Internetkriminalität

LKA: Phishing-Fälle nehmen um 40 Prozent zu

Zwar melden sich immer häufiger Opfer von Internet­krimi­nalität bei der Polizei, dennoch glauben die Mitarbeiter des Landes­kriminal­amtes, dass die Dunkel­ziffer deutlich höher liegt. Wie hoch der Schaden ist und was Betroffene tun können, lesen Sie in dieser Meldung.
Von dpa / Jennifer Buchholz

Online-Banking kann ebenso manipuliert werden, wie Bank-Automaten Online-Banking kann ebenso manipuliert werden, wie Bank-Automaten
Bild: dpa
Bankkunden in Nieder­sachsen werden immer häufiger im Internet von Kriminellen um ihr Geld gebracht. Die Zahl der so­genannten Phishing-Fälle sei in den ersten Monaten des Jahres um mehr als 40 Prozent gestiegen, sagte die Sprecherin des Landes­kriminal­amtes (LKA) in Hannover, Nadine Bunzler.

Von Januar bis Mai seien landes­weit rund 600 Fälle angezeigt worden. Dabei hätten Betrüger mit Hilfe von Späh­pro­grammen und anderen Manipulationen Daten, Pass­wörter und Trans­aktions­nummern "abgefischt" und damit die Konten der Kunden geplündert. Die Dunkelziffer liegt nach einer Schätzung der Polizei etwa zehnfach höher. Denn viele Fälle würden nicht angezeigt.

Der Sach­schaden geht nach Angaben des LKA in die Millionen. "Im vergangenen Jahr, als in Niedersachsen insgesamt 1 000 Phishing-Fälle angezeigt wurden, waren es rund vier Millionen Euro", sagte Bunzler. In diesem Jahr dürfte er deutlich höher sein.

Computer-Software stets aktualisieren

Online-Banking kann ebenso manipuliert werden, wie Bank-Automaten Online-Banking kann ebenso manipuliert werden, wie Bank-Automaten
Bild: dpa
Die Täter sitzen nach den Erkenntnissen der Polizei im In- und Ausland. "Die Gruppierungen agieren international", erklärte Bunzler. Das LKA riet Bankkunden dazu, ihre Computer-Software stets auf dem neuesten Stand zu halten und immer ein aktuelles Antiviren-Programm zu nutzen. Grundsätzlich solle man keinen Links folgen, die angeblich von der Bank stammen. Man solle dabei auch keine Anhänge von E-Mails öffnen. Banken und Sparkassen verschickten keine derartigen Mails.

Und auch viele Verfahren für Online-Überweisungen sind nicht wirklich sicher. Durch den Komfort beim Online-Banking leidet oft die Sicherheit der Kontodaten. Daher sollten keine TAN-Liste auf dem Computer abgespeichert werden. Was noch zu beachten ist, lesen Sie in einer gesonderten Meldung.

Mehr zum Thema Online-Banking