MP3

Von der MC zur MP3: So digitalisieren Sie alte Audio-Kassetten

Tragbarer USB-Kassettenspieler "Blue Edition" von Auvisio im Praxis-Test
Von Rita Deutschbein

Von der MC zur MP3: So digitalisieren Sie Audio-Kassetten Der USB-Kassettenspieler "Blue Edition" von Auvisio
Bild: kassetten-digitalisieren.de
Ein bekanntes Szenario: In den Schubladen oder in der hintersten Ecke des Schrankes stapeln sich alte Musik-Kassetten, die bereits seit Jahren aufgrund fehlender Wiedergabegeräte ein trostloses Dasein fristen. Ob selbst zusammengestellte Alben, erste Gesangsversuche der Tochter oder einfach nur liebgewonnene Geschichten aus der Jugend - zum Wegschmeißen sind die MCs zu schade.

Lagern die alten Tonbänder jedoch zu lange, nimmt die Qualität der Aufnahmen rapide ab. Mit ein bisschen Zeit und einer entsprechenden Ausrüstung können Kassetten ohne großes Know-How in MP3-Dateien umgewandelt, auf der Festplatte gespeichert und so mit beinahe jedem Audio-Device wiedergegeben werden. Wir haben einige alte Kassetten herausgesucht und sie mithilfe des tragbarer USB-Kassettenspielers "Blue Edition" von Auvisio digitalisiert. Ob sich das Ganze gelohnt hat und wie gut die Qualität der abschließenden Dateien war, lesen Sie im Folgenden. Von der MC zur MP3: So digitalisieren Sie Audio-Kassetten Der USB-Kassettenspieler "Blue Edition" von Auvisio
Bild: kassetten-digitalisieren.de

USB-Kassettenspielers "Blue Edition" von Auvisio inklusive Software

Bevor mit der Digitalisierung der alten Audio-Kassetten begonnen wird, sollte das entsprechende Equipment bereitgestellt werden. Neben den Kassetten braucht der Nutzer einen Computer mit entsprechender Software sowie einen Kassettenspieler, der die analogen Daten bzw. das Analogsignal an den PC überträgt. Theoretisch kann jeder Kassettenspieler verwendet werden, der auf der Rückseite zwei Chinch-Ausgänge besitzt. Auch die Anbindung über ein USB-Kabel ist möglich.

In unserem Test verwendeten wir einen Kassettenspieler von Auvisio, der beim Online-Händler Pearl für 29,90 Euro inklusive entsprechender Bearbeitungssoftware angeboten wird. Die Bilder stammen von der Webseite kassetten-digitalisieren.de. Bei dem Kassettenspieler von Auvisio handelt es sich im Prinzip um einen 100 mal 75 Millimeter großen Walkman, der sich über ein mitgeliefertes USB-Kabel mit dem PC verbinden lässt. Die Verarbeitung des Tape-Decks fällt recht einfach aus: Der Kunststoff bietet an einigen Stellen nicht die gewünschte Stabilität und vor allem am Batteriefach entsteht der Eindruck, dass dieses bereits mit dem ersten Öffnen zerbrechen könnte. Die Bedienung des Gerätes ist aufgrund der wenigen und gut bezeichneten Tasten hingegen einfach und intuitiv.

Bei der mitgelieferten Software handelt es sich um die Vollversion des Musik- und Audiorestaurator Pro 5. Diese muss vor dem Start der Digitalisierung auf dem PC installiert werden. Das Programm verspricht, den Nutzer durch sämtliche Schritte von der Aufnahme über die Spurtrennung und der Bereinigung bis hin zum Brennen der CD zu führen. Der Nutzer muss lediglich die Kassette im Player starten und den entsprechenden Aufnahmeknopf des Programmes betätigen.

Übertragung und Bearbeitung mit hohem Zeitfaktor

Von der MC zur MP3: So digitalisieren Sie Audio-Kassetten Tonspur während der Aufnahme
Bild: kassetten-digitalisieren.de
Die Übertragung der Daten beginnt mit dem Starten des Gerätes und verläuft in Echtzeit. Es können sowohl ganze Kassetten übertragen werden - wobei der Kassettenspieler automatisch auf die zweite Seite der MC wechselt, ohne das ein manuelles umdrehen notwendig ist – als auch einzelne Sequenzen der Kassette digitalisiert werden. Für ein herkömmliches Hörspiel braucht der USB-Kassettenspieler im Schnitt etwa 40 Minuten, je nach Länge der Aufnahme. Stille Sequenzen, die beispielsweise beim automatischen Seitenwechsel oder im Vor- und Abspann einer Aufnahme auftreten, können im Nachhinein herausgeschnitten werden.

Die Qualität der Aufnahme hängt stark vom Zustand des Tonbandes ab. Ausgeleierte Aufnahmen werden auch entsprechend übernommen, wobei eventuelles Rauschen und Knarzen mithilfe verschiedener Filter gemildert werden kann. Das Bearbeiten der Dateien schafft in den meisten Fällen jedoch nur geringfügige Besserung. Auch die vom Kassettenspieler selbst erzeugten Geräusche während des Abspielens trugen nicht zur Qualität der Aufnahme bei. Kleiner Tipp: Kassetten, die bereits lange nicht abgespielt wurden, sollten einmal komplett durchgespult werden, um eventuell verklebte Tonbänder zu lösen.

Fazit: Digitalisierung mit einigen Abstrichen

Wird ein komplettes Hörspiel digitalisiert, liegt dieses am Ende als eine einzelne MP3-Datei vor. Für den Digitalisierungsvorgang sollte der Nutzer reichlich Zeit einplanen, da die Audiodaten in Echtzeit übertragen werden. Auf Wunsch können einzelne Seiten, Lieder oder sonstige Abschnitte in der aufgenommenen Sequenz geteilt und als einzelne Dateien gespeichert werden. Die Qualität der Aufnahme lässt sich nicht mit herkömmlichen CDs oder MP3s vergleichen. Gerade bei älteren Kassetten wurde das Rauschen in einigen Fällen trotz Bearbeitung durch verschiedene Filter als sehr störend empfunden.

Wer wirkliche Schätze für die Zukunft digitalisieren möchte, sollte sich nach einem höherwertigeren Gerät umsehen, das über die Cinch-Stecker direkt mit der Soundkarte des Computers verbunden wird. Damit kann in den meisten Fällen eine bessere Aufnahmequalität erzielt werden. Die Kabel sollten im Idealfall eine Länge von 1 bis 2 Meter haben, da bei zu langen Kabeln Störungen auftreten können. Für herkömmliche Kassetten, die einfach über ein anderes Medium abgespielt werden sollen, ist der USB-Kassettenspielers "Blue Edition" von Auvisio durchaus ausreichend.

Weitere Meldungen zum Hersteller Pearl