Kurztest

Test: Für wen lohnt sich die Smartphone-Bank ZEN?

Die Neobank ZEN ist in Deutsch­land weniger bekannt, bietet aber einige beson­dere Funk­tionen, welche man bei anderen Mitbe­wer­bern vergeb­lich sucht. Diese haben wir im Test näher unter die Lupe genommen.
Von Björn König

Die ZEN-Mastercard im schlichten Design Die ZEN-Mastercard im schlichten Design
Foto: Björn König
Revolut und N26 heißen die bekannten Platz­hir­sche unter den Neobanken. Es lohnt sich aber durchaus, hin und wieder einen Blick auf weniger promi­nente Konkur­renten zu werfen. Dazu zählt beispiels­weise die polni­sche Neobank ZEN, deren Angebot aber inter­national und somit auch in Deutsch­land verfügbar ist. Die App hat einige nütz­liche Funk­tionen an Bord, welche vor allem für Viel­rei­sende Zusatz­nutzen bringen.

Schnelle Über­wei­sungen außer­halb Europas

Die ZEN-Mastercard im schlichten Design Die ZEN-Mastercard im schlichten Design
Foto: Björn König
Deut­lich schneller werden inner­halb Europas Über­wei­sungen durch das soge­nannte SEPA-Instant-Verfahren. Damit sind Trans­aktionen zwar nicht mehr über Tage unter­wegs, es gibt aber zwei große Nach­teile. Erstens funk­tio­nieren diese Echt­zeit­über­wei­sungen nur im gemein­samen euro­päi­schen Zahlungs­ver­kehrs­raum, außerdem müssen Sender- und Empfän­ger­bank SEPA Instant unter­stützen, was aller­dings künftig laut Planungen der EU-Kommis­sion verpflich­tend wird.

Muss die Über­wei­sung jedoch in Sekunden in den USA oder Austra­lien eintreffen, wird es deut­lich kompli­zierter. Abhilfe schafft die Option, Geld direkt auf eine Visa- oder Master­card des Empfän­gers zu über­weisen. Dieses Verfahren unter­stützt ZEN nun. Bislang war die entspre­chende Option aller­dings auf Master­cards beschränkt, jetzt ist der Service glei­cher­maßen für Bank­kunden mit VISA-Card verfügbar.

Euro als Kryp­towäh­rung senden

Doch ZEN bietet noch eine weitere Möglich­keit, Geld kosten­günstig um den gesamten Globus zu versenden. So können beispiels­weise Euro direkt in Form einer Kryp­towäh­rungs-Trans­aktion gesendet und auf einer Empfän­ger­wallet gutge­schrieben werden. Es ist also nicht mehr nötig, den Betrag vorher an eine Kryp­towäh­rungs­börse weiter­zuleiten. Auch das kann eine kosten­güns­tige Vari­ante sein, wenn Geld schnell verschickt werden muss.

Ähnlich wie bei Revolut erhalten Nutzer bei ZEN eine IBAN aus Litauen, was gege­benen­falls zu Problemen beim Last­schrift­einzug in Deutsch­land führen kann. Gene­rell sollte man sich aber ohnehin nicht darauf verlassen, denn gerade auslän­dische Neobanken unter­stützten das SEPA Direct Debit-Verfahren teil­weise ohnehin nicht. In solchen Fällen müssen Abbu­chungen über die im Konto inklu­dierte physi­sche bzw. virtu­elle Master­card erfolgen.

Guter Service

Positiv ist uns im Test der gute Service von ZEN aufge­fallen. Sogar bei Anfragen in deut­scher Sprache hatten die Mitar­beiter im Chat stets fach­kun­dige Antworten parat. Diesen Service gibt es jedoch im Gegen­satz zur Konkur­renz nicht voll­ständig gratis. So ist in der kosten­losen Basis­ver­sion keine physi­sche Master­card enthalten. Somit muss die virtu­elle Karte entweder über Google Pay oder Curve einge­bunden werden.

Insge­samt lohnt sich ZEN als Fazit vor allem für Globe­trotter oder Nutzer, die häufiger Geld außer­halb Europas versenden. In diesen Fällen dürften auch geringe Kosten für SEPA-Über­wei­sungen, die es bei N26 und Revolut umsonst gibt, weniger ins Gewicht fallen. Für die kosten­lose Plas­tik­karte muss ein Konto­modell für mindes­tens rund ein Euro im Monat gebucht werden. Wer jedoch wie gesagt Google Pay nutzt, kann diese Kosten umgehen. In Kombi­nation mit der Curve-Card sind auch Abhe­bungen an Geld­auto­maten möglich.

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