Diese sollen das bereits aufgebaute o2-Netz ergänzen und für mehr Kapazitäten und höhere Bandbreiten an Orten sorgen, an denen besonders viele Kunden auf den mobilen Internet-Zugang zugreifen. Für den weiteren Verlauf des Jahres kündigte der aus München stammende Telekommunikationskonzern die Inbetriebnahme reiner 5G-Open-RAN-Mini-Funkstellen an.
Die ersten Mini-Funkzellen von o2 unterstützen neben 5G auch den LTE-Standard. Sie wurden an einer Gebäudefassade in der Klenzestraße im Münchner Gärtnerplatzviertel angebracht. Dabei betont der Netzbetreiber, dass die zusätzlichen Sender die auf den Dächern im Münchner Innenstadtbereich befindlichen Basisstationen ergänzen, aber nicht ersetzen.
"Mit unseren ORAN Small Cells starten wir in München ein Modell-Projekt für deutsche Großstädte. Sie sind aus Kundensicht vor allem dort ein Gewinn, wo besonders viele Menschen mit ihren Smartphones unterwegs sind. Unscheinbar ins Straßen- und Stadtbild integriert, ermöglichen sie jeder Kundin, jedem Kunden einen zuverlässigen Zugang in ein leistungsstarkes 4G-Netz an vielen öffentlichen Plätzen, perspektivisch auch 5G", sagt Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von Telefónica Deutschland.
Mini-Funkzelle von o2
Foto: Telefónica
Nicht viel größer als ein Schuhkarton
Die Technik sei nicht viel größer als ein Schuhkarton und biete über LTE Bandbreiten von bis zu 100MBit/s. Die Mini-Funkzellen sollen auf sehr belebten Plätzen, in Einkaufsstraßen oder an Haltestellen des öffentlichen Personen-Nahverkehrs aufgebaut werden. Die Standorte der nächsten Mobilfunk-Kleinsender stehen bereits fest. Zwei LTE-Funkzellen werden in den kommenden Wochen im Gärtnerplatz in der Münchner Innenstadt aufgebaut. Im Laufe des Jahres soll eine reine 5G-Ministation im Bereich der Kaufinger Straße folgen.
Wie Telefónica weiter erläuterte, sei im Zuge der Netzerweiterungen auch vorstellbar, bereits vorhandene Infrastrukturen der Stadtwerke München zu nutzen - beispielsweise Haltestellen oder Stromverteiler. Neben einer Stromversorgung benötigten die Small Cells eine Anbindung per Glasfaser. Diese erfolgt in München über die Glasfaser-Infrastruktur der Stadtwerke München und des lokalen Telekommunikationsanbieters M-net.
Dr. Hermann Rodler, Technischer Geschäftsführer von M-net, sagt:" Spezifisch für Mikrozellen-Anforderungen hat M-net die Architektur eines Glasfaser-Meeres entwickelt - das 'Sea of Fiber'. Im Verbund mit den Stadtwerken München können wir dabei ein Rundum-Paket für die Strom- und Datenanbindung bereitstellen, das die besonderen topologischen und wirtschaftlichen Anforderungen für eine Mikrozellen-Infrastruktur erfüllt und somit neue Ausbaumöglichkeiten eröffnet."
In einer weiteren Meldung haben wir bereits über den aktuellen Ausbau der Mobilfunknetze von Telekom, Vodafone und o2 berichtet.