iPhone-Killer?

Palm Pre im ersten Test: Eindrücke von Palms neuem Flaggschiff

Das Palm-Pre-System webOS spielt ganz oben mit, Hardware aber mit Schwächen
Von Ralf Trautmann

Die besondere Stärke des Palm Pre bzw. des webOS soll unter anderem in der Kontaktverwaltung liegen. Das webOS kann hier zum Beispiel, wie diverse andere Smartphones auch, die SMS-Kommunikation mit bekannten Kontakten in Threads organisieren: Sie wird in einem chronologischen Strang zusammengefasst - ein durchaus sinnvolles Feature (bekannt auch vom iPhone und vom HTC Hero), um zu sehen, mit wem man sich wann und wie ausgetauscht hat. Mit in dieser Messaging-Verwaltung finden sich auch der Instant-Messaging-Client für Google-Talk- und AIM-Konten, wobei die Installation und Nutzung auf den ersten Blick problemlos verlief. Zudem fasst der Pre die E-Mail-Inboxen mehrerer Konten zu einer zusammen: Bei einer Antwort-Mail wird als Absender dann der Original-Empfänger verwendet. Ob man dieses Feature als Mehrwert empfindet, ist sicherlich ebenfalls Geschmackssache, auf jeden Fall zeigt es, dasss sich Palm in Punkto Usability Gedanken gemacht hat.

Palm Pre

Über neue Nachrichten, zum Beispiel via Kurzmitteilung oder E-Mails (und auch über andere "Ereignisse" wie das Laden des Akkus), informiert der Pre übrigens am unteren Bildschirmrand in einem schmalen Streifen, so dass die aktuelle Tätigkeit auf dem Pre nicht unterbrochen werden muss. Der Pre synct auch mit den Kontaktdaten, die bei Google-, Facebook- oder Microsoft-Exchange-Konten hinterlegt sind.

Das Kalender-Feature integriert ebenfalls verschiedene Quellen in eine Übersicht. Freie Zeiten werden Zieharmonika-like zusammengezogen und machen dadurch die ganze Sache übersichtlicher, unterstützend werden Termine zum Beispiel aus dem privaten und beruflichen Account farblich getrennt. Das ist schick und funktioniert auch problemlos. Generell synct der Palm Pre automatisch mit allen genutzten Quellen via Internet, und das angeblich in jeweils optimierten Zyklen.

Die Universal Search: überall suchen - auch im Netz

Bild von der Universal Search des Palm Pre Die Universal Search
Bild: teltarif.de
Weiteres Highlight des Pre soll nach Palms Wünschen die so genannte Universal Search sein: Diese liefert bei Eingabe eines Begriffes nicht nur Einträge aus dem Gerät an sich (also zum Beispiel aus dem Adressbuch, aber auch Anwendungen), sondern ermöglicht im Zweifel, wenn intern nichts gefunden wurde, auch direkten Zugriff auf Internet-Quellen wie Google sowie dessen Maps-Anwendung, Wikipedia oder Twitter. Wird eine Nummer eingegeben, wird diese auch als Telefonnummer erkannt.

Die Ansätze, die zum Teil zum "Synergie" genannten Konzept gehören, oder auch die Universal Search scheinen auf den ersten Blick vielleicht nicht spektakulär, führen aber zu einer grundlegend anderen Art der Bedienung: In der Tat kann sich der Nutzer hier unabhängig(er) von den jeweiligen Anwendungen bewegen und sich mehr auf die Inhalte konzentrieren. Voraussetzung ist natürlich, sich auf dieses Bedienkonzept einzulassen - ungewohnt ist es auf jeden Fall, aber tatsächlich ein echtes Highlight des Pre bzw. webOS.

AppCatalog: Der Palm-AppStore

Bild vom Palm Pre mit App Catalog AppStore-Pendant:
der App Catalog
Bild: teltarif.de
Eins fällt nach dem ersten Start des Gerätes schnell auf: Der vorinstallierte Anwendungsumfang ist beim Palm Pre für ein Smartphone vergleichsweise begrenzt. Abhilfe will Palm über seinen AppStore, hier AppCatalog genannt, schaffen. Dieser lässt sich via Klick im Hauptmenü aufrufen und bietet geordnet einen Zugriff auf Applikationen, die wiederum via One-Click installierbar sind - also eine ziemlich einfache Lösung. Im Anschluss findet sich die Anwendung als Symbol im Menü. Natürlich sollte hier nicht ein Angebotsumfang im Apple-Stil erwartet werden: Laut Palm liegt die Zahl der vefügbaren Apps aktuell im oberen zweistelligen Bereich, von den zehntausenden Applikationen des iPhone-Produzenten also weit entfernt.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie, wie sich der Palm Pre hinsichtlich weiterer Features schlägt: vom Musikplayer über die Kamera bis hin zur Telefonie.

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