Standalone

"5G Plus": 5G-Standalone bei o2 für 12 Monate kostenlos

Ab dem 10. Oktober können Kunden von o2-Telefónica die zukünf­tige Technik 5G-Stan­dalone und 5G-VoNR (Sprache über 5G) erproben. Es gibt aber einige Hürden.
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Wie kann ich 5G Plus buchen?

Auto­matisch passiert nichts, inter­essierte Kunden müssen selbst aktiv werden: Es muss ein "5G-Plus-Pack" gebucht werden. Ab dem 10. Oktober soll das für alle 5G-fähigen o2-Tarife bequem über die „Mein o2 App“, das Webportal, an der Hotline oder im o2-Shop für 12 Monate akti­vierbar sein.

Pack gilt nur 12 Monate!

o2-Kunden mit 5G-fähigem Tarif können das neue "5G-Plus-Pack" für 12 Monate kostenlos nutzen. Danach endet das Pack auto­matisch, teilt o2 mit. Welcher Preis danach aufge­rufen werden wird, ist derzeit noch völlig unklar. Denkbar wäre auch, dass diese Frist später verlän­gert oder aufge­hoben werden wird.

o2 5G-Plus für Geschäfts­kunden

Geschäfts­kunden von o2 können das 5G-Plus-Pack für alle aktu­ellen o2 Busi­ness Tarife (o2 Busi­ness Blue und Unli­mited) eben­falls kostenlos über die o2 Busi­ness Service Hotline oder das Selbst­ver­wal­tungs-Tool „Busi­ness Easy Access“ hinzu­buchen.

Welche Endge­räte können 5G-Plus im o2-Netz?

Das Galaxy-S23 (Bild) und das S22 von Samsung sind für 5G-Plus von o2 geeignet. Das Galaxy-S23 (Bild) und das S22 von Samsung sind für 5G-Plus von o2 geeignet.
Bild: Samsung
Neben einem 5G-fähigen Tarif und der Akti­vie­rung des 5G-Plus-Packs brau­chen die Kunden eine 5G-Plus-fähige SIM und ein kompa­tibles Smart­phone. Start­bereit für 5G Plus sind nach Angaben von o2 jetzt schon die Modelle der Samsung Galaxy S22- und S23-Serie sowie die Xiaomi 12- und 13-Serie.

Für die Nutzung von 5G Plus auf weiteren Smart­phones seien Firm­ware-Updates seitens der Hersteller notwendig. Zum Hersteller Apple hat o2 noch nichts gesagt, hier ist durchaus denkbar, dass auch ein neues Netz­betreiber-Profil erfor­der­lich ist. Aktuell ist derzeit Version 55.0, für 5G-SA könnte es eine höhere Versi­ons­nummer sein.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Mit der Frei­gabe von 5G-Stan­dalone im gesamten Netz liegt Telefónica o2 in Deutsch­land nun vor Voda­fone, wo nur wenige ausge­wählte Stationen für 5G+ (5G-SA) verfügbar sind und auch vor der Telekom, die 5G-SA im Augen­blick nur ihren Geschäfts­kunden und hier nur für bestimmte zeit­kri­tische Sonder­anwen­dungen (z.B. Radio- und TV-Über­tra­gungen) frei­gibt.

Das weit ausge­baute 5G-Netz von o2 auf 700 MHz wird mit Stand Alone (5G-Plus) endlich richtig nutzbar werden, weil viele Geräte mit der Band­kom­bina­tion von 700 und 800 MHz (5G-NR n28 auf 700 MHz und 4G-LTE als "Anker" auf B20 800 MHz) nicht klar kommen.

Die Freude über die neue Technik wird aber zunächst nur kurz währen, weil derzeit nur die Nobel­modelle von Samsung und Xiaomi damit klar kommen. Die Freunde es Apfels aus Cuper­tino müssen auf ein Soft­ware Update oder ein Betrei­ber­profil-Update warten, prin­zipiell beherrscht Apple das Thema Stan­dalone mindes­tens seit der Modell­serie 13, wie wir mit einer dafür frei­geschal­teten Voda­fone-SIM-Karte im entle­genen Mossautal (Hessen, Oden­wald) selbst erproben konnten.

Welche Vorteile wird 5G Plus (Stan­dalone) dem privaten Nutzer im Alltag bringen? Vermut­lich eine Entlas­tung in entle­genen Regionen, wo heute schon 800 MHz längst über­lastet ist und die neuen Sender auf 700 MHz bisher wenig zu tun hatten. VoNR (Voice over New Radio = Sprache über 5G) wird die Rufauf­bau­zeiten nochmal verbes­sern.

Network-Slicing vs. Netz­neu­tra­lität

Worauf die gesamte Branche "scharf" ist, ist das Network-Slicing, das kriti­schen Anwen­dern eine Prio­rität im Netz einräumen soll - natür­lich gegen Aufpreis. Mit Netz­neu­tra­lität hat das nix zu tun. Wenn auch viele Kunden noch "brauch ich nicht" rufen werden, könnte es passieren, dass das konven­tio­nelle Netz mit der Zeit so "zuläuft", dass immer mehr Kunden entnervt die Slicing-Optionen buchen werden. Das wird bei den Netz­betrei­bern nicht nur Kosten (für den Ausbau), sondern auch Einnahmen (durch gebuchte Optionen) stei­gern und früher oder später die "Netz­neu­tra­lität" unter­graben.

Als nächstes dürfen wir gespannt sein, welche weiteren Geräte-Hersteller die 5G-Stan­dalone-Funk­tion soft­ware­seitig frei­geben und wie die Buchung der neuen Option in der Praxis funk­tio­nieren wird. Und nicht vergessen: Die 5G-Plus-Option ist auf 12 Monate befristet, danach soll sie sich auto­matisch abschalten. Ob das wirk­lich der Fall sein wird? Wir werden sehen.

Und die Telekom? Sie lässt sich im Augen­blick mit der 5G-SA-Frei­schal­tung noch Zeit. Viel­leicht warten sie nur noch, bis es ein größeres Gerä­tean­gebot gibt, das dann auch wirk­lich von Anfang an genutzt werden kann.

teltarif.de hat VoNR über 5G von o2 in Potsdam schon auspro­biert.

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