Dauert viel zu lange: Brief-Versand über Web.de und GMX
Bezüglich ihrer digitalen Angebote hat die Deutsche Post schon mehrfach ihre Strategie geändert. Die im Jahr 2000 eingeführte "lebenslängliche E-Mail-Adresse" epost.de wurde bereits nach fünf Jahren wieder eingestampft. Der 2010 eingeführte E-Postbrief wird Ende November eingestellt, nachdem in den vergangenen Jahren sein Funktionsumfang bereits nach und nach beschnitten worden war.
Stattdessen setzt die Post vermehrt auf die Zusammenarbeit mit GMX und Web.de. Nach der digitalen Briefankündigung ist nun der digitale Briefversand der neueste Schrei.
Briefversand über Web.de und GMX dauert recht lange (Symbolbild)
picture alliance/dpa
Doch im Test von teltarif.de zeigt sich: In der gegenwärtigen Ausgestaltung kämpft der Dienst noch mit Startproblemen.
Brief war fünf Werktage unterwegs
In der vergangenen Woche hatte teltarif.de das Erstellen und Versenden eines echten Briefs über GMX und Web.de in einer ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung beschrieben. Wie bereits beschrieben ist hierfür Voraussetzung, dass der Interessent gleichzeitig für die digitale Briefankündigung registriert ist.
Das Erstellen und Versenden des Briefs hatte problemlos geklappt, wobei während der Beta-Phase noch diverse Einschränkungen bestehen: Es können keine farbigen Briefe versandt werden, der Versand ins Ausland ist nicht möglich und das später sicher kostenpflichtige Einschreiben ist momentan auch noch nicht nutzbar. Aktuell ist der Versand von drei Briefen pro Monat kostenlos möglich.
Dringend Nachbesserung erforderlich
Im Rahmen unseres Tests mussten wir nun allerdings ungewöhnlich lange auf unseren Brief warten: Dieser kam erst fünf Werktage nach der digitalen Beauftragung an. Die Post verspricht, dass der Brief bei einer Beauftragung vor 12 Uhr noch am selben Tag in den Druck geht. Aus den auf unserem Brief aufgedruckten Maschinen-Codes ist kein Druckdatum ablesbar. Rechnen wir noch den Sonntag ohne Briefzustellung und Druckservice hinzu, war unser Brief insgesamt sechs Tage unterwegs.
Das dürfte für alle Interessenten, die über das System eilige Briefe versenden müssen, eine kaum akzeptable Zeitspanne sein. Hier müssen alle Beteiligten (Web.de/GMX, Druck-Dienstleister und Deutsche Post) dringend nachbessern. Insbesondere für Geschäftskunden wäre eine derartige Zeitspanne auf Dauer sicher nicht tragbar.
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