Test

Infomaniak: Mail-App im Praxistest

Auf vielen Smart­phones und auch dem PC gehören Gmail und Outlook zum Stan­dard. Es gibt aber gute Gründe, sich gegen einen der US-Platz­hir­sche unter den kosten­freien E-Mail-Diensten zu entscheiden. Diese Alter­native ist inter­essant.
Von Björn König

Gmail ist auf jedem Android-Smart­phone vorin­stal­liert, dementspre­chend erfreut sich die E-Mail-App von Google großer Beliebt­heit. Es gibt aber auch einige Gründe, sich nach Alter­nativen umzu­schauen. Ein Beispiel ist die Frage, wie Google mit dem Thema Privat­sphäre umgeht. So möchten viele Nutzer nicht, dass ihre Daten auf Servern in den USA landen. Auch das Thema Werbung spielt bei der Verwen­dung großer Free­mail-Dienste aus den USA immer wieder eine Rolle und gibt Anlass zur Kritik. Wer eine inter­essante Alter­native sucht, muss womög­lich gar nicht über den Atlantik schauen.

Umfang­rei­cher Service aus der Schweiz

Der Posteingang von Infomaniak Mail ähnelt Outlook Der Posteingang von Infomaniak Mail ähnelt Outlook
Screenshot: Björn König
Mit Info­maniak Mail bietet der gleich­namige Hoster aus der Schweiz ein beson­ders attrak­tives Angebot, welches zudem kosten­frei daher­kommt. Ein beson­derer Fokus liegt dabei auf dem Thema Daten­schutz. Die soge­nannte kSuite enthält unbe­grenzten E-Mail-Spei­cher­platz sowie zusätz­lich 15 GB Cloud-Spei­cher für Daten wie Doku­mente, Videos, Soft­ware oder Musik. Im E-Mail-Versand sind Datei­anhänge bis zu einem Umfang von drei GB möglich, große Dateien lassen sich auch über kDrive teilen.

Die eigene App-Suite läuft problemlos unter Android, wobei sie sich nach unserem Eindruck optisch stark an Micro­soft Outlook orien­tiert. In der Cloud­spei­cher­lösung fällt das hingegen weniger auf. Bei der Nutzung des App-Ökosys­tems kSuite ist laut Angaben auf der Website zusätz­lich ein eigener Domain­name erfor­der­lich. Wer mehr als einen Benutzer anlegen will, zahlt in der Stan­dard­vari­ante zusätz­lich 1,58 Euro je ange­legtem zusätz­lichen Account.

Werbe­frei­heit und Spam-Filter

Was uns eben­falls bei Info­maniak positiv aufge­fallen ist: Selbst in der kosten­freien Basis­ver­sion bleiben Nutzer prak­tisch von Werbung verschont, was bei deut­schen Mitbe­wer­bern wie web.de bzw. GMX ganz anders aussieht. Hier landen nahezu täglich Werbe­mails in der Inbox, explizit nicht im Spam-Ordner. Diese Art von Werbung ist nicht nur beson­ders lästig, sie kann auch Auswir­kungen auf den Mail-Spei­cher­platz haben, demnach muss man sie manuell löschen.

Der Spam-Filter schien zumin­dest in unserem länger­fris­tigen Test problemlos zu funk­tio­nieren. Auch hier kam in der Praxis keine Spam-Nach­richt zur Inbox durch und was beson­ders rele­vant ist: Es landeten umge­kehrt keine wich­tigen E-Mails verse­hent­lich im Spam-Ordner. Ein Problem, das uns gerade in der Nutzung von anderen großen Free­mai­lern häufig aufge­fallen ist.

Wer nach einem kosten­losen, euro­päi­schen E-Mail-Provider mit hohem Daten­schutz­anspruch und gleich­zeitig möglichst viel Cloud-Spei­cher­platz sucht, bekommt bei Info­maniak derzeit eines der attrak­tivsten auf dem Markt verfüg­baren Ange­bote. Der Dienst bietet gegen­über großen US-Platz­hir­schen von Google und Micro­soft einige inter­essante Extras und kann daher durchaus empfohlen werden. Dennoch: Wer E-Mails profes­sio­nell nutzt und Accounts für mehrere Profile einrichtet, kommt in der Regel nicht um ein kosten­pflich­tiges Abon­nement herum. Insge­samt lohnt es sich jedoch ebenso hier, einen genaueren Blick auf die Ange­bote von Info­maniak zu werfen.

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